Kapitel 5

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Vielen vielen Dank!!! Meine Geschichte hat 134 Reads!!!
Vielen Dank fürs Lesen und abstimmen bitte macht weiter😙😍

Oliver trommelte mit seinen Fingern auf die Lehne des Flughafenstuhls. Wir warteten jetzt bereits seid einer Stunde der Flug der Benedikts hatte Verspätung.
Sanft legte ich meine Hand auf Ollis. "Hey. Es wird alles gut gehen. Bestimmt. Sie werden dich lieben."
Er nickte sah allerdings nicht wirklich überzeugt aus. Ich konnte verstehen warum er so nervös war, immerhin würde er heute die Familie seines Seelenspiegel kennenlernen und Will wiedersehen.
Dieser war vor ein paar Tagen nach Denver geflogen um seiner Familie zu sagen, dass er erstens seinen Seelenspiegel gefunden hatte und dieser zum anderen ein Typ war.
Im Gegensatz zu Oliver, der bereits vor Jahren allen gesagt, dass er schwul war, hatte Will erst rausgefunden ,dass er bi war, als er Olli begegnete. Ich war mir sicher Wills Miene muss zum lachen gewesen sein, aber ich war doch feinfühlig genug weder Olli noch Will danach zu fragen.
Das Ganze hing den beiden nach, da Wills Reaktion den Umständen entsprechend nicht so toll ausgefallen war. Was genau passiert ist, hat mir keiner der beiden erzählt, als ich Will am selben Tag kennenlernte, an dem Olli die Bombe morgens um sechs platzen ließ. Will war am Nachmittag vorbeigekommen. Nach einiger Zeit ließ ich die beiden alleine, unter dem Vorwand etwas erledigen zu müssen und als ich zurück kam hatten sie so einiges geklärt. Ich mochte Will.
Er hatte Humor und gerade Olli konnte jemanden gebrauchen, der ihn mal zum lachen brachte. Seine Art der Arbeit ließ nicht viel zum lachen übrig. Ich musste es wissen, ich hatte Jahre lang für das SSPS gearbeitet.
Ich hatte Logan gehabt. Er war immer da gewesen und hatte mich zum lachen gebracht, wenn ich es gebraucht hatte, etwas, was nicht viele nach dem Tod meiner Familie konnten. Davor hatte ich oft und viel gelacht aber der Tod deiner ganzen Familie nimmt dir so ziemlich jeden Sinn für Humor. Logan hatte es dennoch immer wieder geschafft und ich war im für dies und so vieles mehr dankbar. Eine Sekunde fühlte ich wieder wie der Schmerz mich zu überwältigen drohte.
"Ich geh nachsehen, ob sie schon gelandet sind,"sagte ich schnell zu Olli. Ich brauchte eine Sekunde um mich zu sammeln, bevor ich direkt nachsehen würde, wann die Benedikts landensollten.
Ich lehnte mich an eine Wand außerhalb von Ollis Sichtweite. Er konnte es nicht gebrauchen mich so zu sehen, seine Nerven wurden auch so schon genug strapaziert.
Es hatte eine Zeit gegeben wo überlegt hatte ihn in alles einzuweihen. Aber was sollte das bringen? Das einzige was es bewirken würde, wäre ihn in Gefahr zu bringen. Und er würde noch mehr Falten im Alter kriegen. Ich weiß unnötig, aber trotzdem relevant.
Außerdem war das Protokoll dafür langwierig und ich hatte beschlossen es zu lassen. Es nütze eh nichts und er würde sich mehr Sorgen um mich machen. Ich musste wie immer alleine durchkommen.
" Logan, du Mistkerl, warum hast du mich allein gelassen?"
Es wäre alles einfacher , wenn er jetzt hier wäre. Ich wünschte er wäre jetzt hier und mich irgendwie ablenken.
Mit einem Seufzen stieß ich mich von der Wand ab und bog um die Ecke.
Wumm
Warum passierte mir das immer? Wirklich! Das würde ich gerne mal wissen!
Die Wucht des Zusammenpralls warf mich um. Was diesen von den vielen vorangegangenen Fällen unterschied war, dass ich nicht alleine fiel. Der Mann mit dem ich zusammengeprallt war schaffte es irgendwie sich unter mich zu drehen, sodass ich auf ihm landete.
Meine Finger krallten sich in das schwarze Hemd direkt vor meiner Nase. Langsam ließ ich meine Augen nach oben wandern über eine  muskulöse Brust und Hals  zum Gesicht. In dem Moment als ich in graue Augen blickte, stand die Zeit still. Ich vesank in ihnen.

***

"Oh mein Gott , Victor! Bist du Okay? "
Die Augen des Typen unter mir klärten sich als ob er aus einem Traum erwacht wäre und er grinste mich kurz schräg an, bevor er langsam den Kopf zur Seite drehte. "Alles in Ordnung, Mum. Mir geht prima!" rief Victor  irgendjemandem rechts hinter mir zu. Der Blickkontakt war dadurch  unterbrochen und ich wurde mir meiner Umgebung wieder bewusst. Scheiße wie lange hatte ich dem Kerl in die Augen geschaut. Es hatte sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Schnell rappelte ich mich hoch.
Ich richtete meine Klamotten und sah mich nach meiner Tasche um. Wo war sie nur? Da waren extrem wichtige Sachen drin! Ich drehte mich einmal um mich selbst, aber es lagen einfach zu viele Taschen und Koffer auf dem Boden herum. Victor hatte anscheinend der Kofferträger gespielt. Plötzlich wurde mir meine Tasche vors Gesicht gehalten. "Suchst du etwa die hier?" "Ja,danke,"murmelte ich und ergriff meine Tasche von Victor. Ich sah schnell hinein, ob etwas fehlte, aber auf die schnelle war das nicht zu erkennen. Ich würde das später überprüfen müssen und wenn ja hatte ich ein Problem.

In der nächsten Sekunde waren wir plötzlich von Leuten umgeben. Ein Wirbelwind von einer Frau schwirrte um uns herum und fragte erst Victor und dann mich, ob wir verletzt seien. Sie befahl den anderen Leuten, die offensichtlich auch zur Familie gehörten, ihre Sachen zu suchen und  jeweils aufzuheben.
Das Durcheinander wurde langsam geordneter und es wurden Witze gerissen. Vor allem von einem großen Typen, sie alle waren groß , aber er war überdimensional.
"Hey Zed! Warum hast du Vic nicht vorgewarnt?" Ein Junge mit schwarzen Haaren grinste. "Das wäre doch nicht so lustig gewesen." "Zed!"rief eine kleine Blondine mit himmelblauen Augen empört und schlug ihn auf den Unterarm. Auch von Victor bekam er einen Schlag auf den Hinterkopf. "Das fördert das Denkvermögen,"knurrte Victor.
"Vielleicht bringt es ja was, aber ich bezweifle es" kam es von einem weiteren Typen. "Na vielen dank, Trace,"gab Zed zurück.
Während der ganzen Zeit ließ Victor mich kein einziges mal aus den Augen. Ich spürte seinen Blick auf mir, als ich den Versuch unternahm mich von Dannen zu machen.
Leider lief ich erneut in eine Person hinein. Ich musste wirklich damit aufhören. Wenigstens kannte ich diese Person. Es handelte sich um niemand anderen als Will. Er hatte Olli anscheinend schon gefunden, denn der stand neben ihm und sah mich mit einem Grinsen an. "Wann läufst nicht mehr ständig in Leute hinein, Hils?,"fragte Olli mich mit einem leisen lachen. Ich änderte meine Meinung , er brauchte keinen der ihn zum lachen brachte, sondern jemanden der ihn in den Arsch trat.
"Ach. Das macht sie öfter?!"meldete sich Victor zu Wort.
Mir lief ein wohliger Schauer über den Rücken, als er nah hinter mich trat. Ich holte tief Luft. Warum reagierte ich so stark auf ihn? Mit einem Kopfschütteln konzentrierte ich mich auf die Menschen vor mir und versuchte mir eine passende Antwort einfallen zu lassen.
Ich klinke mich rechtzeitig ins Gespräch ein um den letzten Teil von Victors Satz mitzukommen. "...Victor, Wills drittältester Bruder. Schön dich kennen zu lernen, Oliver!"
Mit Horror wurde mir klar, dass ich nicht irgenwen über den Haufen gerannt hatte,sondern niemand anderen als einen von Wills Brüdern. Und das bedeutete, dass ich die nächste Zeit mit Victor, einem Typen auf den ich stärker reagierte als mir lieb war, unter einem Dach leben würde müssen.
Ich war am Arsch und brauchte dringend einen Plan.

Hilary Begin AgainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt