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wenn man der Theorie der Schwerkraft glauben darf, sollte fliegen auf dem Planeten Erde beachtlich schwierig werden, insbesondere wenn man keinen Besen besaß, welche sowieso die komplette von Hermine Granger ausgeklügelte Wissenschaft auf den Kopf warfen.

Doch diese war sich sicher jedes mal ein wenig vom Boden ab zu heben, wenn Ginny Weasley den Raum betrat.
Es war einfach etwas was passierte, so natürlich wie atmen, schon seit der dritten Klasse, als sie ihr zum ersten mal richtig aufgefallen war.

Bis dahin war sie immer nur "die kleine Schwester" gewesen, und wer wollte schon etwas mit der kleinen Schwester machen?

Inzwischen war Ginny Weasley zwar immer noch ein paar Monate jünger als Hermine, Harry und Ron, aber längst mich mehr das kleine schüchterne Mädchen, die sie einst war.

Sie war groß gewachsen und schlank, wie beinahe jeder aus der Weasley Familie, und ihre roten Haare wuchsen ihr über die Schultern; sie band sie nur zusammen wenn sie Quidditch spielte.
Ihre Stimme war ständig heiser, vom vielen Lachen und schreien, vom wilden Leben einer siebzehnjährigen, welches Hermine nie gehabt hatte.

Klar, auch Ginny hatte kein "normales" Leben geführt, wenn man von so einem in dieser Welt überhaupt sprechen konnte. Mit zwölf Jahren hatte Voldemort von ihr Besitz ergriffen und letztes Jahr hatte sie zusehen müssen wie ihr Bruder und ihre Freunde an ihrer Seite starben, in der Schlacht in der sie mit kämpfte, als eine großartige, mutige Hexe.

aber im Gegensatz zu Hermine hatte sie nebenbei auch ein Leben geführt, welches Hermine möglicherweise gehabt hätte, wäre sie ein paar Jahre früher oder später geboren und hätte sie sich nicht in ihrem ersten Schuljahr mit einem Troll in der Toilette einsperren lassen.

Ginny ging auf Partys, machte mit Jungs rum und trank zu viel Alkohol.
Besonders jetzt, wo sie alle noch den Schock verarbeiten mussten, dass Voldemort genau so tot war wie so viele ihrer Freunde, hatte Hermine sie oft verkatert erlebt.

Und jetzt war Ginny wieder in Hogwarts, machte ihr letztes Jahr, während Hermine, Ron und Harry im Fuchsbau wohnten, regelmäßig Therapeuten besuchten, sich gegenseitig aufmunterten und die meiste Zeit so taten als wären sie normale Teenager, mit normalen Teenager Problemen.

Und irgendwie hatten sie die ja auch.
Trotz der absurdität der Situation plagten Hermine Sorgen einer 18 Jährigen.
Nachdem Ron sie während der Schlacht von Hogwarts geküsst hatte, war nichts mehr passiert.
Nachdem sie sicher waren und auf dem Weg nach Hause, hatte er ihre Hand beschämt los gelassen und in eine andere Richtung geschaut.

Hermine hatte nicht den Hauch einer Ahnung wie sie damit umgehen sollte.
Für sie war immer klar gewesen dass sie eines Tages an Rons Seite enden würde, früher oder später, ob sie mehr als Freundschaft für ihn empfand oder nicht.
so sollte es einfach sein.

und jetzt passierte rein gar nichts.
weder in ihrem Körper noch in der Situation mit Ron.
Nur wenn sie mit Ginny war, dann passierte etwas, aber das versuchte sie gekonnt zu ignorieren.
Es war ja auch Schwachsinn.

warum sollte man nach all den Jahren, die man mit einem Jungen verbracht hatte, der einen zu mögen schien und den man selbst nett fand, auf einmal bei dem Anblick der grünen Augen seiner Schwester Herzklopfen kriegen?

Seit der Schlacht war Hermines Leben ein schwarz weiß Film geworden, ästhetisch und erkennbar, doch niemals aufregend und bunt. Sie vermisste Hogwarts.
Mehr als ihr lieb war.
Was würde sie alles dafür tun noch einmal an den Ort zurück zu kehren, wo sie das letzte Jahr hätte verbringen sollen, wenn sie nicht so ein verrücktes Leben geführt hätte.
An den Ort wo Ginny Weasley jetzt mit billigem Wein aus Hogsmead an den Lippen fremde Jungs küsste und zu Musik tanzte, die ihr nicht gefiel.

whatever I guessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt