*Kapitel 9*

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Es war hell als ich meine Augen öffnete. Bei diesem grellem Weiß-Gelben Licht wunderte es mich nicht das die meisten dachten das sie Tod waren, obwohl sie nur in einem Krankenhaus lagen in dem einem gerade das Leben gerettet wurde. Völlig erschöpft ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Das Zelt in dem die Kranken und verletzten versorgt wurden. Ich lag in einem der Krankenbetten die hier in einer Reihe aufgestellt standen. Zwischen einigen Betten standen Metallrahmen mit Stoffplanen darüber gespannt als Sichtschutz. Ich hatte so einen auf beiden Seiten stehen. Für lästige Privatpatienten mit hohen Ansprüchen hatten wir hier keinen Platz zumal dieses Zelt nicht mal ein Wasserfestes Dach hatte und kein Generator öfter repariert werden musste als hier.

Ich hörte jemanden sprechen es war der Arzt.
"Sie hat schwere Verletzungen davon getragen, darunter eine schlimme Gehirnerschütterung, ein gebrochenes Bein und Prellungen an Hüfte und Rippen" ein schluchzten unterbrach ihn....es waren meine Eltern und das schluchzten kam von meiner Mutter.
"Es ist dennoch eine gute Nachricht, sie hat Überlebt, im Gegensatz zu den anderen ist sie quasi unverletzt" kam es beruhigend vom Arzt. Sie sprachen darüber als wäre ich irgendeine super Soldatin, dabei hatte ich einfach nur unverschämtes Glück und wenn ich daran dachte kam in mir das Bedürfnis auf, mich erst einmal Stundenlang unter die Dusche zu stellen.

Wie habe ich es nur geschafft mit solchen Verletzungen zurück zum Tor zu reiten und auch noch den Kommandanten mit zu nehmen? Der Kommandant! Ob er wohl noch lebt oder schlimmer sich doch verwandelt hat!?

Doch ich verlor wieder mein Bewusstsein bevor ich mich nach ihm erkundigen konnte, geschweige denn das ich mich irgendwie verständigen konnte damit der Dr. und meine Eltern merkten das ich wach war.

Als ich meine Augen erneut öffnete war ich immer noch sehr schwach aber ich konnte langsam meinen Kopf drehen und als ich meinem Kopf zur Seite drehte standen da in einer Reihe Liv, Jana, Andrea und....Robin. Als mein Blick bei ihm stehen blieb verdrehte ich nur die Augen und drehte mich wieder zurück.
"Warum bringt ihr ausgerechnet meinen Stalker mit?" Im Augenwinkel sah ich wie sich alle Köpfe zu Robin drehten.
"Dann ist es wohl besser, wenn du verschwindest" maulte ihn Liv an.
"Und zwar schnell sonst helfe ich mit einem tritt nach du Spinner" fügte Alice noch genervter hinzu. Nach kurzem zögern verschwand er.

"Wie... wie geht es dir?" Kam etwas unsicher von Andrea.
"Was glaubt ihr denn wie es mir geht?" Unsicher sahen sie sich an als ich diese Gegenfrage stellte. Ich hob vorsichtig und zitternd meine Hand und tastete mit einem schmerzhaftem stöhnen meinen Kopf ab, da er ziemlich weh tat. Ich spürte einen verbannt der um meinen Kopf gewickelt war. Vorsichtig legte ich meinen Arm wider ab und starrte an die Decke.

Die drei nahmen sich jeweils einen Stuhl und setzten sich neben mir ans Bett, sie versuchten mit mir zu reden doch mir war nicht nach reden, mir flogen nur immer wider die Bilder vom letzten Kampf durch den Kopf. Später kam der Dr. und meine Freunde fragten ihn warum ich ihnen nicht mehr antwortete, er meinte.
"Es kann durch aus sein das es von der Erschöpfung kommt, allerdings ist es möglich das es von der schweren Kopfverletzung herrührt und nachdem was sie da draußen wohl erlebt haben muss schließe ich PTBS nicht aus"
"PTBS?" Fragte Andrea und Liv antwortete bevor der Dr. es tun konnte.
"Post Traumatische Belastungs-Störung". Kurz war es still bis der Dr. meinte.
"Sie braucht noch etwas Ruhe kommt morgen wider" und so verließen sie das Zelt.

Es vergingen ein paar Tage bis mich der Dr. endlich entlassen hatte und meine Eltern mich in einem Rollstuhl zum Zelt hinausfuhren, wo Liv und die anderen schon warteten. Sie liefen auf mich zu fragten wie es mir ging aber ich bekam keinen Ton raus. Zwei Sätze konnte ich sprechen und dann kam nach der Diashow in meinem Kopf kein Ton mehr aus meinem Mund. Auch der Arzt meinte das es eher von der Verletzung herrührt und hoffentlich wider vorüber ging. Da meine Kopfschmerzen sich verschlimmert hatten bevor ich nicht mehr Sprechen konnte kann das vielleicht wirklich der Grund sein.

Ich saß in meinem Zimmer doch viel konnte ich dort nicht machen entweder saß ich an meinem Schreibtisch, der an meinem Fenster stand oder starrte in den Glaskasten der früher mein Aquarium war. Da Wasser und Energie für jeden begrenzt waren mussten ich und Liv unser gemeinsames Hobby aufgeben. Jetzt steht mein Aquarium leblos in meinem Zimmer.

Irgendwann kam meine Mom rein.
"Du hast Besuch" ich nickte. Wenig später kam Andrea rein.
"Hi du, na wie geht's?" Mir hing diese Frage einfach zum Hals raus, wann kapieren die endlich das ich diese beschissene Frage nicht beantworten konnte und ich sah sie nur wütend an um ihr zu zeigen wie überflüssig ihre frage war.
"Ok ja versteh schon" sie rollte meinen Bürostuhl zu mir und setzte sich, ich versuchte sie mit einer Handbewegung zu fragen was sie hier will, da ich eigentlich alleine sein wollte aber sie verstand mich nicht also rollte ich meinen Rollstuhl zum Schreibtisch und schrieb die frage auf einen Zettel und hob ihn hoch.
"Achso... ja weißt du Kate...ich muss dir was sagen..." mit einer weiteren Handbewegung wimmelte ich ihre frage ab und schrieb.
"Robin?" Auf einen weiteren Zettel. Sie sah mich verwirrt an.
"Woher weißt du das?" Ich zog eine Augenbraue hoch und sah sie an, dann schrieb ich noch etwas auf.
"Ich habe euch gesehen"
"Oh" kam nur von ihr.

Will sie mich eigentlich verarschen? Nutzte sie doch tatsächlich meine Kopfverletzung aus um mir ihre Sünden zu beichten!? Ich wollte nur das sie geht und das signalisierte ich ihr in dem ich mich zum Fenster drehte und sie ignorierte bis sie endlich ging. Später kamen meine Eltern um mich ins Bett zu bringen da ich es wegen der Schiene an meinem Bein nicht alleine schaffte und weil mir wegen der Kopfverletzung sehr schnell schwindelig wurde. So ging es einige Tage lang. Müde Tage, schlaflose Nächte durch die mein Körper völlig ausgelaugt und schwach war, doch diese Nacht konnte ich besonders schlecht schlafen.

Der Traum

Es war dunkel, ich ritt vorsichtig einen Weg entlang. Die Taschenlampe die ich in einer Hand hielt machte nicht genug Licht und mein Walki Talki hatte keinen Empfang und rauschte nur wenn ich versuchte es zu benutzen. Plötzlich blieb mein Pferd stehen und ich stieg ab um nach zu sehen warum. Vorsichtig tastete ich den Boden ab. Plötzlich packte mich eine Blutverschmierte Hand am Arm um mich zu sich in dir Dunkelheit zu ziehen, ich konnte mich gerade so befreien. Ich zog mich rückwärts zurück zum Pferd, stand auf und stieg auf. Als ich auf meinem Pferd saß erschien endlich Licht und ich konnte sehen worauf ich stand, was bis gerade eben noch ein Weg war, war in Wirklichkeit ein weg aus Knochen und als ich näher an den Rand ritt stockte mir der Atem.

Es war ein Graben in dem alle Soldaten lagen die bei der letzten Mission ihr Leben ließen. Sie lagen verstümmelt, Blutverschmiert und mit Schmerz verzerrten Gesichtern in diesem schmalen Graben. Sofort drehte ich mich weg und was ich dann sah war nicht besser. Die Blutige Hand die mich eben packte gehörte dem Kommandanten der auf dem Knochigem Weg lag.
"Warum hast du sie zurück gelassen?" Hauchte er und streckte seine Hand nach mir aus.
"Warum hast du mich gerettet und sie sterben lassen?". Es war die Hand die ich ihm abgetrennt hatte. Mein Herz raste und mein Atem stockte. Angst und Panik machten sich in mir breit.

Fluchtartig machte ich kehrt und Galoppierte aus dem Wald doch plötzlich brach der Boden unter mir zusammen und ich stürzte in die tiefe....

3:00 Uhr Morgens

Ich wachte schreiend und Schweißgebadet auf. Bis meine Eltern panisch in mein Zimmer stürmten. Mein Dad blieb im Türrahmen stehen während meine Mom zu mir kam und mich mit beiden Händen an der Schulter packte während ich in Tränen ausbrach.
"Alles wird gut Kate" versuchte meine Mom mich zu trösten.
"Ich...ich konnte sie nicht retten....ich hab sie einfach zurück gelassen" Meine Eltern starrten mich an.
"Du kannst wider reden!?" Stellte mein Dad fest und ich schaute sie eben so verwirrt an.
"J...ja sieht wohl...ganz so aus" ich fasste mir an den Kopf.
"Meine Kopfschmerzen....sie sind verschwunden" Erleichtert sahen sich meine Eltern an. Vielleicht hatten sie recht und es wird wirklich alles wieder gut...

The survivors - Kampf gegen den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt