De Biiswind-Wolkebruch und de Föhn

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De Biiswind-Wolkebruch känne mir scho. Er wohnt am Himmelstor Nord. Me seit ihm nume

B.W. Mit em Winter zäme fahrt er i de chalte Johresziit gern über d Erde, dass alles gfrürt.

Sie zaubered Iiszäpfe a d Felswänd und werfed es riisigs Riifenetz über s Land.

Wenn de B.W. so richtig i die graue Wolke blost, schneits, und d Chind freued sich uf de Erde.

Sin Kolleg, de Föhn, isch au bekannt. Er isch grad so en Schtürmi und wohnt am Himmelstor

Süd. Gern wüscht er mit sim heisse Schnuf über de See und macht ganz höchi Wälle, dass d Sägelschiff umkipped.

Die zweu hocked i de Cafeteria vo de himmlische Flugschuel beme Bier und schpieled Charte. Die chliine Engeli händ grad e Flugschtund.

„Lug emol die zweu", blödlet de B.W. Die fladdered wie Flädermüs!"

„Und erscht die det, en ganze Schwarm!" lachet de Föhn. Er blost sini Bagge uf und puschtet

en warme Windschtoss i ihri Richtig, dass d Engeli wie Härbschtblätter umewirbled. Huiii! Die

einte juuzed vor Freud, die andere geussed vor Schreck. Es isch eis Gwuusel am Himmel. De Fluglehrer luegt dem Triibe besorgt zue.

Mit de Ziit findeds de B.W. langwiilig.
„Chum, me mached wieder emol e richtigi Show!"

„Ich bi debii!" rüeft de Föhn begeischteret. „Du blosisch vom Norde her und ich vom Süde. Das wird mega!"

So bringed sich beidi a ihrem Himmelstor i Schtellig. Jetz chas losgoh:

Sie holed tüf Luft und puschted beidi gliichziitig id Wolke. Die türmed sich uf. De Donner rollt mit Wucht hin und her. Es blitzt und rägnet und haglet und schneit. De schwarz Himmel lüchtet immer wieder hell uf. D Engeli mached Salto mortale und Pürzelbäum. De Fluglehrer pfiift mit sinere himmlische Trillerpfiife.

„Halt, halt, ufhöre, chömet sofort ine!" schreit er, aber s ghört ihn natürlich niemer.
Es chliises Engeli fallt uf e höchi Tanne und bliibt mit sim Hömmli ame Ascht hange.

„Hilfhilf!" rüefts und zablet. Aber sin Schutzengel häts irgendwie verlore. Do hangets jetz ganz

elei im Dunkle. Es isch pflotschnass und frürt. Und Hunger häts au. "Hiiilf!" rüefts nomol und fladderet mit de Flügeli.

„Krakra, was bisch denn du für en schräge Vogel?" krächzt de Rab, wo grad näbedra sis


Näscht hät. Es gwagglet und schüttlet gföhrlich hin und her. Die chliine Räbli händ de Plausch. Sie chräied vor Vegnüege und ruedered ume. De alt Vogel bliibt ganz gelasse.

Langsam beruhigt sich de Schturm. De Föhn und de B.W. sind müed vom viele Blose.
D Mueter Rab chunt mit eme Schnabel voll Würm z flüge und hockt uf de Näschtrand. Sie schteckt jedem Rabechind eine in Schnabel, au em Engeli! Wäh, pfui! Es würgt ihn wieder use, und es Räbli pickt en schnell uf. Wie fein wär jetz en Zimmetschtern oder es Mailänderli!

„Kra, hör uf zable!" De Rabevater packts be sim Hömmli und beförderets is Näscht. „Chum ine. Do usse vefrürsch jo."
Dinne isch es weich und warm, und bald schlofed all friedlich....

De Mond lueget güetig vom Himmel abe. Ihm gfallt, was er do gseht. - Aber was isch denn

das? De Mond lueget zweu Mol. Tatsächlich, do liet es Engeli im Näscht zwüsche sechs rabeschwarze Rabe! Er chützelets mit eme Schtrahl.

„Was machsch denn du do unde? Du ghörsch ned ines Rabenäscht! Was fallt dir ii? Heb di a mim Schtrahl, ich zieh di ufe!"

S Engeli dräit sich um und kuschlet sich an es Räbli, de Max. Es will am liebschte immer i dem

Rabenäscht bliibe. De Mond schüttlet de Chopf. So goht das gar ned! Er telifoniert mit em Föhn. Dä weiss aber au kän Rot. Und de B.W. scho gar ned, ehrlich...

Ändlich findeds de Schutzengel, wo sin Schützling scho im ganze Himmel gsuecht hät. Dä

schwäbt sofort uf d Erde abe und versschtreut en wunderbare Schterneschtaub über eusi

Tanne. D Vögel wached uf und schtuuned. So öppis Schöns händs no nie gseh! Ganz fiin

lüpft er s Engeli us em warme Näscht und schwebt mit ihm in Himmel ufe. D Rabefedere lüchted hell vom Schterneschtaub. Ihne wird ganz liecht und wohl um s Rabeherz.

De Föhn und de B.W. müend zur Schtrof für ihri blöd Schtürmerei e ganzi Wuche di himmlisch Bachschtube fäge. Das chönds jo guet. Sie blosed de ganz Mehlschtaub zum Fänschter us, dass de Himmel dick venäblet wird! Neineinei, blosed ihr lieber wieder im Süde und im Norde! De Aurelio isch froh, wo er die beide noch ere Wuche ändli wieder los isch. 

Gschichte zwüsche Himmel und ErdeWhere stories live. Discover now