Sie sind weg. Für immer.
____________________Ich war nun vor dem Haus der Prestons, das knapp fünf Minuten von unserem Haus entfernt ist.
Daniel Preston ist Polizist und der Partner meines Vaters, aber gleichzeitig auch ein sehr treuer Familienfreund.
Ich klopfte an seine Tür und es dauerte nicht lange, bis es er die Tür öffnete. Seine fröhliche Miene veränderte sich schlagartig, als er mich und mein Tränenüberströmtes Gesicht sah. Ich umarmte ihn, klammerte mich an ihn fest und weinte. Er nahm mich auf seine Arme, schloss die Tür und setzte mich im Wohnzimmer auf der Couch ab.
„Hey, Tessa. Pssht, hör auf zu weinen und erzähl mir, was passiert ist. Warum ist deine Kleidung so zerfetzt?" Dan versuchte mich zu beruhigen, während er mir sanft über den Rücken strich und sich dann vor mich setzte.„Kleine, es wird alles wieder gut. Beruhige dich und erzähl mir was los ist"
„Nichts wird wieder gut! Sie sind weg! Für immer weg! Jetzt bin ich alleine!", ich schluchzte und schloss meine Faust noch fester um den Gegenstand in meiner Hand.
„Was meinst du damit? Wer ist weg?", er schaute mich irritiert an.
„Meine Eltern! Wir... wir waren auf dem Weg nach Hause, wurden aber stark angefahren und.... und sind dann von der Straße abgekommen. Das Auto hing über eine Schlucht, Mom und Dad haben mich aus dem Auto geschickt und gesagt, dass ich zu dir soll..", ich schluchzte wieder stark auf, als ich daran zurückdachte. Er starrte mich geschockt an, rannte schnell zu den Fenster und zog alle Gardinen zu, sodass der Raum verdunkelt wurde. Er kam wieder zurück zu mir und setzte sich hin.
„Verdammt! Das ist nicht gut, überhaupt nicht gut!", er raufte sich verzweifelt durch Haare und überlegte anscheinend irgendwas.
„Haben dir deine Eltern irgendetwas erzählt oder dir etwas gegeben?", er sah mich mit einem ernsten Blick an und ich öffnete langsam meine Faust, in der ich den Ring fest umklammert hatte.
Sein Blick richtete sich darauf und seine Augen weiteten sich.Er nahm meine Hand und führte mich in den Keller. Er schaute nochmal kurz zurück und schloss dann die Kellertür hinter uns zu.
„Dan, wohin gehen wir?", ich schaute hoch zu ihm und wischte mir mit meiner freien Hand die Tränen vom Gesicht.
„Siehst du gleich. Habe keine Angst, Tessa, ich werde dir helfen.", er lächelte mich an und schloss eine Tür auf, die auf einen weiteren Gang führte.
Ich wollte eigentlich etwas sagen, aber ich hatte plötzlich das Gefühl, dass es die richtige Entscheidung ist, ihm vollkommen zu vertrauen, weshalb ich nur nickte.In den folgenden Minuten gingen wir kreuz und quer durch irgendwelche Türen und Gänge und ich war mir ziemlich sicher, dass wir das Haus schon längst verlassen haben.
Was zur Hölle ist hier los? Warum kann nicht einfach alles normal sein? Warum kann ich nicht wie andere 12-jährige Kinder sein?...
„So, wir sind da.", Dan hielt vor einer großen Metalltür und schaute mich an.
„Wo sind wir?", fragte ich und runzelte verwirrt meine Stirn.
„Das ist das Geheimquartier unserer kleinen Gruppe. Deine Mom, dein Dad, Dr. Johnsen, Elizabeth, Ben und ich. Ich werde dir gleich alles erklären und dich einigen vorstellen, aber du musst mir jetzt schon versprechen, egal was passiert niemanden etwas zu erzählen, zu zeigen oder sonst was! Du musst versprechen, dass was du gleich herausfinden wirst, so zu behüten wie dein eigenes Leben!", er schaute mir ernst in die Augen, was mir leicht einschüchterte, aber dennoch nickte. Meine Eltern haben mir das gleiche gesagt, ich werde es für meine Eltern tun. Das bin ich ihnen schuldig...„Ich verspreche es", mit purer Entschlossenheit sah ich Dan in die Augen, woraufhin er diesmal derjenige war, der nickte.
„Gut. Dann folge mir", er schloss die Tür auf und wir betraten einen großen Raum.Ich ließ meinen Blick erstaunt über den Raum gleiten. Es war fast alles weiß, in einigen Ecken standen Pflanzen und in einem großen Schrank waren mehrere Ordner nebeneinander gereiht. An einer Wand waren mehrere Computer auf einem Tisch gestellt, mit den dazugehörigen Tastaturen. Einige Meter entfernt war erneut ein Tisch, jedoch sag dieser wie diese typischen Versammlungstische aus, die man manchmal in einigen Filmen sieht, nur nicht so groß. Außenrum waren einige Stühle, auf denen drei Personen saßen und mich überrascht anstarrten.
Ich bemerkte, wie sich Dan neben mir in Bewegung setzte und auf die Personen zu lief. Dort angekommen drehte er sich um und deutete mir mit einer Geste an, zu ihnen zu laufen.
Langsam und unsicher ging ich auf den Tisch zu und stellte mich neben Dan.
„Tessa, das sind Dr. Johnson, Elizabeth und Ben. Und ihr drei kennt sie ja schon, das ist Tessa, die Tochter von William und Jenna Falls.", Daniel zeigte erst auf einen Mann, der schon graue Haare hatte und eine Brille trug. Danach auf eine Frau mit langen schwarzen Harren, die zu einem Zopf gebunden waren. Sie hatte grüne Augen und einen strengen Blick. Zum Schluss zeigte er erneut auf einem Mann, der vielleicht genauso alt wie mein Vater oder Daniel sein müsste. Alle drei schauten mich neugierig an, bis Elizabeth anfing zu reden.„Daniel, was macht sie hier und wo sind William und Jenna?", sie schaute ihn ernst an.
„William und Jenna sind gestorben. Die 'Seeker' haben die beide anscheinend erwischt. Tessa konnte entkommen und hat außerdem den Ring bekommen. Ihr wisst was das heißt. Wir müssen jetzt mehr den je aufpassen und außerdem müssen wir sie ausbilden."„Aber Daniel, das Mädchen ist erst 12! Wenn wir ihr jetzt alles erzählen, wird sie nie mehr normal leben können!", Dr. Johnson war nun aufgestanden und hatte sich vor Dan gestellt.
„Es geht nicht anders. Die Seeker haben sicherlich gemerkt, dass sie noch am Leben ist und werden sie suchen! Wir müssen sie beschützen!", gegen Ende wurde Daniel immer lauter, sodass ich etwas zusammenzuckte. Dr. Johnson und Elizabeth wollten erneut widersprechen, bis diesmal nun der andere Mann etwa sagte.
„Daniel hat recht. Wir können sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Außerdem ist es für sie besser, so früh es geht mit dem Training zu beginnen. Wir müssen ihr alles beibringen. Niemand von uns weiß, wie nah die Seeker unserem Versteck sind und wie lange wir es schaffen am Leben zu bleiben. Wir müssen es wenigstens für Will und Jenna tun.", Ben sprach mit einer ruhigen Stimme, woraufhin der Rest nach kurzem überlegen nachgab und zustimmte.
Ich hatte währenddessen nur stumm und neugierig zugehört, aber viel hab ich nicht wirklich nachvollziehen können.
Wovon reden die da?„Dan, was genau meint ihr mit Training und wer ist hinter uns her?", schüchtern fragte ich ihn und alle Blicke richteten sich auf mich.
„Ich werde es dir später erklären. Leg dich erstmal hin und ruh dich aus. Das war ein anstrengender Tag für dich. Elizabeth, könntest du sie bitte in eines der Zimmer bringen?", Dan lächelte mich noch kurz an, als Elizabeth dann sanft meine Hand nahm und mich aus dem Raum führte.
_________________
Halloooo, so Kapitel zwei ist nun daa. Viel spaß damit haha :D
DU LIEST GERADE
Secrets
Mystery / ThrillerGeheimnis. So ein kleines Wort und doch hat es eine so große und gefährliche Bedeutung für die Menschen. Es kann Trauer bringen, Wut, Schmerz oder den Tod. Tessa würde alles tun, um das Geheimnis zu bewahren, weshalb ihre Eltern gestorben sind. Sie...