After...

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Harry verließ das Zimmer zusammen mit Professor McGonagall. Kaum waren die beiden gegangen, stand auch Tonks auf und verschwand. Es wunderten sich zwar alle, doch keiner stellte eine Frage. Als die Tür hinter ihr zufiel legte sich eine unangenehme Stille über die Versammelten. Manchmal schluchzte Fleur auf und fuhr mit der Hand über Bills zerkratztes Gesicht. Sie zitterte. Molly setzte an etwas zu sagen, doch brach sie immer wieder ab, bevor ein Wort ihren Mund verließ. Hermine legte den Kopf in ihre Hände. Das Gefühl, es wäre ihre Schuld, quälte sie. Ron stellte sich neben sie, unfähig irgendetwas zu sagen. Die Minuten verstrichen und je länger nicht gesprochen wurde, desto größer wurde das Gefühl der Machtlosigkeit in jedem. Es war Ginny, die wieder etwas sagte. „Was wird nun mit Hogwarts passieren?", fragte sie. Die Angst in ihrer Stimme war kaum zu überhören und ihrem Blick zu urteilen, beschäftigte diese Frage sie schon die ganze Zeit. Ratlosigkeit breitete sich aus. „Sie werden es schließen müssen", murmelte Lupin bedrückt, „die Eltern haben darauf vertraut, dass Dumbledore ihre Kinder beschützt. Jetzt ist er... tot. Keiner wird die Schule mehr für sicher erachten. Nicht in dieser Zeit" Leise schluchzte Hermine auf. „Meine Schuld... es ist meine Schuld", sage sie laut. „Nein!", Ron legte die Hand auf ihre Schulter, „Deine Schuld sicher nicht" „Doch. Ich hätte ihm nicht vertrauen dürfen", zischte Hermine. Molly wuselte zu ihr und zog sie in eine lange Umarmung. „Isch kannte Dumbledore nischt wirklisch, aber isch weiß, er 'ätte nischt gewollt, dass du dir die Schuld gibst 'ermine", flüsterte nun auch Fleur. Ohne Geräusche war sie aufgestanden. Ihr silbriges Haar schimmerte im Schein der Kerzen. Wie ein Engel. „Da hat sie recht", stimmte Arthur zu. Wieder Stille. Hermine beruhigte sich, aber Mrs Weasley ließ sie trotzdem nicht los. Lupin räusperte sich. „Wir sollten schlafen gehen", sagte er, jedoch klang es mehr wie eine Frage, als wie ein Befehl. Ron griff nach Hermines Hand und zog sie weg von seiner Mutter. Unsicher marschierte er zur Tür, dicht gefolgt von Ginny. „Wir nehmen uns ein Zimmer im Eberkopf... möchtest du mitkommen Fleur", erkundigte sich Molly mit einem Seitenblick auf Bill. Diese schüttelte stumm den Kopf und nahm den Platz neben ihrem Freund wieder ein. „Dann gute Nacht", sagte Mr Weasley und gemeinsam mit seiner Frau verließ er die Krankenstation. Auch in Madame Pomfrey schien das Leben zurückzukehren denn sie verschwand im Nebenraum. „Wiedersehen", Lupin drehte sich um, als Fleur ihn aufhielt. „Du darfst sie nischt verlieren", flüsterte sie, doch Lupin tat so, als hätte er ihre Worte überhört. Eilig verließ auch er den Raum. Die Gänge des Schlosses wirkten so einsam. Er erinnerte sich noch genau daran, wie er vor langer, langer Zeit hier gestanden hatte und mit Dumbledore darauf gewartet hatte, dass Madame Pomfrey ihn abholt, um mit ihm zur peitschenden Weide zu gehen. In Gedanken verloren hatte er nicht gemerkt, wo er hinging. Er stolperte und fiel unsanft zu Boden. Leise fluchend erhob er sich wieder und sah sich nach der Stolperursache um. Erschrocken stellte Lupin fest, dass er über etwas Menschliches gestolpert war. Hatten sie doch jemanden übersehen? War doch jemand gestorben? Erleichtert atmete der Werwolf aus, als die vertraute Stimme hörte. „Remus?", fragte Tonks leise. Sie saß am Boden. „Was machst du denn da?", erkundigte sich Lupin überrascht. „Ich... ich... wollte meine Ruhe", die Stimme der jungen Frau war brüchig. Sie hatte geweint. Unsicher nahm Remus neben ihr Platz. „Lumos", murmelte er und sofort wurden die beiden in das fahle Licht des Stabes getaucht. Tonks Augen waren verquollen und ihr Haar schien noch farbloser zu sein, als noch vor ein paar Minuten. Remus musterte sie. Sie muss sich umgezogen haben. Die Auroren- Kleidung, die sie beim Kampf getragen hat, hat sie gegen ein Muggel Gewand getauscht. Es sah bequem aus, doch das gemütlichste Gewand hilft nichts, wenn man auf dem kalten Boden von Hogwarts sitzt. Ruckartig blickte er nach vorne, als er bemerkte, dass Tonks ihn beobachtete. Sie starrte nun auch nach vorne und blies die Backen auf. Vorsichtig lugte Lupin auf die Seite. In Tonks Augen schimmerten Tränen. Diesen Anblick konnte er nicht ertragen. „Sie weint nicht wegen dir!", mahnte ihn seine innere Stimme immer wieder, „denk nicht so!" Wie in Zeitlupe hob der Werwolf seine Hand und legte sie auf die des Metamorphmagus. Diese zuckte zusammen, doch zog sie die Hand nicht weg. Einige Minuten saßen sie einfach so da. „Remus", hauchte Tonks, ihren ganzen Mut zusammengenommen. „Ja", erwiederte dieser genau so leise. „Wenn du mich nicht liebst, sag es mir. Ich mache mich sonst noch verrückt", diese Worte überraschten den Ex- Lehrer. Sie blickte ihm tief in die Augen und er verdattert zurück. „Tonks... Es ist nicht so, dass ich dich nicht... Ich bin zu gefährlich", sagte er. „Diesen Satz will ich nie wieder hören!", brauste sich Tonks auf. Sie stand auf und sah hinab auf Lupin. Dieser erhob sich auch. Aus irgendeinem Grund vergaß er den Stab komplett und ließ ihn am Boden liegen. „Ich kann ihn nicht mehr hören! Ich bin zu alt für dich! Zu gefährlich! Zu arm! Zu..., meinetwegen, dumm! Du merkst es nicht. Du kannst noch so gefährlich sein, ich werde dich immer lieben!", schrie sie. „Tonks... Nymphadora... Du kannst nicht... In Zeiten wie diesen ist es zu unsicher mit jemandem wie mit auszugehen. Ich will nicht, dass du dann leiden musst", gab Lupin kleinlaut hinzu. „Du... Bei Merlins Unterhose! Na und. Sie können dich verfolgen. Du musst vielleicht untertauchen. Und selbst dann. Ich würde dich lieben", fauchte Tonks. „Doch wenn du nicht dasselbe für mich empfindest", sie stockte, „dann werde ich aufhören dich damit zu nerven." Remus dachte nach. Im Inneren fühle er das altbekannte Stechen, welches er bekam, sobald er Tonks abwies. In dieser zog sich alles zusammen. „Habe ich das richtige gesagt?", hämmerte es in Kopf. Als Remus ansetzte um etwas zu sagen, wurde die Luft von einem blauen Schimmern erfüllt. Eine leuchtende Hyäne sprach mit dunkler Stimme zu ihnen: „Alle Auroren sofort nach Hogwarts. Notfall!" „Ich sollte gehen", flüsterte Nymphadora. Sie wandte sich zum Gehen. Da umgriff jemand ihre Hand. „Ich liebe dich auch", tönte es an ihr Ohr. Remus war einen Schritt nähergekommen. Tonks dreht sich um. Sie blickte in die warmen Augen von Lupins. Schon fühlte sie seine weichen Lippen auf seinen. Beide wussten nicht, ob sie Minuten oder doch nur Sekunden so eng umschlungen dastanden, doch sie wussten, es fühlte sich Richtig an. Als die beiden schließlich lösten starrte Lupin lächelnd an Tonks vorbei. „Was hast du?", erkundigte sich Nymphadora unsicher. Der Werwolf hob seine Hand und nahm eine ihrer Haarsträhnen in die Hand. Nun sah Tonks es auch: Sie waren nichtmehr braun, sondern pink. Glücklich strahlend fiel sie dem Mann ihrer Träume um den Hals...

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