36. Sommerregen

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Guten Morgen meine Süßen, viel Spaß mit dem Kapitel! Ich hoffe, euch gefällt's! <3

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* Viviana *

Mich zu überwinden, ihm zu schreiben, das war eine Sache. Clara allerdings anzuflehen, aus Erik herauszukriegen, wann Marcos Flieger landet – das ist eine andere. Dieses süffisante Lächeln, was sie später aufsetzt, als ich halb verzweifelt vor ihr auf dem Boden ihres Zimmers hocke und regelrecht betteln muss, da Marco mir immer noch nicht geantwortet hat.

„Du willst also tatsächlich zum Flughafen fahren und ihn abholen?", schmunzelt sie und ich hasse sie echt dafür, wie sehr sie das alles genießt. „Clara, hat Erik es dir nun gesagt oder nicht?", jammere ich, sie entgegnet selbstgefällig: „Klar, er schlägt mir nie was ab. Hier!" Dann reicht sie mir einen kleinen Zettel, auf dem die Uhrzeit ist. Erschrocken stelle ich fest, dass das gar nicht mehr lang hin ist. „Was laberst du mich denn so lange voll? Die landen doch gleich!", quietsche ich, springe auf und stürme zur Tür hinaus. „Warte!", ruft meine Beste mir hinterher, hektisch fahre ich herum. „Was denn noch?!" „Na ich komm mit, du Spatzenhirn!", lacht sie kopfschüttelnd. „Was? Wieso denn? Na egal, steig halt ein!"; treibe ich sie an, der Verkehr wird es mir schwer genug machen, dort einigermaßen pünktlich aufzuschlagen.

Ich weiß ja selbst nicht, wieso mir das so wichtig ist, aber ich muss ihn sehen. Jetzt! Das grenzt an Wahnsinn, was mit mir passiert, an Entzugserscheinungen, aber ich will mich gar nicht dagegen wehren. Denn es fühlt sich abartig gut an. Die Sehnsucht nach jemandem, der einem noch nicht das Herz gebrochen hat, dem man nicht egal zu sein scheint. Jemand, bei dem ich schreckliches Herzklopfen bekomme. Dass er sich noch nicht bei mir gemeldet hat, schiebe ich auf seine Sturheit. So muss es sein.

Ungeduldig steuere ich meinen Kombi durch den trägen Nachmittagsverkehr, schreie ständig irgendwen an, weil er mir zu langsam fährt oder Ähnliches. „Oh Vivi, es ist echt ein Wunder, dass du deinen Lappen noch hast", murmelt Clara, ich zucke nur mit den Schultern. Als es dann aber kurz vorm Flughafen auf einmal anfängt zu schütten wie aus Eimern, maule ich dann doch: "Ernsthaft? Nicht nur, dass wir wahrscheinlich viel zu spät kommen, jetzt werden wir auch noch klatschnass?! Na geil!" Ich bekomme nur ein Lachen von Clara, die findet diesen Sommerregen ziemlich klasse. Eigentlich mag ich so was auch, wenn es mitten im Hochsommer regnet, aber wieso jetzt? Mein weißes Top wird gleich durchsichtig werden. Schön, dann weiß auch wirklich jeder, was für einen BH ich trage, wie nett. Trotzdem stürze ich wie angestochen aus meinem Auto, nachdem ich endlich angekommen bin, einen Parkplatz gefunden habe und renne durch den Platzregen zur Wartehalle.

Mit klitschnassen Haaren, durchweichten Klamotten, schnaufend und definitv nicht in Bestform, bleibe ich schlitternd vor der Anzeigetafel stehen. Wir sind über eine halbe Stunde zu spät dran. Verflucht! Enttäuscht sehe ich mich um, Marco ist sicher schon längst auf dem Weg nach Hause. Oder sonst wohin. Ich habe ihn verpasst. Scheiße. Traurig wische ich mir eine tropfnasse Strähne aus dem Gesicht, Clara meint immer noch etwas außer Atem: "Lass uns draußen gucken. Vielleicht warten sie noch auf ein Taxi oder so."

Missmutig folge ich ihr wieder hinaus. Doch auch am Taxistand entdecke ich ihn nicht, es schüttet immer noch und ich will gerade die Hoffnung aufgeben, als Clara wie verrückt gegen meinen Oberarm schlägt und japst: "Vivi! Da hinten! Auf dem Parkplatz!" Hektisch schaue ich dorthin, wo ihre Hand hindeutet und Tatsache - dort eilen gerade Marco, Marcel und Robin durch das Nass, vermutlich zu ihrem Auto. Zumindest würde ich schätzen, dass sie es sind, durch den Regen und die Entfernung kann ich nur mutmaßen. Ob ich mich jetzt zum Obst mache, ist mir gleichgültig, ich renne einfach sofort los, werde dabei beinah von einem Taxi mitgenommen, das hupend vor mir zum Stehen kommt. Unbeirrt setze ich meinen Weg dort, stolpere, falle fast auf die Nase, laufe aber weiter. "Marco!", rufe ich durch das Plattern der Regentropfen auf dem Asphalt, er hört mich nicht. Die drei Männer vor mir scheinen ihr Ziel erreicht zu haben, einen großen SUV, was sonst. Dass sie wahrscheinlich so schnell wie möglich ins Trockene wollen, ist mir auch klar; weshalb ich noch schneller werde, es wieder versuche, und wie bescheuert Marcos Namen brülle. Endlich dreht er sich um, ich bin noch etliche Meter entfernt, sein Gesichtsausdruck ist mehr als verwirrt, aber ich glaube ein Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. Seine Kumpels gucken mich eher so an, als wäre ich eine entgleiste Dampflock - so sehe ich bestimmt auch aus.

Völlig außer Atem, nass bis auf die Haut stoppe ich abrupt vor Marco ab, muss mich an ihm abstützen, um nicht zu stürzen. Ich kriege keinen Ton raus, schnappe nach Luft - ich sollte unbedingt aufhören zu rauchen. "Vivi?", fragt Marco ziemlich entgeistert, auch er ist klitschnass, seine Haare hängen ihm in die Stirn. Ich kann immer noch nicht sprechen, ich glaub, ich bekomme auch noch Seitenstiche. Aber zum Reden bin ich gar nicht hier, weshalb ich einfach meine Arme um seinen Nacken schlinge  meine Lippen ungestüm auf seine drücke. Wie verrückt prescht mein Herz, jedoch nicht mehr von meinem Sprint, sondern weil ich endlich das tun kann, was mir seit zehn Tagen im Kopf herumgeistert - ihn küssen. Er ist hier. In dem strömenden Regen presse ich mich an ihn, genieße, dass er meinen Kuss sofort erwidert und bin glücklich. Der Kerl macht mich einfach glücklich. Unfassbar.

Schließlich lasse ich von ihm ab, er lacht: "Wow, was für eine Begrüßung!" "Ich hab dich vermisst", bringe ich mit erhitzen Wangen hervor, er grinst. "Achja?", kommt es von ihm, ich verkneife mir einen blöden Kommentar und nicke nur andeutungsweise. "Mein Handy ist gestern im Pool ersoffen, ehe ich dir antworten konnte, tut mir leid", erklärt er mir dann, jetzt grinse ich. Mit dieser Ausrede kann ich leben, womöglich stimmt's sogar. "Sehen wir uns nachher?", frage ich vorsichtig, er zieht mich wieder an sich und raunt mir ins Ohr: "Sicher, dann machen wir da weiter, wo wir jetzt aufgehört haben." Er gibt mir einen dieser Küsse auf die Stirn, bei dem meine Knie weich werden und lässt mich dann los. Schmunzelnd sehe ich ihm zu, wie er zu seinen Kumpels ins Auto steigt und sie dann davonfahren.

"Tja, leugnen hilft nicht mehr. Dich hat's erwischt", kommentiert Clara meinen verträumten Gesichtsausdruck. Ich gehe darauf gar nicht ein, beiße mir auf die Unterlippe und stelle dabei fest - sie schmeckt nach Cola. Schon wieder Cola. Leugnen brauche ich auch gar nix mehr - es ist offensichtlich, dass ich eine Schwäche für den Offensivspieler meines Stiefvaters entwickelt habe, dass es mich erwischt hat. Aber ich will meiner besten Freundin auch gar nicht widersprechen, denn dieses Gefühl ist unbeschreiblich schön. Unbegreiflich. Unantastbar. Kostbar.

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Einmal Kitsch to go für euch ^^

Na Vivi wurde sich scheinbar so richtig bwusst, wie sehr sie doch schon an Marco hängt, als er weg war. Sie ist und bleibt extrem, unsere Vivi :)

Ich hoffe, das Pitel hat euch gefallen?

Fühlt euch umarmt,

eure Mercy aka Floraly <3


INVICTUS - Liebe auf den 2. Blick [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt