[schimmernde tinte.]
Am nächsten Morgen öffnete ich früh meine Augen und starrte Jaydens Rücken an. Er hatte sich daran gehalten und seine Pfoten bei sich gelassen. Ich fuhr mir müde übers Gesicht und trottelte dann ins Badezimmer. Zur Sicherheit sperrte ich diesmal die Tür ab und sprang unter die Dusche. Gründlich wusch ich mir meine Haare unter dem heißen Wasserstrahl.
Nachdem ich im Bad fertig war, hetzte ich ins Ankleidezimmer und suchte mir rasch etwas zum Anziehen heraus. Jayden erneut nur mit Handtuch zu begegnen stand nicht auf meiner To-do-Liste.
Mit meinen Augen scannte ich kurz mein Spiegelbild und trat dann aus dem Ankleidezimmer. Vorsichtig stieg ich die Leiter herunter und machte mich auf den Weg in die Küche, die ans Wohnzimmer angrenzte.
Im Wohnzimmer vernahm ich den blassen Geruch von Bleimittel und musste feststellen, das der weiße Teppich nicht mehr in der Mitte lag. Ich trat näher an die Fensterfront und staunte über diesen unfassbaren Ausblick, der sich mir bot.
Die aufgehende Sonne strahlte in das Wohnzimmer und tauchte alles in ein warmes Licht. Langsam ließ ich mich neben der Fensterfront auf den Boden gleiten und lehnte mich gegen das Gestell einer der Barhocker hinter mir.
Lange schaute ich friedlich nach draußen und dachte an nichts. Da die Sonnenstrahlen mein Gesicht unangenehm kitzelten, schloss ich meine Augen.
»Versteckst du dich vor Jayden?«, fragte mich plötzlich eine Stimme direkt neben meinem Ohr.
Ich wollte erschrocken aufschreien, da wurde mir der Mund zugehalten.
»Keine Panik auf der Titanic. Ich wollte eigentlich Jayden suchen. Weißt du, wo er ist?«, sagte Sam und löste, nachdem er sich sicher war, dass ich nicht mehr schreien würde, seine Hand von meinem Mund.
»Der schläft noch.«, erwiderte ich und stand gleichzeitig auf.
»Echt? Jayden schläft nie so lange.«, kommentierte Sam meine Aussage. »Kannst du kochen?«
»Was?«
»Ich hab gefragt, ob du kochen kannst. Ich hab Hunger. Du bestimmt auch genauso wie Jayden, wenn er runterkommt.«, erklärte Sam und zog mich kurzerhand in die Küche.
»Ist das jetzt frauenfeindlich gemeint?«
»Nein. Ich liebe Frauen.«, antworte Sam und zwinkerte mir spitzbübisch zu.
Vor zweieinhalb Jahren hätte ich noch verneint, aber seitdem ich mich um Lia kümmerte, hatte ich es mir angeeignet. Zumindest beherrschte ich die Basics so, dass mir nichts mehr anbrannte.
Ohne auf seine Antwort einzugehen, öffnete ich den Kühlschrank und studierte die Inhalte, die sich mir offenbarten. Ich holte mehrere Zutaten aus dem Kühlschrank und breitete alles auf der Kücheninsel aus.
Sam wollte sich gerade davon schleichen, dass ich ihn mit einem missbilligten Schnalzen meiner Zungen davon abhielt. »Du bleibst schön hier und hilfst mir!«
Geknickt stellte sich Sam gegenüber von mir und schaute mich böse an.
»Der Blick funktioniert bei mir nicht.«, kommentierte ich seinen lächerlichen Versuch abzuhauen.
Ich drückte Sam eine Schüssel in die Hand und erklärte ihm dann, was er alles zusammen rühren sollte. Ein geschafftes Seufzen verließ seinen Mund, während er sich die Eier schnappte.
»Oh nein! Ich werde zum Kochen gezwungen. Ich glaube, ich ... muss ... sterben!«, sagte ich theatralisch und legte meinen Handrücken auf meine Stirn.
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Sie und Er
Action» 𝘌𝘪𝘯𝘦 𝘍𝘳𝘢𝘶 𝘮𝘪𝘵 𝘒𝘰̈𝘱𝘧𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘨𝘦𝘭𝘢𝘥𝘦𝘯𝘦 𝘞𝘢𝘧𝘧𝘦, 𝘴𝘵𝘦𝘵𝘴 𝘣𝘦𝘳𝘦𝘪𝘵 𝘧𝘶̈𝘳 𝘥𝘦𝘯 𝘵𝘰̈𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘈𝘣𝘻𝘶𝘨 « Sie will einen neuen Start. Sie lässt ihn glauben, dass sie unwissend ist. Sie wird e...