🖤 Kapitel 20

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Ich setzte mich gegenüber von Kiki aufs Bett und erklärte ihr meine Situation. Ich konnte gut mit ihr darüber reden, doch so wirklich hat es mir nicht geholfen.

,,Danke Kiki", sagte ich und war froh, dass sie mich und meine Reaktion verstand.

,,Aber versprech mir, dass du sowas niewieder machst!", sagte sie und fügte hinzu:,, Das nächste mal komm einfach direkt zu mir."

Ich meinte, dass ich es selbst eingesehen hatte und nicht mehr so was doofes tun würde.

Ich machte mich Bettfertig und beschloss so schnell wie möglich einfach einzuschlafen. Ich war erleichtert, dass dieser scheiß Tag einfach vorbei war und schlief darauf ein.

Es war Samstagfrüh und ich startete den Morgen mit schlechter Laune und einem heißen Kaffee um erstmal richtig wach zu werden. Ich nahm meine Tasse und setzte mich alleine an den Frühstückstisch. Mein Kopf füllte sich wieder mit lauter Fragen und Gedanken. Ich schaute auf mein Handy 05:12 Uhr. Ich beschloss um meinem Kopf frei zukriegen eine runde raus zugehen. Damit sich keiner Sorgen machen musste, schrieb ich noch schnell einen Zettel mit ,,Bin spazieren." Ich packte mein Handy ein und verließ daraufhin das Haus.

Nach einigen Minuten an der frischen Luft setzte ich mich seufzend auf eine Bank. Ich holte mein Handy raus und öffnete Instagram. Ich aktualisierte die Startseite und sah ein neues Foto von Jonas.

War er etwa auch schon wach?

Ich likte sein Bild und schrieb ihm dann über Whatsapp.

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B: Hey Jonas, auch schon wach?

J: Guten Morgen. Ich wollte gerade joggen gehen. Wie gehts dir? :)

B: Naja, geht so. Können wir uns vielleicht treffen und bisschen reden?

J: Gerne, ich hab sonst nichts vor.

B: In einer Stunde am See?

J: Alles klar, bis gleich.

B: Bis dann

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In meiner Chat-timeline sah ich noch die drei Nachrichten von Luki. Hin- und hergerissen ob ich nun den Chat öffnen sollte, entschied ich mich, mein Handy einfach wieder einzustecken und nach Hause zu gehen.

Dort angekommen sprang ich unter die Dusche und legte eine dünne Schicht Mascara auf. Danach schlich ich ins Zimmer zur schlafenden Kiki und holte frische Klamotten raus. Ich zog mich um und schaute anschließend noch etwas Fernsehen im Wohnzimmer.

Als die Zeit um war, nahm ich meine Badetasche und holte mein Rad aus dem Schuppen. Ich machte mich auf den Weg zum See und freute mich auf Jonas. Ich war 5 min. zu früh und es war weit und breit keiner zu sehen. Deshalb beschloss ich, schon mal auf die Wiese zugehen um meine Sachen auszubreiten. Obwohl es noch so früh war, war die Luft bereits warm.

Ich schaute in die Ferne und fragte mich, ob Luki schon wach war. Wahrscheinlich nicht.. Egal. Denn in diesem Moment sah ich die Scheinwerfer eines Autos und stand auf. Die Tür ging auf und ich konnte erkennen, dass Jonas sich näherte. Er winkte mir zu und ich lief ihm entgegen. Er stellte seinen Rucksack ab und fragte:

,,Wollen wir ein Stück gehen?"

Ich lächelte ihn an:,,Gerne."

Wir gingen nebeneinander den Sandweg hoch und er erzählte mir erst mal, dass sein Auto jetzt soweit wieder heil war, aber nächste Woche noch zum Tüv müsse.

,,Und jetzt zu dir. Was gibts Bella?"

Ich schaute verlegen und vielsagend auf den Boden.

Jonas brauchte nicht lange zum überlegen: ,,Luki?!"

Ich nickte und beschloss Jonas von der Sache zu erzählen.

,,Es ist alles so kompliziert. Aber vielleicht bin ich es ja auch nur...

,,Alles fing damit an, dass Luki und ich zusammen im Bett lagen, wir haben gekuschelt und so. Er wollte wohl den nächsten Schritt machen. Auch wenn es jetzt kindisch klingt, aber ich habe mich nicht bereit dafür gefühlt. Nach einer Woche Beziehung mag so manch einer Sex haben wollen, aber ich wollte es halt etwas langsamer angehen lassen."

Jonas schaute mir tief in die Augen: ,,Und er wollte sofort ran? Hast du ihm das deutlich gemacht, dass du das nicht willst?", fragte er.

,,Ja und er hatte das jedenfalls gut aufgenommen und danach war auch alles wieder in Ordnung, doch ein paar Tage später ist er wieder viel zu weit gegangen. Wir hatten uns gestritten und ich bin dann einfach von ihm Zuhause weggelaufen. Naja, dann hattest du mich ja abgeholt und den Rest kennst du."

,,Wir streiten uns fast die ganze Zeit und ich weiß nicht mehr weiter. Ich meine, ich rede mit dem besten Freund meines Freundes über unsere Sexprobleme. Omg.", fügte ich hinzu und setzte mich auf einen Stein.

Jonas legte mitfühlend seine Hand auf meine Schulter.

,,Hmm, das ist schwierig. Ich kann dich verstehen, mit Luki würde ich auch nicht so gerne schlafen wollen.", meinte er lachend. Ich musste schmunzeln:,,Och Jonas!"

,,Okay, jetzt mal ehrlich. Ich finde gut, dass du dich mir anvertraust. Ich werde Lukas nichts davon erzählen, wenn du das so möchtest. Ich kann nachvollziehen, dass du jemanden zum Reden brauchst.", gab Jonas von sich.

Ich schaute betrübt zu Boden.

,,Komm, du kannst eine Erfrischung gebrauchen."

,,Na gut", sagte ich zu ihm. Zum Glück hatte ich meinen Bikini schon unter und zog meine Klamotten aus. Wir gingen runter zum Wasser und schwammen eine Weile. Als wir am anderen Ufer angekommen waren, setzte Jonas wieder an das Gespräch von vorhin an.

,,Dann hat Luki es wohl nicht richtig verstanden und dachte ihr beiden seit so weit. Aber das er es dann noch ein zweites mal versucht hat, war nicht ganz so schlau. Ich kann ihn ja verstehen, dass er bei so einer Gelegenheit nicht lange überlegt, aber spätestens nach dem ersten Versuch, hätte er es akzeptieren und dir mehr Zeit geben sollen."

,,Irgendwie hat er so alles kaputt gemacht. Und ich glaube es juckt ihn auch nicht wie es mir grade geht."

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