Die Augen schnellten auf, dunkelheit umgab ihn und sein Körper wollte nicht aufhören zu zittern.
Die Digitaluhr neben seinem Bett zeigte 3:20 Uhr und ein Seufzen entkam seinem Mund. Die Hand fuhr schwach zum Lichtschalter, der neben seinem Bett positioniert war, und ein Zucken durchfuhr seinen Körper, als das Licht an ging. Neben ihm im Bett regte sich eine Gestalt, die sich langsam auf setzte."Yoongi? Warum bist du auf?” Die verschlafene Stimme der Frau ringte ihm im Kopf, ekelte ihn an. Der Blick des Jungen Manns verdunkelte sich, als er ihr entgegen schaute.
"Raus." zischend verließen die Worte seinen Mund. Er war gerade nicht in der Stimmung auf irgendeine Gesellschaft.
Geschockt sah sie ihn an, im Glauben sich verhört zu haben.
Die Hand des Mannes fuhr hoch zu seiner Schläfe und fing an kleine Kreisbewegungen zu machen.
‘Ganz ruhig’ dachte er sich, tief einatmend.
Doch als die Frau ein weiteres Mal zum Reden ansetze knirschten seine Zähne zusammen, die Augen schossen auf und ein tiefes Grollen entwich seiner Kehle.
"Raus habe ich gesagt"
Ängstlich fuhr die Frau zusammen, nahm ihre Sachen und war in weniger als einer Minute aus der Wohnung verschwunden.
Der Junge Mann kam langsam auf die Beine und torkelte mit schleppenden Schritten zum Spiegel. Die Hand stützte gegen das Glas und leise atmend, bedacht sich zu beruhigen sah er seinen Augen dabei zu, wie sie ihre Farbe änderten.
Das Rot, welches vor wenigen Sekunden noch so geleuchtet hatte verlief in ein Bordeaux und schlussendlich wurde es schwarz. Den Blick immer noch auf sein Spiegelbild gerichtet seufzte er und fuhr mit der freie Hand die Außenlinien seines Spiegelbilds nach.Die Haare schwarz wie das Gefieder eines Rabens.
Die Haut so blass wie Schnee.
Die Augen so dunkel wie Kohle.
Wieso musste er wieder daran erinnert werden was er eins hatte?
Der Gedanke schwirrte ihm ohne Pause im Kopf und es frusriere ihn.
Und so snellte Yoongis Hand auf die Oberfläche des Spiegels zu und ließ ihn brechen.
Hunderte Scherben verteilten sich auf dem Boden und der schwarzhaarige lies einen frustrierten Schrei aus, ehe er sich durch die Haare fuhr.
Er konnte sein Spiegelbild nicht ertragen. Es war als würde ihm jemand eine Ohrfeige geben.
Seit jenem Tag hasste er ihn. Er hatte ihm alles genommen. Sein Aussehen, seine Position und das schlimmste von allem, seine Flügel. Sie wurden ihm entrissen, ohne die Chance sie wieder zu bekommen.Wut glimmte in ihm auf, und diesmal hatte er keine Muße dazu sich zu beruhigen. Mit schweren, stampfenden Schritten näherte er sich seinem Kleiderschrank und zog sich um. Die Füße trugen ihn raus aus seiner Wohnung, richtung Innenstadt. Es war halb vier Uhr morgens, es sollten also noch Leute unterwegs sein. Den Blick durch die Straßen gleitend ging der Mann richtung Club. Dort angekommen schritt er am Türsteher vorbei und hinein in die schwüle Hitze, erzeugt durch die tanzende Menge. Der Bass rüttelte ihn und Yoongi verlangsamte seine Schritte.
Nahezu gleitend trugen sie ihn zur Bar und er setzte sich auf den nächst besten freien Platz. Geschickt griff er hinter die Theke und fischte eine Flasche Wodka hervor, drehte den Verschluss auf und setzte ihn an den Mund. Das Getränk fuhr ihm brennend den Hals hinunter und er verzog leicht das Gesicht als der Flaschenboden die hölzerne Theke berührte.Wieder setzte er die Flasche an und trank, während er eher gereizt den Raum scannte. Es konnte doch nicht sein, dass ihn nichts in diesem Club interessierte, dachte er sich, doch in diesem Moment erblickte er einen orangenen Haarschopf, der verwirrt durch die Menge streifte. Amüsiert sah er dabei zu wie der junge versuchte sich durch die tanzende Meute zu bahnen. Sein Kopf flog hin und her, als würde er jemanden suchen.
Ein grinsen verzog sich auf Yoongis Lippen. Er konnte die Verzweiflung des Jungens förmlich schmecken. Der schwarzhaarige sprang von seinem Stuhl auf und ging geradewegs auf den Jungen zu. Es war als hätte seine Angst, seine Verzweiflung ihn wieder aufgemuntert, seine Wut war so gut wie verflogen.
Mit einem breiten Grinsen auf dem Mund ging Yoongi auf den Jungen zu und tippte ihn an der Schulter an, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
"Guten Abend." fröhlich drang seine Stimme zu dem Ohr des Jungen, dieser aber sah den schwarzhaarigen nur ängstlich an. Er wusste nicht wieso, doch das Grinsen des Jungen vor ihm jagte ihm einen kalten Schauder über den Rücken. "Was schaust du dich denn hier so paranoid um? Wirst du verfolgt?” Yoongi versuchte fürsorglich zu klingen, aber das Kichern das ihm in der Kehle steckte erschwerte dies. Er mochte den Gesichtsausdruck den Jungens.
"N-Nein" stotterte er, " Ich suche meinen besten Freund, er hat mich alleinen gelassen" Der orangehaarige rückte einen Schritt nach hinten, um Abstand zwischen ihnen zu schaffen, da Yoongi seiner Meinung nach ein wenig zu nah heran gerückt war.
"Wie heißt du denn kleiner?" Die Hand des schwarzhaarigen fuhr zu den Haaren des kleineren und spielte mit einer Strähne.
"Jimin." Er hauchte seinen Namen geradewegs, zu erstarrt von der Hand Yoongis.
"So so Jimin, hast du Lust etwas zu unternehmen?” Das Grinsen seiner Lippen war nun fast verblasst und er starrte Jimin intensiv in die Augen. Sein Blick wurde erwidert und Yoongi wusste; er hatte ihn an der Angel.
"Also gut Jimin, Lust spaß zu haben?” säuselte Yoongi an seinem Ohr und wie in Trance nickte der kleinere.
Ein raues Kichern entfuhr dem dunkelhaarigen, als er die Hand des anderen nahm und ihn zum Rand der Tanzfläche führte.
Den Blick immer noch leer stand Jimin nun da, an die Wand gelehnt und Yoongi vor ihm, die Hand an seiner Wange.
Sein Kopf näherte sich Jimins und war gerade dabei die Lücke zwischen ihren Lippen zu schließen, als jemand Jimins Namen rufte. Es war als hätte es in seinem Kopf geklickt, denn im nächsten Moment stieß er Yoongi von sich. Mit hochrotem Kopf stand der Junge nun vor ihm und fasste es nicht, was er gerade fast getan hätte. Fast hätte er seinen ersten Kuss an irgendeinen Mann im Club verloren. Hinter ihnen tauchte nun auch ein dunkelhaariger Junge auf, der fassungslos seinen Freund anstarrte.
"D-Du, Ehhh ich uhmm.... Sorry fürs Stören, ehhh aber Jimin und ich müssen heim."
Der Junge packte Jimin an der Hand und zog ihn weg von Yoongi, der einfach nur geschockt da stand, sich fragend wieso Jimin einfach so aus seiner Trance herausbrechen konnte.Seine Augen schimmerten rot auf.
Das könnte lustig werden.
Grinsend lief er nach Hause, wohlwissend, dass er den Jungen wieder aufsuchen würde.
Jemand konnte seiner Kraft widerstehen.
Kurz lachte der dunkelhaarige auf und das Geräusch hallte durch die Gassen.
Er hatte ein neues Spielzeug gefunden.
~
sooo das 1. richtige Kapitel ist oben, ich hoffe es gefällt euch :)
~A
DU LIEST GERADE
Wings // Yoonmin
Fanfiction'Für immer' dachte er sich, bevor er das Bewusstsein verlor. ~~ Warnung: - Gewaltverherrlichende Textpassagen - boy x boy - Wenn ihr kein Blut 'sehen' könnt seid ihr in diesem Buch falsch