Chapter 4

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Als ich meine Augen wieder öffnete stand ich wieder auf der Wiese, die vor dem Wald von Sacarmonto liegt. Allerdings war dieses mal irgendetwas anders. Ich guckte mich noch einmal sorgfältig um und als ich in Richtung Wald sah viel mir auch auf was anders war. Der Wald brannte lichterloh. Die Flammen fraßen sich immer weiter durch den Wald. Ihr Farbe war nicht Rot/Orange sondern violet/schwarz. Geschockt starrte ich den Wald an und mal wieder schienen sich meine Beine selbstständig zu machen, denn sie setzten sich einfach in Bewegung geradewegs in den Wald hinein. 

Ich rannte und rannte immer tiefer in den Wald und immer näher an die Flammen rann. Plötzlich stolperte ich über eine Wurzel und mein Gesicht machte Bekanntschaft mit den nassen Waldboden. Mir kam es vor als sehe ich alles was passiert aus einer anderen Sicht. Wie man das immer bei Filmen hat. Ich sah wie ich hinfiel, aber ich konnte nichts machen was mein Sturz hätte abgefedert und so konnte ich nur mitbekommen wie ich hinflog. Mein Traum-Ich (Ja ich nenn das jetzt einfach mal so weil das ja nicht wirklich ich bin) stand wieder auf und rannte weiter, bis es an der Klippe stand wo ich auch letztes mal meine Mutter gesehen hatte bevor sie sich runter gestützt hat. 

Wie als hätte jemand einen Schalter umgelegt war ich plötzlich wieder Herr über meinem Körper. Ich ging näher an den Rand der Klippe und sah hinunter. Vor Schreck ging ich ein paar Schritte nach hinten, verlor mein Gleichgewicht und fiel auf meinen Allerwertesten. Wiso ich mich so erschrocken habe? Nunja ich weiß nicht ob ihr das wirklich wissen wollt aber ich sag es euch! Als ich die Klippe runter geguckt habe kamen mir wieder sie violet/schwarzen Flammen entgegen. Ja ich weiß wiso sollte man sich da erschrecken? Ganz einfach. Das sind nämlich keine Flammen sondern komische Wesen. Sie sehen aus wie Menschen aus Feuer nur das sie keine Augen besaßen und ihre Hände Klauen waren, mit denen sie die Wand der Klippe hoch kletterten. Und sie klettern anscheinend ziemlich schnell, den es ist nicht mal eine Minuten vergangen und schon stand einer von diesen 'Feuermenschen' vor mir und streckte seine Hand pardon Klaue nach mir aus. Gerade als ich anfangen wollte zu  schreien wurde alles um mich herum schwarz.

Schweißgebadet und hektisch Atmend wachte ich in meinem Bett auf. Draußen war es noch stockdunkel und ein Blick auf meine Uhr sagte mir, das wir erst gegen 2 uhr morgens hatten. Nach ein paar mal tief ein und aus atmen ging mein Atem wieder etwas gleichmäßiger und nicht mehr so hektisch. Einen Moment blieb ich noch so regungslos da liegen und starrte an die Decke, bevor ich meine Decke zurück schlug und meine Beine aus dem Bett schwang. Mit der einen Hand rieb ich mir über die Augen und mit der andere suchte ich nach den Lichtschalter meiner Nachttischlampe. Das kleine Licht erhellte den Raum nur spärlich, aber es genügte um etwas zu sehen. Ich stutzte meine Ellbogen auf meinen Oberschenkeln ab und vergrub mein Kopf in meinen Hände. Oh man was sind das für komische träume?, dachte ich. 

Erschrocken zuckte ich zusammen als es plötzlich an meiner Tür klopfte. "Moon? Ich bins Sofia! Ich kann nicht schlafen.", vernahm ich die kindliche Stimme die ich so sehr mochte von der anderen Seite der Tür. Versteht mich nicht falsch, weil ich so zusammen geschreckt bin, aber was würdet ihr denken wenn ihr so ein komischen Horrortraum hattet und es auf einmal mitten in der Nacht an eure Tür klopft? Also bei mir jedenfalls ist es so das ich nach so einen Traum bei jeden Geräusch zusammen zucke. "Moon?", kam es wieder von der anderen Seite der Tür. Schnell schüttelte ich den Kopf, um wieder klaren Gedanken fassen zu können und antwortete ihr, dass sie reinkommen kann. 

Vorsichtig öffnete sich die Tür und ihr Kopf kam zum Vorschein. Als sie ganz drin war schloss sie leise die Tür wieder und tapste zu mir rüber.Ich legte mich ins Bett und klopfte neben mich aufs Bett und kurze Zeit später lag Sofia eng an mich gekuschelt neben mir. Sie sah zu mir auf und fragte: "Ich hab etwas ganz schlechtes geträumt! Es war so schlimm." "Erzählst du es mir?", fragte ich und strich ihr einmal über den Kopf, nur um ihn darauf zu küssen. Das ist eine Geste bei uns, die ich schon automatisch mache, wenn ich sie beruhigen will oder zu etwas ermutigen. 

"Ich kann mich nicht mehr richtig dran erinnern, aber ich weiß das du auch drin vorkamst. Ich war gerade zu meiner neuen Familie gezogen und wollte dich hier besuchen kommen, aber als ich da war warst du wie vom Erdboden verschluckt. Traurig bin ich dann wieder zu der Familie zurück und habe ihnen erzählt das du nicht mehr da warst. Sie haben versucht mich damit zu besänftigen, dass du von einer Familie adoptiert wurdest, aber ich konnte es nicht wirklich glauben. Ein paar Tage später war ein Bild von dir in der Zeitung und dort stand, dass du bei einem Waldbrand ums Leben gekommen bist und dann bin ich wach geworden. Es war so schlimm!" Tränen liefen ihre Wange runter, die sie schnell weg wischte und sich näher an mich kuschelte. Beschützend legte ich meine Arme um ihren zitternden Körper und strich ihr immer wieder beruhigend über den Kopf. Kurz bevor sie einschlief murmelte sie noch ein 'Bitte pass auf dich auf wenn ich weg bin' und viel dann in einen anscheinend ziemlich tiefen Schlaf. Ich dachte noch lange darüber nach, wieso Sofia so etwas träumt und fiel dabei selbst in einen tiefen Schlaf.

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