8| prey.

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[beute.]

Jayden und Sam brachen nach dem Frühstück auf. Beide mussten zu wichtigen Terminen. Zu meiner eigenen großen Überraschung überließ mir Jayden, bevor er verschwand noch sein Handy. Nicht aus freien Stücken, aber das war mir egal. Ich wollte unbedingt Tante Isabelle und Logan anrufen.

Du hast es ihm geklaut!, warf mir mein Engel missbilligten vor.

Go, Maya! Go, Maya!, jubelte währenddessen Satan.

Ich schloss meine Zellentür und wählte sofort die Nummer von Tante Isabelle.

Nachdem ich mich versichert hatte, dass es Lia gut ging, wollte ich Logans Nummer wählen. Da wurde meine Zellentür aufgerissen und ein mir unbekannter Sicherheitsmann stürmte in mein Zimmer.

Mein Gott, hatte hier noch niemand von Anklopfen gehört?

»Mitkommen!« Ruppig packte er mich an meinem Oberarm und zog mich aus meiner Zelle.

»Was wollen Sie von mir? Hallo?«, fragte ich unter Schmerzen.

Sein Griff war fest und drückte mir mein Blut ab.

»Mister Bourne will, dass sie das Gebäude sofort verlassen!«

»Mister Bourne kann mich mal!«, fauchte ich. »Gestern entführt er mich und heute will er mich nicht mehr hier haben, oder was?«

»Wir haben einen Eindringling im Gebäude. Der Mann, der gestern im Wohnzimmer seinen Wunden erlegt ist, hatte einen GPS-Sender bei sich.«, erklärte er und mir rutschte mein Herz in die Hose.

Was sollte ich nun machen? Logan und Tom waren bestimmt mit vom Team. Ich müsste ein Ablenkungsmanöver starten. Sofort.

Der Mann stieg die Treppe runter und wartete ungeduldig unten auf mich.

Stell dich tollpatschig, schlug der Engel vor und knabberte vor Aufregung an ihren Fingernägeln.

Ich fing an, die Leiter herunter zu klettern. Als ich mich dem Boden näherte, rutschte ich, beabsichtig von der Leite und warf mich mit einem erstickten Schrei auf den stämmigen Sicherheitsmann. Wir landeten mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden.

»Alles in Ordnung bei Ihnen?«, fragte er, nachdem er geräuschvoll eingeatmet hatte.

Er dachte von mir genauso, wie ich es wollte. Eine Frau, die zu tollpatschig war, irgendetwas hinzubekommen. Ganz in meiner Rolle fasste ich mir mit zusammengekniffenen Augen an meinen Knöchel.

»Mein Knöchel. Es tut weh!«, jammerte ich und drückte auf die Tränendrüse.

Mehrere Tränen verließen meine Augen und tropften auf meine graue Jogginghose.

Er setzte an etwas erwidern, als die Flügeltür am anderen Ende aufgerissen wurde und ein maskierter Mann in den Flur stürmte.

Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Welcher Vollidiot hatte sich das denn überlegt? So stürmte keiner ein Gebäude ... außer sie gehörten gar nicht zu Logan und Tom und mein Ablenkungsmanöver war umsonst.

»Hände hoch!«, brüllte die Stimme und zielte mit seiner Waffe auf mich.

Okay ... nein, das hier war kein Schachzug von Tom und auch nicht von Logan. Ich stand langsam mit erhobenen Händen auf, da packte mich jemand grob von hinten und vergrub seine Hände in meinen Haaren, um meinen Kopf zu fixieren. Ein scharfer Schmerz durchfuhr meine Kopfhaut.

»Ganz ruhig und wehe du tust etwas Unüberlegtes!«, flüsterte mir eine Stimme in mein Ohr.

Ein Kotzreiz stieg in mir hoch und mich musste mich zusammen reißen nicht zu würgen. Alles nur nicht er.

Sie und ErWo Geschichten leben. Entdecke jetzt