Gotta be you [One Direction]

Kapitel 29

P.o.V: Michelle

Ich schaute zu Alice. Sie hatte immer noch Nialls Jacke an. Ich hatte ein komisches Gefühl dabei. Ich wollte nicht, dass sie seine Jacke trug. Nicht er sollte sich um sie kümmern.

Es war ein seltsames Gefühl, ich hatte kein Problem damit, als Liam Trace seine Jacke gegeben hat. Mich hat es nur bei Alice gestört. Wieso hatte ich das Gefühl, mich um sie kümmern zu müssen?

Klar, sie war meine beste Freundin, wir kannten uns schon seit zweieinhalb Jahren, aber dieses Gefühl hatte ich bei El oder Trace nicht. Was sollte das? Beim Training heute, als sie meine Hand genommen hatte, war mir auf einmal warm. Was war das? Und was sollte ich machen?

„Du stehst wirklich auf sie, oder?", fragte plötzlich Niall, sodass ich aufschreckte. Als ich merkte, dass nicht ich, sondern Liam gemeint war, lehnte ich mich wieder zurück.

Wieso war ich so aufgeschreckt? Hatte es etwas damit zu tun, was Niall gesagt hatte? Ich wischte diese Gedanken beiseite, sie waren sowieso sinnlos.

Liam lief rot an. Wie süß! Er mochte Trace wirklich sehr gerne und ich wette, sie mag ihn auch. Die beiden waren einfach zu niedlich, wenn sie zusammen waren. Sie nannte ihn Teddy, er mochte es, er fing dann immer automatisch an zu lächeln.

Sie mochte ihn auch sehr, immerhin hatte er es geschafft, sie vom Flughafen abzuholen, ohne dass sie ausgerastet war. Er hatte sie ins Auto getragen, als dieser Flo sich die Kugel in den Kopf geschossen hat. Ich fragte mich, was der gemacht hat und was er Trace angetan hat.

Es muss schlimm gewesen sein, immerhin war sie völlig verschreckt seinetwegen gewesen. Auch diese Gedanken warf ich weg, es brachte nichts darüber zu grübeln.

Ich wurde aus meinen Gedankengerissen. Alice lachte. Seit wann klang ihr Lachen so schön, so hell? Und wieso lachte sie eigentlich? Liam war immer noch rot, die anderen grinsten ihn wissend an.

„Ach, seid doch einfach ruhig!", sagte er gespielt beleidigt. Er stand wirklich auf Trace. Wenn die beiden zusammenkommen würden...

„Ich glaube nicht, dass Trace im Moment einen Freund braucht.", meinte Alice jetzt. Alle sahen sie verwirrt an, mich eingeschlossen.

„Na ja, sie hat genug Probleme, vor allem mit Vertrauen in andere Menschen, ich glaube nicht, dass sie sich jemandem anvertrauen möchte, wir kennen uns auch erst seit einer Woche, auch wenn viel passiert ist." Liam sah ein bisschen traurig aus, nickte aber.

„Ich warte einfach, bis sie bereit ist.", meinte er.

„Ich finde, sie ist unberechenbar. Ich glaube nicht, dass sie lange braucht, um alles zu verarbeiten. Bald wird sie uns dann erzählen, was ihr passiert ist und dann sehen wir weiter.", meinte ich.

Trace war wirklich unberechenbar. Sie änderte schnell ihre Meinung und war spontan. Wer kurzfristig nach Deutschland flog, um seine Familie zu besuchen, war spontan. Ich konnte mir ebenso vorstellen, dass sie schon bald mit Liam zusammen war, allerdings könnte es auch noch ziemlich lange dauern.

„Wir wissen immer noch fast nichts über sie. Wenn Liv reden könnte, könnte sie uns helfen."

„Die beiden sind wirklich unzertrennlich. Sie haben eine starke Bindung zueinander. Trace ist viel wärmer, seit Liv hier ist, sie lächelt freundlicher.", meinte Alice wieder. Sie hatte eine gute Menschenkenntnis, sie sah oft Dinge, die andere übersahen.

„Ehrlich gesagt, glaube ich, dass sie schon ein bisschen auf dich steht, Liam, aber es selbst nicht weiß. So wie sie sich benimmt, hatte sie noch keinen Freund, sie war vielleicht noch nicht einmal verliebt und kann nichts mit solchen Gefühlen anfangen. Ich glaube aber, dass sie diesen Flo irgendwie mochte, aber wie weit das ging, weiß ich auch nicht."

Wie gesagt, gute Menschenkenntnis. Die anderen sahen sie überrascht an.

„Wahrscheinlich hast du Recht, aber was soll ich denn jetzt machen?", fragte Liam mit leichter Verzweiflung in der Stimme.

„Im Moment nichts. Ihr seid euch schon relativ nahe und das solltest du nicht ändern.", meinte ich schlicht. Alice nickte zustimmend, was mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte.