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Endlich ist es so weit. Endlich sind Sommerferien. Endlich bin ich befreit vom täglichen früh aufstehen, und natürlich von der Schule. Jetzt kann ich mich komplett entspannen und muss mir um nichts sorgen machen. Weder um meine Noten, noch um den ganzen Stress mit meinen Mitschülern.

Wir sind auf dem Weg zum Flughafen. Meine Mutter, mein Vater und ich. Geschwister habe ich keine, obwohl ich mir immer eine kleine Schwester gewünscht hatte. Dann hätte ich wenigstens jemanden zum Reden, und der für mich da wäre. Immerhin habe ich meine beste Freundin Luna, die aber auch nur in einer Parallelklasse ist, und ich sie so während der Schulzeit nur in den Pausen oder privat sehe, wenn wir uns treffen.

Aber in letzter Zeit treffen wir uns kaum noch, was echt schade ist. Sie hat jetzt einen Freund und kann daher nur wenig Zeit für mich opfern. So ist das nunmal bei frisch verliebten Pärchen.

In der Liebe hatte ich nie wirklich Glück. Naja ich meine in Anbetracht dessen, dass ich Schwul bin, und an meiner Schule fast jeder Homophob ist, ist es nicht gerade leicht jemanden zu finden. Und außerdem gibt es bei uns kaum Jungs, die was im Kopf haben. Naja ich meine es gibt viele, die sehr hot sind. Aber davon ist auch keiner Schwul und außerdem reicht nur gut Aussehen auch nicht für eine Beziehung aus.

Als rauskam, dass ich Schwul bin, haben die meisten nur gelacht. Ein paar Tage später wurde ich einfach nurnoch ignoriert. Außer von Luna. Sie war wirklich immer da, was jetzt aber leider auch nicht mehr so ist. Ich bin also ein ziemlicher Einzelgänger. Naja so lassen mich die meisten wenigstens in Ruhe, und ich kann meinen eigenen Weg gehen.

Ich bin einfach nur froh endlich in den Urlaub zu fliegen.  Ich freue mich jetzt schon auf den Flug. Auch wenn es nur circa 2 Stunden dauert von Köln nach Mallorca zu fliegen. Ich freue mich trotzdem. Ich liebe es einfach zu fliegen.

Die Vögel können sich echt glücklich schätzen. Jeden tag fliegen zu können und so frei zu sein. Jeden Tag durch die Natur fliegen, das ist echt ein Traum. Für sie ist es wahrscheinlich garnicht mal so schön, naja sie sind es halt gewohnt. So wie wir es gewohnt sind, in die Schule zu gehen, Arbeiten zu gehen, und von jedem die Meinung hören zu müssen,wie man selbst zu leben hat.

Wir können es uns nur ein mal im Jahr leisten, irgendwo hin zu fliegen. Aber dann habe ich wenigstens etwas, worauf ich mich jedes Jahr freuen kann. Auch wenn ich Vorfreude hasse, um so näher ich dem Urlaub komme, desto mehr freue ich mich jedes mal.

,,Wir sind bald am Flughafen, Schatz", rief meine Mutter zum Rücksitz des Autos, auf dem ich mich befinde. Ich hasse es wenn sie mich Schatz nennt. Ich meine ich bin vor ein Paar Tagen erst 17 geworden, da muss sie mich echt nicht mehr Schatz nennen. In einem Jahr bin ich dann 18 und kann endlich machen, was ich will. Ich meine viel ändert es nicht, ich mache auch so schon was ich will.

Wir sind also angekommen und steigen aus dem Auto. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie groß so ein Flughafen doch ist. Fast wie eine eigene Stadt. Die vielen Lichter, die über Nacht noch viel besser aussehen und leuchten, als am Tag. Die vielen Autos und vorallem die vielen Menschen hier. Wie eine eigene Stadt.

Nachdem wir uns also durch diese Art Stadt hindurchgedrängt haben und durch den Check-in gekommen waren, warten wir nun, bis wir ins Flugzeug können. Während wir warten, höre ich noch ein bisschen Spotify und denke mal wieder nach. Ich möchte mir für diesen Urlaub ans Ziel setzen, mal nicht immer über jeden scheiss nachzudenken. Das tue ich nämlich viel zu viel. Ich sollte mich einfach mal ein bisschen mehr aufs Leben einlassen, und versuchen es zu genießen, auch wenn diese Menschheit echt zum kotzen ist.

Wir werden nun aufgefordert, das Flugzeug zu betreten. Ich laufe an der netten Stewardess-Dame vorbei und suche unsere drei Plätze. Als ich sie gefunden habe, sichere ich mir natürlich direkt den Platz am Fenster. Ich richte mich auf meinem Sitz ein, und stöpsle schonmal die Kopfhörer in mein Ohr. Jetzt muss ich nurnoch warten, bis das Flugzeug startet, und schon kann die Reise losgehen.
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