Kapitel 34

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Michelle P.o.V.

Louis und Ich sitzen auf dem Bett. Nachdem Harry gestern abend gegangen war, ist Louis nach zehn Minuten wieder ins Zimmer gekommen. Er hat mich einfach in seine Arme genommen und gesagt, "Dass ich weinen soll."
Ich habe auch geweint. Es war echt soviel für mich.
Ihn wiederzusehen und dann noch sein Liebesgeständnis haben mich aus der Bahn geworfen. Irgendwann bin ich in Louis Armen eingeschlafen. Was ihm gegenüber nicht fair ist. Er empfindet anscheinend etwas für mich und er erträgt meinen Kummer wegen einen anderen Mann. Zwar hat er gesagt, dass ich mir darüber keine Gedanken machen soll, wie es ihm damit geht. Trotzdem kann ich es nicht ignorieren.
Er ist einfach so ein toller Mann. Vielleicht hätte ich mich in Louis verliebt, wenn ich ihn vor Harry gekannt hätte. Zu hundert Prozent kann ich es aber nicht sagen, ob es so gewesen wäre.

Im Moment kann ich meine Gefühle nicht beschreiben.
Ich bin natürlich wütend auf Harry und auch enttäuscht. Er hat eine Erklärung für sein Verhalten.
Schön für ihn!
Er hätte es mir auch von Anfang an erklären können.
Ich muss es mir aber trotzdem anhören. Die Frage nach der Antwort ist einfach zu stark.
Und ich kann nicht abstellen, dass ich ihn noch liebe.
Ich suche zwar den Schalter fürs abstellen. Gefunden habe ich ihn jedoch noch nicht.
Es ist wirklich Scheiße.
Harry hat sogar schon angerufen. Ich bin nur nicht ans Handy. Danach hat er mir geschrieben, dass er im gleichen Hotel ist und hat mir die Zimmernummer gegeben.
Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Warum macht er es mir so schwer?
Egal was er tut, ich leide darunter.
Vielleicht sollte ich nicht zu ihm gehen und einfach Louis bitten des wir von hier verschwinden.
Genauso sollte ich es machen. Es wäre aufjedenfall besser so.
"Wenn ich dich bitten würde, ob wir aus Las Vegas verschwinden können, was würdest du tun?" frage ich Louis.
"Ich würde sagen, dass du eine feige Maus bist. Trotzdem würde ich meine Sachen packen und gehe mit dir woanders hin." teilt er ernst mit.

Er nennt mich eine feige Maus. Ich bin keine feige Maus.
Louis packt mich an den Schultern und schaut mich entschlossen an.
"Ich hab eine Idee. Du gehst jetzt zu Harry und sagst ihm das er ein arschloch ist. Danach wirfst du ihm sagen, dass du wieder nach London ziehst. Wenn er dich wirklich so liebt, wie er behauptet soll er um dich kämpfen. Du willst sehen, wie er um dich kämpft. Den du hast es verdient. Du hast es verdammt nochmal verdient, dass dieser egoistische Vollidiot alles dafür tut, damit er es wert ist, dass du ihm verzeihst." redet er finster auf mich ein.
"Wo soll ich in London wohnen? Ich geh nicht zurück zu Harry gleich." werfe ich ein.
"Bei mir. Ich hab noch zwei freie Zimmer."
Ich frage mich langsam, wie er zu Harry mittlerweile steht. Er scheint wütend auf seinen besten Freund zu sein. Ich will nicht zwischen ihrer Freundschaft stehen. Ihre Freundschaft würde darunter leiden, wenn ich zu Louis ziehe.
Ich sollte in Holmes Chapel bleiben. Es wäre die sichere Wahl.
"Louis, ich kann nicht zu dir ziehen. Ich will nicht, dass deine Freundschaft mit Harry darunter leidet." sage ich zu ihm.
"Darum musst dir keine sorgen machen. Das ist Harry's und meine Angelegenheit." raunt er und schiebt mir mit seiner rechten Hand eine Haarsträhne weg.

Jetzt frage ich mich, ob es für Louis gut wäre, wenn ich zu ihm ziehe. Ich will ihn nicht verletzten. Er hat es nicht verdient, dass ich ihn verletze. Ich muss genau wissen, was er für mich empfindet.
"Was genau empfindest du für mich?" hake ich nach.
Ich höre ihn schlucken und er nimmt seine Hände von mir. Seine blauen Augen glitzern ein bisschen. Ich hoffe nicht, dass er jetzt traurig wegen mir ist.
"Michelle, ich mag dich mehr als es für eine Freundschaft gut ist. Ich komme damit aber klar, dass du Harry liebst. Unsere Freundschaft bedeutet mir etwas. Mehr als meine Gefühle für dich. Darum mach dir keine Gedanken über mich. Meine Gefühle werden nicht im weg stehen. Auch wenn du wieder mit Harry zusammen kommst, dann ist es in Ordnung für mich."
Das ist nicht gut.
Das ist überhaupt nicht gut.
Ich kann doch sein masochistisches verhalten nicht fördern. Früher oder später wird unsere Freundschaft daran kaputt gehen. Und ich brauche Louis als meinen Freund.
"Nein Louis. Ich werde nicht mit dir zusammenziehen. Ich bleibe in Holmes Chapel." sage ich entschlossen und stehe auf.

Ich sollte wirklich wieder ins Fitnessstudio gehen. Langsam wird mein Leben wirklich kompliziert.
Oder ich warte darauf, dass ich ein Klavier auf den Kopf bekomme und ich davon eine Amnesie bekomm. Ich würde Harry vergessen und Louis. Das will ich aber nicht.
Ich will niemanden vergessen. Das wäre vorallem Louis nicht fair.
"Genau das mag ich so an dir. Du sagst immer, was du denkst." Louis steht auf und kommt auf mich zu.
Er bleibt vor mir stehen und schaut mir in die Augen.
"Außerdem achtest du auf die Gefühle von anderen. Egal wie es dir damit geht. Denk einfach mal an dich. Du kannst bei mir wohnen. Ich habe außerdem gehört, dass du einen Uni Platz hast. Geh studieren. Mach endlich etwas für dich. Ich habe ein Zimmer, wo du wohnen kannst. Du musst auch nur meine Wäsche waschen und wenn du kochen willst halte ich dich auch nicht davon ab. Außerdem müsstest du ab und zu mit Ben Gassi gehen, wenn ich nicht da bin." versucht Louis mich zu überreden und lächelt mich an.

Er hat recht. Ich muss mal an mich denken.
Eigentlich hatte ich geplant studieren zugehen, solange ich mit Harry zusammen war. Ich wurde aufgenommen und hab den Platz noch nicht aufgegeben.
Vielleicht hatte ich noch den funken Hoffnung, dass Harry und Ich schnell wieder zueinander finden.
Vielleicht kommen Harry und Ich auch nie wieder zusammen. Trotzdem würde ich meinen Abschluss haben und mein Leben weiterleben.
Ich hätte eine Perspektive.
"Schlag ein Michelle. Lass uns Mitbewohner werden." Louis hält mir die Hand zum Highfive hin.
Also schön.
Zwar habe ich immer noch bedenken, wegen seinen Gefühlen für mich. Doch ich werde es versuchen.
Ich schlage ein und Louis grinst mich verschmitzt an.
"Ich finde wir sollten Harry eine Nachricht schreiben und nach Holmes Chapel. Immerhin müssen wir seine Sachen holen. Außerdem wäre es fair ihm mal eins auszuwischen."
Ich liebe seine Idee.
"Auf geht's." stimme ich ihm zu.
Schon packen wir unsere Sachen und verschwinden. Unterwegs zum Flughafen schreibe ich Harry eine Nachricht. Danach mache ich mein Handy aus. Ich will des er mal von seiner eigenen Medizin schmeckt. Das ist nur mal fair.

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