Sie stand wie jeden Morgen im Badezimmer vor dem Spiegel. Ihr langes, schwarzes Haar sah wie immer wie ihr verwilderten Garten aus, der die kleine Villa in der sie lebte umwucherte, aber diesmal war irgendetwas anders.
Sie konnte nicht sagen was los war, ob sie vielleicht einfach nur müde war.Doch dann hörte sie eine Stimme.
Eine unglaublich tiefe und unheimliche Stimme, die aber gleichzeitig anziehend und beruhigend wirkte.
Sie sprach sehr leise und Mona Lisa konnte sie nicht verstehen, aber sie fühlte, dass diese Stimme sie rief.Bin ich jetzt etwa total verrückt?! Ich höre ja schon Stimmen!
"Wer bist du?", fragte sie laut.
"Das musst du nicht wissen. Aber ich weiß das du hier weg willst, also komm. Komm mit mir!"
"Aber..."
"Kein Aber! Siehst du das Messer vor dir?"
"Ja", sagte sie und ihre Stimme zitterte dabei. Hä, das war doch grad eben noch nicht da?!
"Gut. Dann nimm es in deine Hand."
"Aber..."
"Na los! Nimm es und schneide dir deine Pulsadern auf."
"Was?! Nein! Das kann ich nicht!"
"Nicht?! Erinnere dich! Zu was warst du schon alles fähig?!"
Sie senkte den Kopf.
Ja, sie erinnerte sich. An all ihre Taten! Sie zogen alle wie ein Film an ihrem inneren Auge vorbei. Jede einzelne!
Dies dauerte nur ein paar Sekunden, dann verspürte sie ein Kribbeln in ihrer Hand und sie holte aus...Klirr...
Sie war in einem tranceartigen Zustand und spürte nicht ihre schmerzende, von Glassplittern übersäte, rechte Hand, von der ihr Blut nur so tropfte.
Es dauerte einige Minuten bis sie wieder bei Bewusstsein war.
Dann spürte sie auch den Schmerz, wie als hätte der Damm der Flutwelle nicht mehr standhalten können.
Sie konnte sich nur noch schwach an die Stimme erinnern, wie an einen Alptraum der langsam verblasste.
Und das war vielleicht auch besser so.
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Mona Luna - Das letzte Mondkind
ParanormalVerraten. Gefangen. Und lebendig begraben. Oder mit anderen Worten: Die Geschichte der vielleicht letzten Tochter des Mondes!