Was, wenn dein perfektes Leben anfängt zu bröckeln?
Was, wenn deine vermeintlich große Liebe beginnt sich zu verändern und versucht, dich mit in den Abgrund zu ziehen?
Würdest du zusehen?
Würdest du kämpfen?
Oder würdest du ein neues Kapitel auf...
Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit. Und neues Leben blüht aus den Ruinen. ~ Friedrich von Schiller
Ich musste es akzeptieren. Akzeptieren, dass meine Vergangenheit zu mir gehörte und nie in Vergessenheit geraten wird. Akzeptieren, dass sie mich selbst in meinen Träumen verfolgte.
Ich saß auf der Kante meines Bettes, mit den Kopf auf die Hände gestützt versuchte ich mich zu beruhigen. Meine Atmung war schwer und mein Herz raste.
Mich umgab eine erdrückende Stille gepaart mit tiefer Dunkelheit, was meinem Seelenzustand keineswegs half.
Meine Hände bewegten sich weg von meinem Kopf und ich begann mich aufzurichten um auf dem Nachtschrank nach meinem Handy zu suchen. Das Display leuchtete auf und die Uhrzeit kam zum Vorschein. Es war 3:10 Uhr. Mit einem Seufzer stellte ich es wieder aus, schwang meine Beine zurück ins Bett und zog die Decke bis hinauf zu meinem Hals. Ich konnte noch noch ein paar Stunden schlafen. Ich musste. Morgen war ein wichtiger Tag.
Der erste Tag auf dem College.
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Eine seichte, wohlige Stimme erklung in meinen Ohren, gefolgt von einer sanften Berührung an der Schulter. Ich reagierte nicht. Das genussvolle Gefühl des Schlafes umhüllte mich noch voll und ganz, und das sollte auch so bleiben.
"Da hat wohl jemand vergessen den Wecker zu stellen hm?"
Als ich auch darauf nicht reagierte, begannen ihre Berührungen an meiner Schulter heftiger zu werden.
"Irina ich meine es ernst, steh jetzt auf. Wir haben heute einiges vor uns."
Sie ließ nicht locker und letztendlich gab ich mich geschlagen. Ich hatte keinen Bedarf mich bereits am Morgen mit ihr auseinanderzusetzen, zumal ich wusste, dass ich verlieren würde. Ich mochte Kate. Sehr sogar. Doch manchmal machte mir ihre exzentrische Art zu schaffen.
Bevor sie weitere Versuche starten konnte, schlug ich die Augen auf, als Zeichen das ich bereits wach war.
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"Ich bin wach okay? Du kannst jetzt aufhören mich zu tyrannisieren."
Ihre blauen Augen blitzten mir entgegen als sie diese genervt verdrehte.
"Ich hätte dich ja auch verschlafen lassen können. Normalerweise stellt man sich an solchen Tagen auch einen Wecker, wenn du weißt was das ist."
"Ich muss ihn in der Nacht ausversehen ausgestellt haben, als ich an meinem Handy war."
Als ich dies sagte, suchte ich erneut nach meinem Handy, während Kate mich mit einem besorgniserregenden Blick ansah.
"Warum warst du wach? Hattest du wieder diesen Traum? Bitte sag Nein."
Leider konnte ich ihren Wunsch nicht erfüllen und bejahte ihre Frage mit einem kurzen Nicken.
In ihren Blick floss pure Enttäuschung. Sie strich sich ihre blonden Strähnen hinter das Ohr und schnappte nach meinen Händen, noch bevor ich mein Handy gefunden hatte.
Sanft umschloss sie meine Hände und blickte mich an. Es war gut jemanden bei sich zu haben, der diese Situation kannte, sie miterlebt hatte. Auch wenn Kate damals ebenfalls bei der Sommernachtsparty war, stand sie die Zeit danach mit mir durch, wich mir nie von der Seite. Heute wie damals. Sie bestand sogar darauf, dass wir ein gemeinsames Zimmer bekommen. Um ehrlich zu sein, ich war froh darüber.
Ich konnte seit damals nicht mehr mit der Einsamkeit, mit dem Alleinsein umgehen und Stille ist unaushaltbar für mich. Das Ereignis hat deutliche Spuren hinterlassen. Narben.
"Hey, sie mich an.",sagte Kate mit einer leicht gebrochenen Stimme.
Sie merkte, dass ich mich abgewandt hatte.
Widerwillig drehte ich meinen Kopf in ihre Richtung. Ich war ihr dankbar, für alles, doch fiel mir die Konfrontation mit diesem Thema schwer. Immer wieder aufs neue.
"Heute beginnt ein völlig neuer Abschnitt deines Lebens. Lass dich nicht von der Vergangenheit runterziehen. Lass sie los. Welcher Tag wäre denn besser dafür geeignet als der heutige? Wir machen uns jetzt fertig und dann gehen wir zusammen Outfits für heute Abend einkaufen okay? Wir können auch noch Bree mitnehmen wenn du willst."
Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Ich verfiel ebenfalls in ein Lächeln.
Bevor ich antworten konnte, vibrierte mein Handy und das Display leuchtete auf. Verwundert wanderte mein Blick von Kate zu meinem Handy.
>>Ich hol dich in 10 Minuten ab und dann gehen wir frühstücken. Nur wir beide. Hab ein nettes Cafe entdeckt, es wird dir gefallen.<<
Mein Blick wanderte zurück zu Kate. Ich setzte eine entschuldigende Miene auf und hoffte, dass sie nicht allzu sehr enttäuscht sein würde.
"Es tut mir echt leid, aber wir müssen den Trip wohl verschieben. Ich hab eine Verabredung zum Frühstück und ich will ihn besser nicht versetzen."
Mein Blick erhellte sich drastisch und ich biss mir auf die Lippe.
"Mit wem?", fragte Kate, in deren Gesicht sich ebenfalls ein Lächeln abzeichnete und sich währenddessen ihre Augen schelmisch verdrehten.
