Mein Verstand verlangte von mir, es nicht zu tun. Doch es war nur ein kurzer, schmerzhafter Stich, der mir meine Sorgen und Gedanken für eine kurze Sequenz verblassen liess, um mich frei zu fühlen. Das Gift dringt Sekunden schnell in meinen Körper ein, katapultiert mich in meine eigene Welt.
Warum sollte ich diesem Kick nicht widerstehen?
Langsam hob ich die Spritze und betrachtete sie, spielte mit dem Gedanken sie in meinen Arm zu rammen um mein Leid für einige Stunden zu entlasten.
Früher war es auch kein Problem, warum also jetzt?
Mein Herz schlug mir heftig gegen die Brust als ich die Spritze ansetze, meine Hände waren verschwitzt und ich fühlte kleine Schweißtropfen auf meiner Stirn.
Scham vor mir selbst, schmiss ich die Spritze achtlos gegen die Wand. Es war schwach von mir, den Hass in mir mit Drogen zu beheben um mich danach in kleinster Weise gut zu fühlen.
Mein Blick starrte ausdruckslos geradeaus. Ich war schon immer Feige. Schon immer löste ich meine Probleme mit den einfachsten Mitteln. Die Sucht nach Drogen war schon immer gross, härrschte über meinen Körper, der sich nach dem Gift sehnte und mir keine Chance liess sie zu bekämpfen.
Ich rappelte mich von dem kalten Steinboden auf, griff nach meiner Tasche und verliess den Ort, an welchem ich mich früher Wochenlang aufgehalten hatte. Einem alten, unbenutzten Zugtunnel. Ich hatte keine schöne Erinnerungen an diesen Ort, doch ich lernte darüber zu stehen und im hier und jetzt zu leben, nicht darüber nach zu denken, was in der Vergangenheit geschehen war.Mit leisen Schritten stieg ich das Treppenhaus hinauf zu meiner Wohnung, welche ich mit Louis teilte. Erstaunt nahm ich wahr, dass die Tür nur angelehnt war. Als ich eintrat, erfüllte nur eine kleine Lampe den Wohnbereich und liess den Raum finster aussehen. Ich liess meinen Blick durch das Zimmer schweifte,doch plötzlich heftete er an einer Gestalt, die mit dem Rücken zu mir am Esstisch stand.
Es war Louis. Sein Kopf war gesenkt und er machte nicht die Anstalt mich zu begrüssen.
"Hi", stiess ich vorsichtig vor, um die unangenehme Still zu brechen. Seine Beine bewegten sich Richtung Tür und erst jetzt sah ich einige Koffer, die nebeneinander aufgestellt waren.
Endlich konnte ich Louis's Gesicht sehen, seine dunkeln Schatten unter den Augen, seine hervorragenden Wangenknochen.
"Hi", flüsterte er schwach. "Ich habe meine Schlüssel auf deinen Schreibtisch gelegt, ich verabschiede mich."
Irritiert, ohne etwas zu erwidern, liess ich es zu Louis gehen zu lassen. Es fühlte sich an, als ich in einem falschen Film war, indem sich alle Szenen laufend vor mir abspielen und nicht enden wollten. Ich konnte mich nicht bewegen, den Mund aufmachen um etwas zu sagen, mein Inneres hielt mich davon ab.Als ich spät Abends mich ins Schlafzimmer begab, nahm ich die Wohnungsschlüssel von Louis war und ein Briefumschlag.
Lieber HarryDir diesen Brief zu schreiben, war alles andere als einfach. Ich hätte es mir nie erträumen lassen, dass unsere Wege sich mal so, in dieser Art, trennen werden.
Doch ich habe eine Entscheidung gefällt. Ich werde ausziehen.
Ich kann es nicht länger ertragen, dass du dein Leben nur noch eine Orientierung hat. Ich ertrage es nicht länger, dass du mich behandelst wie Luft, als würde ich nicht mehr existieren. Deine ganze Aufmerksamkeit bekommt eine andere Person, aber nicht ich.
An Weihnachten, konntest du mich nicht einmal anrufen, um mir zu sagen wo du dich aufhällst.
Ich war mit den Nerven am Ende. Ich machte mir schreckliche Sorgen um dich und war kurz davor alles hinzuschmeißen, ohne dir Bescheid zu sagen, wie du es getan hast.
Dein Verhalten macht mich krank, Harry. Ich will nicht länger einfach da sein, ohne gebraucht zu werden.
Meine Freundschaft zu dir ist somit beendet.
Es tut mir Leid, dir das mitzuteilen, aber glaub mir es ist besser für uns zwei.
Much Love, LouisVerdattert liess ich den Brief fallen und drückte mein Kopf gegen das Kopfkissen. Er gab unsere Freundschaft auf. Für immer.
Flashback
Das kleine Baumhaus, oben in der Hohen Astgabel einer Eiche, war bedeckt mit einem Berg Herbstlaub.
"Komm Louis, beeil dich!"
Die beiden Jungen kletterten geschickt die wackelige Strickleiter hoch, mit ihren kleinen Rucksäcken, voll bepackt mit Süssigkeiten, die sie sich heimlich aus Mutters Geheimen Süssigkeitenkiste gemogelt haben.
Die ausgebreitete Picknikdecke lag bereit auf dem Hölzenderboden. "Wohin werden und die Wellen treiben Ceptain Harry?", rief Louis in Harrys Richtung.
Ein altes, verbeultes Fahrradrad diente für das Steuer, des imaginären Schiffes, auf denen die beiden Jungen schon etliche Abenteuer zusammen erlebt haben, die sie alle selbsterfunden haben. " Ich weiss es nicht Lou, aber es ist an der Zeit das Ruder zurückzuziehen, ein heftiger Sturm zieht auf."
Louis zog hastig die zwei Ästen, die seitlich des Baumhauses angebracht waren, zu sich hinein.
Harry und Louis spielten stundenlang ihre Piratenabenteuer, bildeten sich ein auf hoher See zu sein.
"Meinst du, wir könnten wirklich mal die Welt umsegeln zusammen? Du und ich?", fragte Harry mit grossen Augen.
"Ich bin mir ziemlich sicher Harry. Wir sollten dies auf unsere Wunschliste schreiben, was meinst du?"
Das Funkeln in den kleinen Knopfaugen waren dem Junge anzusehen, wie sehr er sich über diese Idee freute.
"Lou? gibst du mir dein Wort, dass unsere Freundschaft bleiben wird, egal wie viele Stürme aufziehen?"
"Spucke drauf."
Sie spuckten sich in die Hände und gaben sich einen festen Händedruck, als Zeichen, dass es ein Versprechen war, welches nie brechen darf.
Er hatte sein Versprechen gebrochen, samt meinem Herz. Ich wusste, dass es keinen kleinen Streit war, welcher nach einigen Tagen wieder nachliess, wie in unserer Kindheit.
Er würde nie wieder zurück kommen, das lag auf der Hand.
Ich brauchte ihn jeden einzelnen Tag, er war derjenige der mir letzte Kraft gab, weiter zu machen, nicht aufzugeben. Und ich? Ich gab ihm nichts zurück. Keine Dankbarkeit, Zuneigung oder gar Freundschaft. Ich hatte ihn verloren.
>> ein kurzer, schmerzhafter Stich. <<
Und meine Sucht war zurück, aus welcher mich Louis einst herausgeholfen hatte.Agh omg ich bin so schlimm. ich habe euch sooo mega lang warten lassen und ich habe keine Ahnung ob euch dieses Kapitel gefällt :s Nach einer Schreibblockade war es nich einfach weiter zu machen. Aber kommentiert trotzdem und es dauert nur 2 Sekunden um den Vote Button zu drücken, um mich glücklich zu machen:
QUESTION: Wollt ihr längere Kapitel, es dauert einfach länger mit dem Update. Sagt mir eure Meinung :) xx
UND omg ich habe 1.3K leser? like what? womit hab ich das verdient?
DANKE für die Unterstützung! ich liebe jeden einzelnen von euch von ganzem Herzen <3
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365 Days. || h.s *on hold*
Fanfiction365 Tage Stille. Hoffnung. Trauer. Depressionen. Jeden Tag einen Neuen Tagebuch Eintrag. Jeden Tag die Hoffnung auf ein Wunder. Jeden Tag lautlos Tränen wegwischen. Jeden Tag ein anderen Körperteil verletzen. 365 Tage lang.