➤ Chapter 2

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Crystals P.o.V.

Ich wachte durch die Sonnenstrahlen der Morgensonne auf, welche mich angenehm wärmten. Langsam stand ich auf und streckte mich. Das tat gut. Ich tapste langsam aus dem Bau und sah mich um.

Ich nahm keine Gerüche von anderen Wölfen wahr. Mein Magen knurrte laut. Ich habe mir schon lange nichts mehr selbst gefangen.
Fangen wir uns unser Frühstück?
Na klar!
Ich schnüffelte und nahm die Witterung eines Kaninchens wahr. Das würde mich zwar nicht sehr lange satt machen, aber fürs erste würde es reichen.

Ich verließ mich auf meinen Geruchsinn und fand auch bald das Kaninchen. Es stand mitten auf einer Fläche mit viel Gras und Löwenzahn. Wenn es doch nur wüsste, das seine letzte Stunde bald geschlagen hat. Es ist schon erbärmlich, dass es nichts anderes tun kann als weg zu laufen. Aber so ist das Leben nun mal. Das Kaninchen schien mich bemerkt zu haben, denn es hielt inne und fixierte mich mit seinen kleinen Kopfaugen.
Es lief los und rannte um sein Leben. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, los zu laufen und es zu töten.

Ich rannte ihm hinterher und ließ es nicht aus den Augen. Das Kerlchen hatte etwas Vorsprung. Dieser verkürzte sich jedoch, da ich schneller war und viel Ausdauer besaß. Ich näherte mich meinem Opfer und machte mich bereit. Als ich direkt hinter ihm war, streckte ich meine rechte Vorderpfote aus und drückte das Kaninchen zu Boden. Kurz fiepte meine Beute. Es hatte nicht genügend Kraft und ich nutzte diesen Moment aus.

Ich biss ihm in den Nacken. Ein kurzes Knacken war zu hören. Das töten eines Kaninchens gehörte zur Grundlage eines Wolfes. Ich liebte es zu jagen. Bei der Jagd existiert praktisch nur der Jäger und sein Opfer. Ich riss hungrig ein Stück Fleisch von dem Kaninchen ab und verschlang es. Es dauerte nicht lange bis ich den Kadaver aufgefressen hatte. Letztendlich waren nurnoch die Knochen übrig.

Ich merkte, dass ich riesigen Durst hatte. Also suchte ich eine Wasserquelle und wurde bald fündig. Das Wasser war glasklar und schmeckte herrlich und erfrischend. Gierig trank ich davon bis ich keinen Durst mehr hatte. Ich stand auf und sah mich um. Mein Blick blieb an einem zerkratzten Baum hängen.

Diese Kratzer sehen aus wie die Krallenspuren eines Wolfes. Sie sind lang und bohren sich tief in die Rinde des Baumes. Ich hörte ein knacken hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und erkannte einen Werwolf mit grauem Fell und braunen Augen.

Ein Rogue...
Verdammt!
Weg hier!
Nein!
Was nein?!
Ich habe es satt dauernd vor allem weg zu laufen! Ich bin stark genug!
Na super! Du reitest uns gerade in den Tod, weißt du das?

Der Rogue knurrte herausfordernd und kam auf mich zu.
Ich wich keinen Millimeter nach hinten, sondern ging genau wie er langsam nach vorne.
Ich knurrte wütend und sträubte mein Fell. Das schien ihn einzuschüchtern, denn er zog den Schwanz ein. Die Gelegenheit nutzte ich aus. Ich sprang auf ihn drauf und machte mich so schwer wie es nur ging.

Anschließend biss ich dem Rogue fest ins Hinterbein. Dieser jaulte schmerzhaft und wand sich unter mir. Er schaffte es nicht.
Lass ihn ziehen! Er hat seine Lektion gelernt.
Na gut.
Ich sprang von ihm runter und knurrte ihn an, als Zeichen, dass er verschwinden sollte. Das tat er sofort. Er stand auf und humpelte schnell davon. Man sollte mich eben nicht unterschätzen.

Ich sah mich nochmals um. Ich konnte riechen aus welcher Richtung ich gekommen bin. Also ging ich in die entgegengesetzte Richtung und setzte meinen Weg fort. Ich trabte eine Weile bis ich an eine schöne Lichtung kam. Hier schien viel mehr Leben zu sein. Es spross eine menge Gras. Die Vögel zwitscherten und mitten in der Lichtung plätscherte ein kleiner Bach. Diese Atmosphäre tat mir gut. Es war so schön ruhig. Ich beschloss, mich ein wenig auszuruhen, also ging ich an den Bach und legte mich nieder. Ich fiel schnell in einen traumlosen Schlaf.

Ein paar Stunden später...

Das abendliche Zirpen der Heuschrecken weckte mich auf. Ich gähnte und stand auf. Es war bereits Abend. Ich sollte mir möglichst schnell einen Unterschlupf suchen. Ich machte mich auf die Suche, als es im Busch neben mir raschelte. Ich erschrack, als plötzlich ein Bär hervorkam und sich vor mir aufbäumte.

Na? Willst du auch gegen ihn kämpfen?
Das könnte schwer werden.
Der Bär brüllte gefährlich. Ich wollte gerade ein paar Schritte zurück weichen, als ein anderes Tier ihn von der Seite erfasste und zu Boden riss. Ein Werwolf!
Der Werwolf biss dem Bären in die Kehle. Dieser Biss genügte, um den Bären zu töten, welcher daraufhin tot umfiel. Der Werwolf fing an zu heulen.

Er hatte schwarzes Fell.
So majestätisch und so gutausseh...Stop! Crystal! Reiss dich zusammen!
Aber du musst zugeben...er sieht verdammt heiß aus!
Der Wolf beendete sein Heulen und sprang von dem toten Bären runter. Er verwandelte sich und stand nun in Menschengestalt vor mir. Er hatte einen muskulösen Körper, braune Augen und dunkelbraune Haare, die hochgegelt wurden.
,,Verwandle dich", sagte der gutaussehende Mann auf einmal. Ich tat es.
,,Du bist noch hübscher als ich erwartet habe, Schönheit.", sagte er schmunzelnd. Langsam ging er auf mich zu. Ich ging ängstlich ein paar Schritte nach hinten.

,,Was willst du?", fragte ich. Ich versuchte selbstbewusst zu klingen, doch ich scheiterte.
,,Ich will nur dich", hauchte er mit einer sexy Stimme.
Ich spürte plötzlich etwas hartes hinter mir. Ein Baum...
Scheiße...
Jetzt gibt es kein Entkommen mehr.
,,L-lass mich!", sagte ich mit einer brüchigen Stimme. Der Mann stützte beide Hände an dem Baum ab. Unsere Gesichter waren sich nun sehr nah. Ich spürte seinen warmen Atem, welcher sanft mein Gesicht umhüllte. Ich wollte hier weg!

Also klatschte ich ihm eine. Sein Gesicht flog nach links. Erschrocken starrte ich auf meine Hände.
Was habe ich gerade getan?!
Das hättest du nicht tun sollen!
Wie hätte ich denn sonst handeln sollen, damit er mich in Ruhe lässt?
,,Das war ein Fehler, Schätzchen...!", knurrte er. Er klang dabei sehr wütend und versuchte sich unter Kontrolle zu halten. Er schien kurz vor einem Wutanfall zu sein.

Kurzerhand griff er mit der rechten Hand nach meinem Hals und drückte stark zu. Ich bekam fast keine Luft mehr.
,,Bitte lass l-los" hauchte ich.
Gerade als mir schwarz vor Augen wurde, ließ er los und ich sackte zu Boden. Schwer atmend saß ich da und schaute auf den Waldboden.
,,Schlaf gut, meine Schöne", nahm ich seine Stimme wahr, bevor ich das Bewusstsein verlor.

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