Kapitel 6

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Dieser Kommentar brachte mir von allen Seiten schockierte Blicke entgegen, ich hingegen zuckte lediglich unschuldig mit den Schultern. Ja ok, ich hätte besser zuhören sollen, aber dank meines ADHS stellte sich das als schwieriges Unterfangen heraus. Grund genug dafür, dass ich mir keiner Schuld bewusst war und das möglichst auch den Anderen zu verstehen gab.

Nach ein paar Minuten Schweigen, stellte ich erneut Fragen: „Wer ist ER? Wer ist Harry? Und was ist passiert, was euch eigentlich hier herführte?"

Seltsamerweise meldete sich meine Mutter zuerst zu Wort, während die Anderen mir noch nicht mal mehr in die Augen sahen. Feiglinge...

„ER ist Lord Voldemort. So nannte sich mein Vater als er begann seine 'tollen' Pläne in die Tat umzusetzen. Er veränderte sich und dies wirkte sich auch auf seinen Namen aus. Doch niemand wagt es ihn beim Namen zu nennen, nach alle dem was er getan hat", abermals schaute sie bedrückt zu Boden und ich hätte am liebsten meine Frage wieder zurück genommen. Ich hatte gerade nur Salz in die Wunde gestreut, die während unseres Gespräches aufgerissen war.

Toll gemacht Percy, echt große Klasse...

Doch trotzdem ließ sie sich nicht beirren und beantwortete mir auch die andere Frage.

„Harry Potter... Er ist der Sohn von James und Lily, meinen verstorbenen Freunden. Der Junge mit dem du als du drei warst so gerne gespielt hast", ein leichtes Lächeln erschien, während sie wieder in alten Erinnerungen schwelgte.

Es verstrichen abermals ein paar Minuten, in denen ich überlegte, wieso mein verstorbener Großvater wieder da sein sollte und was das mit Harry zu tun haben könnte.

Doch irgendwann, meldete sich dann endlich Dumbledore zu Wort: „Harry ist nicht nur der Sohn von James und Lily... Er hat auch den Todesfluch, mit dem damals Lord Voldemort seine Eltern umbrachte, überlebt. Währenddessen vermutete man, dass Voldemort gestorben sei. Doch als Harry dann an unsere Schule kam, begannen seltsame Dinge zu geschehen. Dinge die ihm schon des öfteren beinahe das Leben gekostet hätten. Bald stellte sich heraus, dass Lord Voldemort doch nicht so tot ist, wie wir dachten. ER hatte sich all die Jahre ruhig verhalten um zu Kräften zu kommen und seine alten Gefolgsleute neu zu formatieren. Sie sind, so denken wir, ihm immer noch treu ergeben. Doch der wahre Grund wieso Lord Voldemort es so sehr auf Harry abgesehen hat, ist die Prophezeiung, die schon vor Harrys Geburt verlautet wurde. In dieser geht es um einen Jungen, der geboren werden soll um den dunklen Lord zu vernichten. Dieser Junge sollte am Ende des siebten Monats geboren werden. Als Harry geboren wurde passte er in das Schema und Lord Voldemort wollte durch den Tod Harrys die Prophezeiung vernichten. Dieser Versuch war jedoch erfolglos, Harry wurde durch die starke Liebe seiner Mutter beschützt und schaffte es zu überleben. Doch Lord Voldemort versucht immer noch die Prophezeiung abzuwenden."

Ich entschied vorerst zu schweigen, ich verstand langsam die Ausmaße, die diese Geschichte noch annehmen sollte. Mein Großvater war immer noch besessen davon die Welt zu übernehmen und das klappte nur wenn Harry tot sei.

Eine Prophezeiung wurden vor langer Zeit verkündet und höchstwahrscheinlich hatten die Moiren ihre Finger auch öfter mal bei den Zauberern im Spiel. Ihre Welt ähnelte in vielerlei Hinsicht unserer und um so mehr verwirrte mich die Tatsache, dass sie das nicht selbst in den Griff bekommen könnten.

Doch durch diese Ähnlichkeit wurde mir auch bewusst, dass es früher oder später auf einen Krieg hinauf laufen sollte. Ein Krieg welcher nicht direkt meine Welt betraf und bei dem doch erwartet wurde, dass ich mitmischen sollte. Dieser Gedanke machte mich irgendwie sauer.

Dieser Harry war jetzt höchstwahrscheinlich schon 15 Jahre alt. Das war recht viel für eine Demigottheit, auch wenn er keine war. Ich musste mich in seinem Alter schon bewusst auf meinen ersten Krieg vorbereiten, war ständig auf Missionen die mir und meinen Freunden so oft das Leben gekostet hätten.

Wieso sollte er Hilfe bekommen von jemanden wie mir? Wieso nicht von seinen Freunden oder Dumbledore?

Ich hatte auch nur meine Freunde gehabt... wir mussten gegen Titanen, Götter und Monster kämpfen... Er muss gegen meinen verrückt gewordenen Großvater antreten...

Also vielleicht ist es kindisch von mir, aber ich sah es nicht ein, meine Familie und Freunde für längere Zeit allein und unbeschützt zu lassen, auch wenn sie sich selbst sehr gut zu helfen wissen, um eine mir fremde Welt zu beschützen und am besten noch den Babysitter für diesen Jungen zu spielen.

Meine Miene musste sich beträchtlich verändert haben. Ich merkte wie ich diesen Blick aufgesetzt hatte, der der stürmischen See so ähnelte. Kein Wunder, dass meine Mutter sich mittlerweile neben mich gestellt hatte und ihre Hand auf meiner Schulter ruhte.

Dumbledore und McGonagall schauten schuldbewusst zu Boden und Chiron fixierte mich mit seinem Blick um mir zu verdeutlichen, dass ich mir keine Dummheiten erlauben konnte.

Ich versuchte mich wieder zu beruhigen und meine Stimme ruhig zu halten: „ Mister Dumbledore, ich verstehe ihre Sorgen um Harry und auch die um ihre Zauberergesellschaft, aber sie müssen verstehen, ich kann meine Familie und Freunde nicht allein lassen. Der letzte Krieg liegt noch nicht lange zurück, er hat viele Opfer gefordert und wir haben immer noch schwer mit den Folgen zu kämpfen. Ich weiß, dass es bei ihnen auch nur noch eine Frage der Zeit ist bis ein Krieg ausbricht, aber bitte verstehen sie, dass ich mich da vorerst raus halten möchte. Sie können wiederkommen, wenn sie die Hilfe wirklich benötigen. Es tut mir leid, aber ich würde sie dann nun auch bitten diese Wohnung zu verlassen. Ich sehe keinen weiteren Sinn in diesem Gespräch."

McGonagall und Dumbledore hatten ihr Blick wieder auf mich gerichtet.

Nun schlich sich Verständnis in ihr Blick und McGonagall begann zögerlich: „Wir verstehen dich Percy, Es war höchstwahrscheinlich egoistisch und uneinfühlsam, dich gerade jetzt um Hilfe zu bitten. Verzeih uns. Wir werden dann nun auch gehen und nehmen das Angebot gerne an uns abermals zu melden, wenn sich die Situation zuspitzt."

Beide nickten uns drein, also Chiron, Mum und mir zum Abschied zu und verschwanden in einem Strudel. Mit einem Plop-Geräusch waren sie verschwunden und es wirkte fast so, wie als wäre das alles gerade nie passiert, wenn man von dem kleinen Krater absah, den ich hinterlassen hatte und den kleinen Blutfleck, den ich schockierenderweise total vergessen hatte...


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Hey Leute :D

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Ich freue mich wie immer über jede Art der Bewertung und Rückmeldung.

Bis dann

Eure LeaMadeleine2703 ;D

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