11.Kapitel

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Den nächsten Tag verbrachte ich hauptsächlich bei Mme Marchand. Sie paukte mir weitere Klavierstücke, Tänze und Konversationsregeln in den Kopf. ,,Das ist der falsche Ton. C nicht a." ,,Entschuldigen sie bitte." ,,Kein Entschuldigung!!! Du musst dich nicht entschuldigen, wenn du es richtig machst." Ich zuckte bei ihrem Ton zusammen und machte weiter.
Nach drei Stunden entließ sie mich endlich, aber nicht ohne zu sagen ,,Aber bitte überdenke nochmal mit wem du dich triffst. Es könnte deinen Ruf, deine Position oder du könntest dir damit selbst schaden." Ich hatte keine Lust darauf ein zu gehen, also ging ich einfach und traf auf dem Flur Viktoria. ,,Oh, was machst du denn für ein Gesicht?" ,,Ach nichts. Mme Marchand hat mir nur eine Standpauke gehalten." ,,Oh, nein. warum?" ,,Kannst du dich noch an Mme Julia erinnern?" ,,Selbstverständlich, sie ist wirklich unglaublich nett." ,,Genau, aber Mutter und Mme Marchand sind dagegen, dass wir uns sehen. Mein Ruf würde geschadet werden." ,,Das tut mir leid. Aber solange sie es euch nicht verbieten solltet ihr euch noch treffen" ,,Ja, klar das machen wir." ,Sehr schön aber ich muss jetzt noch etwas erledigen." sagte Viktoria und ging.

Ich lief zu meinem Zimmer und beschloss Monsieur Chalon einen überrschenden Besuch  ab zu statten, um ihn zur rede zu stellen. Ich zog  mich um und ließ eine Kutsche fertig machen. Erneut fuhren wir die Einfahrt hinauf zum Sandfarbenem Schloss. Ich stieg aus und ein Lakai öffnete mir die Tür und verbeugte sich. ,, Eure Hoheit. Ich befürchte Monsieur Chalon kann sie gerade nicht in empfang nehmen." ,,Ich will ihn aber sehen. Das ist ein Befehl." sagte ich in dem Ton den ich gelernt hatte Befehle auszuteilen ,,Wie sie meinen. Folgen sie mir." Ich folgte ihm hinaus in den großen Garten. Dort sagte er ,,Er ist im Pavillon. Soll ich sie noch dort hin geleiten?" ,,Nein, vielen Dank." Er verbeugte sich und ging. Ich kannte den Weg schon von letztem Mal. Ich machte mich also auf den Weg, an den schönen Rosen vorbei und auf eine kleine Rasenfläche, wo am Ende große Büsche wahren. Dahinter war dann der Pavillon. Als ich näher kam hörte ich plötzlich Gekicher und je näher ich kam desto lauter wurde es. Plötzlich hörte ich gar nicht mehr. Ich schaute ein wenig durch die Büsche und sah, dass Monsieur Chalon irgendeine  Frau küsste!!! Die Frau war hübsch und hatte eine zierliche Figur. Sie wirkte noch sehr jung. Sie trug ein Roséfarbenes Kleid mit kleinen Rüschen. Ich spürte eine Wut die unbeschreiblich war. Ich wollte Rache also ging ich um die Hecke und Schlich mich an. Als ich vor ihnen stand sagte ich mir seidenweicher Stimme ,,Monsieur Chalon, schön sie zu sehen." Er fiel fast von seinem Stuhl und die Frau sah aus als würde sie nicht glauben was sie sah. ,,Eu...Eur...Eure Hoheit." sagte die Frau und machte eine tiefe Révérence. ,,Was machen Sie denn hier?" Fragte Monsieur Chalon. ,,Ich wollte sie nur besuchen aber anscheinend habe sie schon Besuch." sagte ich unschuldig. ,,Ich...ich wollte...ich hatte.." stotterte er. ,,Ach die müssen mir nichts erklären. Und Madame Julia hatte anscheinend Recht. Sie treiben es mit vielen Frauen und haben kein Respekt vor uns" sagte ich mit unglaublicher Wut in der Stimme. ,,Stimmt das?" rief die unbekannte Frau jetzt. Sie hatte eine unglaublich hohe Stimme wenn sie schrie. ,,Nein..als...also" versuchte Monsieur Chalon sich raus zu rede und dann klatschte es. Die Frau hatte ihm eine Ohrfeige gegeben. Ich sog scharf die Luft ein. Sie hatte ihn geschlagen. Er sah sie und mich  an. In seinem Blick glaubte ich so etwas wie Fassungslosigkeit, Trauer und Reue zu sehen. Seine Wange war inzwischen rot und sah etwas geschwollen aus. Die junge Dame musste wohl, trotz ihrer zierlichen Figur, ordentlich zugeschlagen haben.
Die Dame rauschte ohne ein weiteres Wort ab und, soweit ich mich nicht täuschte, mit Tränen auf den Wangen. ,,Ich bin auch nicht wirklich sehr erfreut über ihr Verhalten aber ich hoffe sie haben daraus gelernt." ,,Danke" sagte er plötzlich. ,,Wofür?" ,,Na, dafür, dass ich jetzt bei Eurem Vater arbeiten kann." Hatte mein Vater ihn wirklich aufgenommen? ,,Ich kann verstehen wieso ihr Vater nicht wollte, dass sie beim König arbeiten." das war das letzte was ich sagte. Ich lief, so schnell das Kleid es zu ließ weg und fuhr nach Hause. Am Palast angekommen stürmte ich in meinen Salon und ließ mich dort in einen Sessel fallen. Ich fühlte mich verletzt, hintergangen und ich war einfach nur müde. Wie konnte Monsieur Chalon so gemein sein? Vor allem hatte ich ihm einen Platz bei meinem Vater besorgt. Er hatte mich einfach ausgenutzt und ich habe ihm auch noch geglaubt. Meine Wut war unbeschreiblich. Am liebsten würde ich die nächsten Tage mich nur in meinem Bett verkriechen. Doch leider musste ich morgen noch auf einen Ball.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. ,,Eure Hoheit?" hörte ich eine bekannte Stimme. ,,Was ist los? Wo bin ich?" fragte ich etwas verwirrt. ,,Eure Hoheit, sie sind in ihrem Salon, und sind wahrscheinlich eingeschlafen. Ich muss sie für das Abendessen fertig machen." Ich setzte mich ruckartig auf und strich mein Kleid glatt. ,,Élodie, du hast mich erschreckt." ,,Entschuldigen sie bitte." ,,Ich muss wohl eingeschlafen sein, nachdem ich nach Hause gekommen bin." Ich stand auf und und wir gingen in mein Ankleidezimmer. ,,Hat Lotte mir schon etwas für morgen rausgelegt?"fragte ich. ,,Ja, ich denke schon. Sie sucht nur noch die passenden Schuhe" erklärte sie währen sie mir die Haare hochsteckte. ,,Sehr gut."

Hallo!!!  Was haltet ihr jetzt von Monsieur Chalon? Ist er so wie ihr ihn euch vorgestellt habt? Tut mir leid, dass ich in der letzten Zeit kein neues Kapitel veröffentlicht habe!! Mir hat irgendwie die Zeit gefehlt. Aber ihr könnt mir gerne Kommentare schreiben. ❤️🌺💕

Die BallnachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt