Crystals P.o.V.
Ich ging rückwärts, bis ich die Wand hinter mir spürte.
Nicht schon wieder!
Direkt vor mir blieb er stehen. ,,Ich habe eine Frage an dich.", sagte er. Ich nickte, damit er weiter redete. ,,Wie heißt du?"
,,Crystal", murmelte ich. ,,Ein sehr schöner Name. Nun Crystal...du möchtest bestimmt auch meinen Namen wissen.", sagte er schmunzelnd. Er sprach meinen Namen so sexy aus, dass ich Gänsehaut bekam.Ich nickte wieder. ,,Ich bin Jaden, Alpha des Rudels Black Mirror. Und du bist meine Mate."
Ich stockte.
Seine Mate?!
,,Da muss ein Irrtum vorliegen. Du verwechselst mich mit jemandem.", sagte ich kalt.
,,Oh Crystal, du musst es nicht leugnen. Ich kann es spüren und riechen. Wir sind Seelenverwandte. Wir sind für einander geschaffen. Die Mondgöttin wollte es so. Und weißt du was? Ich bin ihr unendlich dankbar dafür", lächelte er.Ich stand immernoch unter Schock. Ich sagte nichts und bewegte mich nicht. Ich konnte es einfach nicht fassen. Was mochte er nur an mir? Ich persönlich fand mich nicht besonders hübsch. Früher habe ich mir nie Gedanken über meinen Mate gemacht. Alpha Taylor sagte immer, dass mein Mate ihm Leid tat und er ohne mich besser dran wäre. Er fand mich immer hässlich und hat mich als eine Schlampe bezeichnet.
Seine Worte schmerzten. Ich versuchte so gut es ging, meine Tränen zu unterdrücken. Leider schaffte ich es nicht. Heiße Tränen flossen über meine Wangen.
Ich trennte nicht meinen Blickkontakt zu Jaden. Seine braunen Augen strahlten so viel Liebe und Geborgenheit aus.
,,Wieso hast du mich vor dem Bären gerettet?! Wieso?!", schrie ich ihn an. Er schien meine Reaktion nicht kommen zu sehen. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Seine braunen Augen verfärbten sich schwarz und seine Nasenflügel bebten.Er hob seine rechte Hand und schlug sie in die Wand. Ich zuckte zusammen. Er hatte sie direkt neben meinem Kopf platziert. Ich hörte seinen schnellen Atem.
,,Ein einfaches 'Danke' hätte gereicht!", schrie er mich an.
,,Wieso sollte ich mich bedanken?! Wenn ich gewusst hätte, dass du mich vor dem Bären rettest, dann hätte ich mich lieber vorher umgebracht!", schrie ich zurück.
Er versuchte seine Wut unter Kontrolle zu halten.
,,Das hättest du nicht sagen sollen!", knurrte er wütend.,,Du wirst mich akzeptieren, ob du willst oder nicht! Wir sind für einander geschaffen und daran wirst du nichts ändern können!" Mit diesen Worten verließ er das Zimmer, knallte die Tür zu und sperrte die Tür ab. Ich rannte zur Tür. Hämmerte und rüttelte daran, mit der Hoffnung, dass ich sie aufbekommen könnte. Es half nichts. ,,Jaden!", schrie ich. ,,Lass mich auf der Stelle hier raus!"
Keine Antwort.
,,Bitte Jaden!"
Wieder keine Antwort.
Ich rutschte verzweifelt mit dem Rücken an der Tür runter und schluchzte. Ich hielt mir meine Hände vor das Gesicht und weinte.Eine Weile lang saß ich nur so da. Ich wusste, dass es sinnlos war, also stand ich auf und versuchte einen Fluchtweg zu finden. Vielleicht konnte ich aus dem Fenster fliehen? Ein einziger Blick aus dem Fenster genügte, um zu wissen, dass es Selbstmord wäre, daraus zu springen. Ich durchsuchte alle Schubladen nach einem Schlüssel, mit dem man die Tür aufsperren könnte.
Nichts.
Wieder nichts.
Ich seufzte.Musste ich nun für immer bei diesem Psycho leben? Es war zu schrecklich, sich das vorzustellen.
Plötzlich kam mir eine Idee. Ich trug eine Halskette, an welcher ein Herz aus Draht hing. Das Herz entfernte ich von der Kette. An einer Seite des Drahtes bog ich einen Kreis und die andere Seite formte ich so, dass sie aussah wie ein kleines L. Fertig! Anschließend nahm ich den Draht und hielt ihn ins schloss. Ich brauchte ein paar Versuche, bis es klappte.
Klick!
Es hat funktioniert!Langsam öffnete ich die Tür einen Spalt. Ich sah und hörte nichts, also machte ich die Tür ganz auf. Unglücklicherweise quietschte sie dabei sehr laut.
Verdammt!
Die Tür meinte es wohl nicht gut mit mir...
Hoffentlich hat das Niemand gehört!
Ich lauschte.
Kein Geräusch von Stimmen oder Schritten. Es schien niemand das Quietschen bemerkt zu haben. Ein Glück.Leise schlich ich aus dem Schlafzimmer und sah mich um. Ich stand in einem Flur. Das ist der Nachteil in einem wildfremden Haus: Du fühlst dich wie in einem Labyrinth.
Geh mal diese Treppe neben dir runter. Es scheint der Keller zu sein. Vielleicht gibt es dort so etwas wie einen Notausgang.
Ich erblickte die Treppe neben mir und tapste die Stufen herunter. In dem Keller war es ziemlich dunkel. Es wäre jedoch zu gefährlich, den Lichtschalter zu benutzen. Die Gefahr, dass Jaden es bemerken könnte, war einfach zu groß.Mühevoll versuchte ich, in dem dunklen Raum einen Ausgang zu entdecken.
Dort! Da hinten neben den Kisten!
Schnell ging ich darauf zu und rüttelte an der Türklinke. Sie war verschlossen.
Ich hörte seine eiligen Schritte, als er die Treppe runter rannte.
Nein!
Ich versuchte, sie mit meinem Fuß einzutreten. Sie blieb ganz und bewegte sich nicht.
Er wird mich kriegen.Jadens P.o.V. (zur gleichen Zeit)
Ich war gerade auf dem Weg zu ihrem Zimmer um ihr etwas zu essen und zu trinken zu bringen. Gerade, als ich im Flur entlang lief, bemerkte ich, dass ihre Zimmertür offen war. Fluchend verschnellerte ich meine Schritte. Wie zu erwarten war sie nicht mehr da. Wie konnte sie nur abhauen? Ich hatte die Tür doch verschlossen! Das Tablett mit ihrem Essen und Trinken stellte ich auf der Kommode ab.
Ich verließ das Zimmer wieder und stand nun im Flur. Ruckartig roch ich sie. Sie ist die Treppen runtergegangen! Na los! Worauf wartest du denn?! Vielleicht ist ihr etwas passiert!, jaulte mein innerer Wolf Fenris. Eilig stieg ich die Treppen herunter und sah mich um. Ich entdeckte sie. Sie versuchte gerade verzweifelt die Tür, welche zum Notfall diente, auf zu bekommen. Vergeblich. Mit schnellen Schritten ging ich auf sie zu, hob sie hoch und warf sie über meine Schulter.
Sie schrie und schlug mit ihren zierlichen, zu Fäusten geballten Händen auf meinen Rücken. Ich trug sie die Treppe hoch und in unser Schlafzimmer. Ich war sehr sauer. Mit viel Schwung warf ich sie auf das Bett. Nur leider mit zu viel Schwung...
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Splitterlove
Hombres LoboCrystal Evans ist 17 Jahre alt und nun seit einiger Zeit auf der Flucht. Der Grund? Sie wurde von ihrem Rudelalpha zu Tode verurteilt und ist geflüchtet. Der Tod ihrer Eltern ist daran Schuld, dass sie so ist wie jetzt. Kalt und gebrochen. Sie war f...