5. Kapitel

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Diesmal hatte ich einen ruhigen Schlaf. Als ich aufwachte, spürte ich, wie ich wieder normal war. Ja, wenn ich in meiner anderen Form bin, fühlt es sich eben anders an. Und besser, um das mal anzumerken.

Jedenfalls war ich jetzt wach und lediglich meine Augen brannten leicht. Da meine Sinne sich verschärfen wenn ich anders bin, werden meine Augen sozusagen auch besser. Im Gegensatz zu den Dementoren kann ich nämlich sehen, was ein großer Vorteil ist. Verwandel ich mich aber zurück, so geht es mir grade zum Schluss meistens so, dass meine Augen wieder normal werden müssen und sie deshalb dann manchmal einfach so aussehen, als wäre ich blind, oder sie sind einfach komplett weiß. Dann brennt es immer und ist ziemlich unangenehm, aber mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran.

Ich stand auf und lief zu einem der großen Fenster. Die Vorhänge waren zugezogen, sodass kein Licht durchdringen konnte, was mich unnötig blendete. Zwar konnte ich mich nicht daran erinnern, die Vorhänge noch zugezogen zu haben, anderseits konnte es auch gut möglich sein, dass ich den Teil schlichtweg vergessen hatte. Das kam manchmal auch vor. Allerdings meistens, wenn ich lange Zeit umgewandelt war. Also doch komisch, dass die Vorhänge zu waren..

Erst überlegte ich, sie aufzumachen, lies es dann aber bleiben und beschloss, mich ersteinmal umzuziehen. Ich lief also zu meinem Kleiderschrank und entschied mich letztendlich für eine normale schwarze Leggings und einen schwarzes Shirt. Dann lief ich zu meinem Schminktisch und lies mich auf dem Stuhl nieder. Ernst betrachtete ich mein Spiegelbild. Meine schwarzen Haare fielen mir in sanften Wellen über die Schultern und reichten bis ein bisschen weiter als über meine Oberweite. Ich griff zu einem Zopfgummi und band sie mir zu einem einfachen Dutt hoch. Danach schminkte ich mich ein wenig und betonte meine Augen mit Mascara. Mehr machte ich eigentlich eh nicht. Ein wenig die Augenringe abdecken und die Nase betonen. Fertig. Meine Lippen waren ohnehin voll und bekamen nur etwas Lippenbalsam zum glänzen und weich sein. Die Augenbrauchen brachte ich auch ziemlich schnell in Form und das wars. Wangenknochen konturrieren musste ich nicht. Warscheinlich hätte jede Frau dafür getötet, aber ich hatte auch so schon hohe Wangenknochen die ziemlich auffallend waren. Eigentlich waren es diese typischen ausgeprägten Wangenknochen, aber eben so das sie weiblich aussahen. Meine komplette Figur war so, dass man ziemlich gut mit leben konnte. Kurven an den richtigen Stellen und so, dass ausreichend vorhanden war, dass es Männer gut fanden. Flacher Bauch, schlanke Arme und Beine, ein langer Hals, ich konnte mich wirklich glücklich schätzen.

Als ich damit fertig war, beschloss ich doch, die Vorhänge aufzumachen und setzte mich in eines der großen Bogenfenster. Da es mir zu hell war, schloss ich meine Augen und genoss die Ruhe und entspannte mich.

Die Stille hielt auch eine gewisse Zeit an, bis die Tür aufgerissen wurde und Draco mit einem riesigen Tablett in der Hand vor mir stand und  mich angrinste: "Hab ich's mir doch denken können, dass du schon wach bist!"

"Draco!", stöhnte ich auf, "grade war es noch so schön ruhig.."

"Du wirst es schon überleben. Ich hab dir Frühstück gemacht!"

"Ist mir noch garnicht aufgefallen", meinte ich in sarkastischem Ton, "aber danke. Komm." Ich deutete auf den Platz neben mir und schon lief Draco hin und setzte mit einem erleichterten Aufatmen das Tablett ab: "Man das war so schwer."

"Ach wirklich. Man hat dich auch fast nicht dahinter erkennen können. Wie viel hast du denn bitte gemacht?!", lachte ich.

"Frag meine Mutter, als sie gelesen hast, dass du wieder da bist und wir vermutet haben, dass du wieder wach sein könntest, hat sie sich sofort an die Arbeit gemacht. Naja, war dann wohl das hier.."

Ich schüttelte belustigt den Kopf, die Malfoys hatten ein gutes Herz, auch wenn man das sogut wie nie merkte als Außenstehnder. 

"Thunder du musst auch was essen!" ermahnte mich Draco nach einer Weile. Während er schon bei seinem fünften Pancake und keine Ahnung wie vielen Toasts und Spiegeleiern angekommen war, hatte ich immernoch das Obst vom Anfang drauf liegen. Den Kürbissaft hatte ich ebenfalls noch nicht angerührt. Lag vielleicht auch daran, dass ich immer so wenig aß und es auch nicht brauchte.

"Mir gehts doch aber gut", protestierte ich deshalb.

"Thunder! Iss gefälligst was. Du hast dich den letzten Tag zurückverwandelt und das kostet deinen Körper eben Energie. Ich weiß, du isst sonst nicht so viel, aber wenigstens wenn du das hinter dir hast, bitte. Und jetzt iss gefälligst, ich will doch nur das es dir gut geht!"

Ok. Irgendwie hatte er ja schon Recht. Und für Draco konnte ich das ja mal machen.. Also begann ich dann doch, was zu essen und Draco aß ebenfalls glücklich weiter und erzählte mir von Quidditch und den Meisterschaften. "Wir sollten da mal hin", fügte er noch hinzu, "Bulgariern und Irland sind im Finale, dass hat sich gestern entschieden. Was sagst du? Dad käme an Karten, das wären welche, wo wir mit die besten Plätze hätten!"

"Echt jetzt? Och muss das sein?", fragte ich, Quidditch war nun wirklich etwas, was mich nicht allzu sehr interessierte.

"Bei Merlin, Thunder! Es sind die WELTMEISTERSCHAFTEN! Das muss dich doch wenigstens ein bisschen interessieren...", stöhnte Draco auf.

"Ich überleg es mir."

"Ernsthaft?! Das heißt eh, du sagst nein..."

"Ey es besteht immerhin die Chance", protestierte ich und Draco nickte: "In Ordnung, aber du solltest es bis morgen Abend wissen. Das Dad wenn noch die Karten holen kann."

"Ist gut", sagte ich.

"Wir würden morgen dann auch in die Winkelgasse. Wäre das ok?", fragte mich noch Draco.

"ja natürlich, wir brauchen beide noch Zeug.."

"Gut, dann lass uns mal Mum bescheid sagen!"

The Dark Lords DaughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt