»Du lügst.« Erschrocken sieht sie mich an, aber ich kenne sie zu gut. »Luna«, ermahne ich sie, »was ist los?«
Sie sackt in sich ein. »Er schickt mich auf ein Internat, weil er den Job verloren hat und wir nicht mehr genug Geld haben.«
»Was?«, frage ich geschockt. »Aber, wenn ihr kein Geld habt, wie kann er das Internat bezahlen?«
»Beziehungen«, murmelt sie. Der Schock sitzt tief in meinen Knochen. Das ist ja noch schlimmer, als wenn sie wegziehen würde.
Wieder spreche ich sanft ihren Namen aus. Ich lege meine Hände an ihre Wangen und sehe in ihre wunderschönen Augen. »Wieso hast du mir nicht von Anfang an die Wahrheit erzählt?«
»Ich hatte Angst.«
»Angst wovor?«
Luna seufzt. »Vor deiner Reaktion. Ich wollte nicht, dass du traurig bist.« Sie nimmt meine Hände von ihrem Gesicht und legt sie auf ihre Beine. »Matteo, ich will, dass du mit uns abschliesst. Es ist besser für uns beide. Früher oder später, wird mein Vater auf die Idee kommen, dass ich mich hier aufhalte und ob ich will oder nicht, ich bin noch minderjährig. Meine Eltern entscheiden immer noch, was gut für mich ist und was nicht. Und wenn sie der Meinung sind, sie müssen mich auf ein Internat schicken, dann soll es so sein.« Ich kann nicht glauben, was für Worte ihren Mund verlassen. »Versprich mir, dass du mit uns abschliesst und einfach ein neues Leben beginnst.«
Ich bringe kein Wort heraus. Wie um Himmels Willen soll ich sie einfach so vergessen? Oder wie Luna es bevorzugt zu sagen »abschliessen«? Während sie mich noch abwartend ansieht und allen Ernstes erwartet, dass ich ihr das Unmögliche verspreche, finde ich meine Sprache wieder. »Luna, ich kann dich nicht einfach vergessen. Ich liebe dich mehr, als ich je jemanden geliebt habe und das wird auch so bleiben, ob du hier bist oder auf der anderen Seite der Welt. Mit meinen Gefühlen für dich wird sich nichts ändern.« Ihre Unterlippe zittert verdächtig. »Niemals«, füge ich hinzu.
Plötzlich schiesst sie auf mich zu und schlingt ihre Arme um meinen Nacken. Noch rechtzeitig schaffe ich es, mein Gleichgewicht nicht zu verlieren und drücke sie noch näher an mich. Ich vergrabe mein Gesicht in ihrer Halsgrube und trotz meiner unbequemen Position, könnte ich Stunden so verweilen.
Nach einigen Minuten löst sie sich von mir und legt ihre Hand an meine Wange. »Dann lass uns unseren letzten Auftritt geniessen.«
Ich nicke und stehe auf. Luna stellt sich ebenfalls auf die Beine. Wie automatisch fällt mein Blick auf ihre Lippen. Nach einem kurzen Nicken ihrerseits, nähere ich mich ihr und lege meine Lippen auf ihre. Das Gefühl, von dem Kribbeln im Bauch, welches ich so vermisst habe, scheint mich zu überwältigen. Erfolglos versuche ich zu verdrängen, dass ich Luna gehen lassen muss.
Ihre Lippen scheinen mich zu benebeln. Und trotz all der Gefühle, die in diesem Moment in mir aufsteigen und mich nahezu berauschen, schmecke ich den Abschied in diesem Kuss. Tief in meinem Inneren weiss ich, dass das der letzte Kuss ist.
Langsam lösen wir uns voneinander. Ich lehne meine Stirn gegen ihre und sehe auch in ihren Augen den Schmerz, von der Erkenntnis, die wir beide genau wissen.
Ich nehme ihre Hand. »Gehen wir.«
Sie nickt und umschliesst meine Hand stärker. »Gehen wir.«------
Das war's mit der Lutteo Kurzgeschichte🙈.
Als nächstes kommt eine Ruggarol Kurzgeschichte💗'Wie fandet ihr sie?
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Soy Luna - Kurzgeschichten
FanfictionIch werde hier Kurzgeschichten der Soy Luna Charaktere & Schauspieler posten. Eine Kurzgeschichte besteht aus 3 - 6 Kapiteln. Diese Geschichten entspringen meiner Fantasie und haben nichts mit der Wirklichkeit zu tun. 10.07.17 / #791 Fan-Fiction