If I die young

Kapitel 4

Seufzend kroche ich aus meinem Bett und fröstelte, kaum hatte mein Körper den warmen Zwischenraum unter der Decke verlassen und meine Füße Kontakt mit dem kalten Boden gemacht.

Ich taumelte zu meinem Kleiderschrank und stützte mich an einem Regalboden ab.

Während ich den - zugegeben kleinen Teil- meiner Kleidung,
der nicht im gesamten Zimmer verstreut herum lag,
nach möglichst warmer Kleidung durchforste,
wurde mir kurzzeitig schwarz vor Augen, weswegen ich taumelte und nach hinten kippte.

Glücklicherweise landete ich auf einem Berg Pullover und , sodass der Aufprall vergleichsweise gedämpft war.

Fluchend stand ich wieder auf und wankte zum Spiegel, indem mir eine wandelnde Leiche entgegen kam.

Ich versuchte mich einigermaßen menschlich aussehen zu lassen, was mir mehr oder weniger gelang.

Trotzdem fielen meine dunklen Augenringe stark auf. 

Das kommt davon, wenn man kaum schläft!

Schlecht gelaunt ging beziehungsweise schlurfte ich die breite Steintreppe zum Speisesaal hinab.

Ich hatte es schon fast geschafft unbeschadet unten anzukommen, doch es passierte, was passieren musste.

Ich stolperte auf einer besonders ausgetretenen Stufe über mein Cape und küsste den Boden, nachdem ich fünf Stufen nach unten kugelte.

Ich rappelte mich wieder auf und versuchte zu tun, als ob nichts passiert wäre.

Mein Assistent eilte besorgt zu mir und bot mir ein Stofftaschentuch an.

Ich wollte gerade dankend ablehnen, als ich bemerkte, weshalb er es mir überhaupt angeboten hatte;
das Blut, welches mir in Strömen über das halbe Gesicht lief, hatte begonnen den Boden in Tropfen zu besprenkeln.

Ich nahm das Taschentuch mir dankbarem Gesichtsausdruck an und presste es mir an die Nase.

Meine Kleidung war zum Glück nicht verschmutzt.

Das hätte mir gerade noch gefehlt.