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Die veränderte Form
-part 7-

Ich hatte Stiles noch zurückziehen wollen, aber ich war zu langsam gewesen. Hilfesuchenden​ sah ich mich um, doch ich konnte nichts entdecken, dass ihm im Moment helfen konnte. Panik machte sich allmählich in mir breit. Ich war kein Superheld, ich hatte weder richtige Superkräfte noch war ich eine gute Kämpferin. Ich war der totale Durchschnittsmensch, durch und durch ein Mittelmaß. Das einzige, was das Airmed Dasein mit sich brachte, war das heilen und das half mir im Moment herzlich wenig.

Panikartig blickte ich mich nach etwas um und mein Blick blieb an dem Feuermelder hängen. Ich konnte den Jäger nicht bezwingen, aber jemand anders konnte das. Geschwind fanden meine Finger den Griff des Feuermelders und ich drückte ihn herunter. Der Jäger blickte sich panisch um und ich sah, wie er den Griff um Stiles Hals lockerte. Auch Mr Sarcastic schien es zu merken und als sich unsere Blicke begegnete, wusste ich genau, was ich zu tun hatte.

Ich konnte zwar keinen Kampf gewinnen, aber ich konnte ihn so beschäftigen, dass er die Hand, die er um Stiles Hals geschlungen hatte, losließ. Ungeschickt warf ich mich auf den Jäger, was total lächerlich aussehen musste. Bestimmt sah ich aus wie ein tollwütiger Affe. Doch so lange es funktionierte Stiles so zu befreien würde ich tun, was auch immer nötig war.

Das Manöver funktioniert den Stiles schaffte es sich aus dem Griff des Jägers zu lösen. Rasch ergriff er erneut meine Hand, was in meinem Bauch ein glückliches Kribbeln auslöste. Doch das wurde abgeschwächt als ich sah, was der Jäger in seiner anderen Hand hielt. Ein flüssiges Eisenhutgemisch, das er in eine Spritze abgefüllt hatte. Dies war tödlich für jeden Jungwerwolf. Wir mussten Isaac sofort aus diesem Gebäude bekommen!

Hoffentlich war es nicht mehr weit zu Isaacs Zelle. Auch wenn ich durchaus noch länger hinter Stiles hergerannt wäre, der Ausblick war wundervoll. 

Oh Mann, ich war wirklich total verschossen in den Kerl. 

,,Hier rein!", hörte ich Stiles sagen und riss mich somit aus meinen Gedanken, ich sollte mich besser wieder aufs hier und jetzt konzentrieren. Der Raum war nur spärlich beleuchtet und die Zellentür stand sperrangelweit offen. Wenn das die Zelle war, in der sie Isaac festgehalten hatten, war er jetzt nicht mehr hier drinnen. ,,Wo ist er,-", wollte ich fragen jedoch erledigte sich diese Frage als ein lautes Brüllen hinter mir erklang. Angsterfüllt blickte ich Stiles an. Hoffentlich hatte Derek den Feueralarm gehört und war auf dem Weg zu uns, denn ansonsten würden wir jetzt von Isaac zu Hackfleisch verarbeitet werden.

Stiles drückte meine Hand. Ich hörte, wie Isaac sprang, doch nie wie er Stiles oder mich verletzte. Als ich leicht den Kopf drehte, erkannte ich wie er den Jäger, der uns gefolgt war attackiert hatte. Es dauerte keine zwei Sekunden da hatte Isaac den Jäger bewegungsunfähig gemacht. Gerade als er sich uns zuwenden wollte tauchte zum Glück Derek auf. Dieser zertrat die Spritze, die dem Jäger vorhin beim Kampf mit Isaac aus der Hand gefallen war.

Der junge Werwolf wendete sich Stiles und mir zu. Wahrscheinlich sah er uns gerade als einen leckeren Imbiss. Ein ohrenbetäubendes Knurren dröhnte durch das Police-Department von Beacon Hills und lies Isaac kleinlaut werden. Kleinlaut und verängstigt drückte sich der junge Werwolf an der Wand zu einem Ball zusammen.

Nur wenige Sekunden später war Isaac wieder menschlich geworden. Seine Augen waren nun Ozean-blau und nicht mehr stechend gelb. ,,Wie geht das denn?", Stiles neben mir schluckte geräuschvoll.

,,Ich bin der Alpha."

Darauf zog Mr Sarcastic seine Augenbrauen nur noch respektvoll nach oben.

,,Wir verschwinden. Elle, Isaac kommt", wies mich mein Alpha an. Bevor Stiles irgendetwas sagen konnte, war Derek schon aus der Zelle gejoggt. Eigentlich wollte ich mich nochmal zu Stiles umdrehen, doch Derek Anweisung hielt mich davon ab. Auch Isaac hatte sich in Sekunden aufgerappelt und lief hinter mir aus der Zelle. ,,Ich höre schon Stiles Dad. Er kommt gerade auf der anderen Seite um die Ecke", flüsterte mir Isaac ins Ohr. Wow, dann ließen wir Stiles alleine mit einem ausgeknockten Jäger damit er das alles erklären konnte. Nett.

Doch Derek hatte sich nicht um Mr Sarcastic zu sorgen, er war kein Teil seines Rudels. Er war nicht seine Verantwortung. Dank ihres super Gehörs führten Derek und Isaac uns sicher nach draußen ohne, dass wir von irgendjemanden entdeckt wurden. Erleichtert atmete ich aus als ich die Nachtluft einatmete.






,,Du bist noch da", hörte ich Stiles bewundert hinter mir sagen. Wolfman und Isaac waren in der Nacht verschwunden, als wir das Polizeirevier verlassen hatten, ohne gesehen zu werden. Ich hätte mit ihnen mitgehen können und dabei zuschauen können, wie Derek Isaac seine ersten Wolf-Stunden gab, doch ich hatte mich dagegen entschieden. 

Mein Gewissen lag schwer, dass wir Stiles alleine zurückgelassen hatten und so wartete ich geduldig bis man ihn aus der Obhut der Polizei gelassen hatte. Da ich die Dinge nicht so stehen lassen konnte. ,,Ja, das bin ich."

Seine Füße tauchten in meinem Blickfeld auf und ich sah wie er sich neben mir niederließ auf dem Bordstein. ,,Wie ist es gelaufen? Ist dein Dad sehr sauer auf dich?", ich hob meinen Kopf um ihm ins Gesicht zuschauen.

,,Ich glaube er gewöhnt sich dran mich an den seltsamsten Orten vorzufinden. Sauer ist er wahrscheinlich nicht, ich glaube er ist enttäuscht von mir", in Stiles Stimme schwang viel Bitterkeit mit.

Ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. ,,Es tut mehr weh, wenn sie enttäuscht sind, als wenn sie sauer sind. Nicht?", stellte ich fest. ,,Es muss schwer sein, dass dein Vater nichts von diesem ganzen übernatürlichen Zeug weiß."

Es war selten, dass man Stiles betrübte oder traurig erlebte. Normalerweise strotze er nur so vor Energie. ,,Wahrscheinlich schon. Aber bei Scott ist es ja nichts anderes, seine Mutter weiß auch nichts von Werwölfen, Jäger und all den anderen übernatürlichen Wesen, die hier in Beacon Hills wohnen. Wissen deine Eltern über das Übernatürliche bescheid?"

,,Meine Mom ist genauso wie ich oder besser gesagt war so wie ich. Also ja, aber Jason und Danny haben keine Ahnung war hier wirklich vor sich geht."

Ich hatte gelogen. Danny wusste über den Großteil was in Beacon Hills vor sich ging Bescheid, doch solange niemand wusste, dass er etwas wusste, war mein Bruder sicher vor dem, was im Dunkeln lauerte. So lautete zumindest die Theorie meiner Mom. ,,Was bist du denn überhaupt? Die Frage geht mir schon den ganzen Abend nicht aus dem Kopf. Ein Werwolf bist du sicher nicht, aber was dann?"

,,Wir selber bezeichnen uns als Töchter der Airmed, aber die meisten nennen uns Hexen oder Heilerinnen. Airmed ist eine keltische Sagengestalt welche mit ihren Beschwörungen Tote wieder ins Leben holen konnte. Außerdem war sie eine Heilerin und besaß ein immenses Wissen über seltene Gewächse. Im Grunde sind wir mit Kräutern und allerlei Tinkturen vertraut. Aber, das, was uns von Druiden unterscheidet, ist, dass wir mit unseren Beschwörungen jegliche Beschwerden und Wunden heilen können."

Stiles blickte mich mit kugelrunden Augen an. ,,Das ist sowas von,-"

Er schien nach dem richtigen Wort zu suchen.

,,Verrückt, seltsam, freaky,-"

,,Ich hab eher nach einem Wort wie außergewöhnlich und mega cool gesucht."

Ein Seufzer entwich mir. ,,So cool ist es auch wieder nicht, denn desto machtvoller die Beschwörung desto höher ist der Preis, den wir zahlen müssen."


Still | 𝑆𝑡𝑖𝑙𝑒𝑠 𝑆𝑡𝑖𝑙𝑖𝑛𝑠𝑘𝑖 [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt