Wir liefen nun fast geräuschlos durch die Gänge. Ich konnte nur unseren Atem und meinen Herzschlag hören. Ich kann mir nicht vorstellen wie es sein sollte, wenn mein herz nicht mehr schlagen würde.
Würde ich noch denken können?
Oder wäre alles schwarz und alles.. nichts...?
Wäre ich eine Seele?
Oder wäre ich jemand anderes?
Würde ich wiedergeboren werden?
Oder würde ich in ein Licht gehen und mit den anderen Toten Menschen in einer anderen Welt »leben«?Ich will es gar nicht wissen. Je mehr ich mich mit diesem Gedanken auseinandersetze, desto mehr macht mir mein tot angst. Ob er hier stattfinden wird oder, wenn ich hier raus kommen würde, eben wann anders...
Ich versuchte mich also auf etwas anderes zu konzentrieren. Noha. Ich konzentriere mich einfach auf ihn.
Ich lief eine Fußlänge hinter ihm, noch immer an seiner Hand. Ich bemerkte wie er an der Hand schwitzte. Ich sah zu ihm in sein Gesicht und konnte dort seine Angst ablesen. Er starrte geradeaus und war selbst total in Gedanken versunken.Ich ruckelte kurz an seiner Hand. Er sah kurz erschrocken auf und machte ein erschrockenes “Mh?“
“N-noha? Ich habe Angst...“
“Hey-“
Er blieb stehen und sah mir in die Augen.
“Babe, wir werden das schaffen okey? Wir schaffen das zusammen. Wir werden Grace und Alex finden und dann werden wir gemeinsam nach Lydia suchen. Sie kann auch nichts dafür hier gefangen zu sein, so einen tot wünsche ich keinem, selbst meinem schlimmsten Feind nicht.“
Ich sah ihn nur noch verschwommen. Bei mir sammelten sich Tränen. Ich wollte nicht mehr... ich will nur noch aufwachen und in meinem Bett zuhause liegen.
Ich antwortete ihm mit einem schwachen “Ja..“
Danach ging er langsam weiter.Ich weiß nicht mal wie lange wir schon gelaufen sind. Mein Zeitgefühl ist total am Arsch. Wir befanden uns jetzt gerade in einem recht »aufgeräumten« Flur.
Hier war auch kein Blut oder sonstiges.
Wir standen vor einer Wandtafel wo das Gebäude von oben abgebildet war. Jeder Raum wurde beschrieben wo er lag und was es für ein Raum war.Noha nuschelte vor sich hin und suchte mit dem finger nach Informationen.
“Also hier steht wir sind im ersten Stock. Wir müssen ganz nach oben... also brauchen wir einen Fahrstuhl-“
Ich unterbrach ihn.
“Ich werde niemals mit einem Fahrstuhl in dieser Bruchbude Fahren!“
Er sah mich an, verstand dann aber und fuhr fort.
“- also brauchen wir eine Treppe die nach oben führt.“
Er huschte mit seinem Finger über die Tafel und blieb an einem Punkt abrupt stehen.
“Da. Da müssen wir hin. Wir sind jetzt im rechten Flügel dieses Gebäudes, das heißt wir sind auf der falschen Seite.
Aaaalso, müssen wir hiiiiiier lang. Und bumm. Da sind wir an der Treppe die uns gleich im richtigen Flügel zum richtigen Raum bringen wird.“Er fuhr mit dem Finger den Weg zwei mal entlang. Ich stand nur stumm hinter ihm.
Er lief los durch irgendwelche Gänge und ich musste schon fast rennen damit ich ihm folgen konnte. Irgendwann hörte ich ein leises Geräusch. Ich ließ mich nicht beirren und blieb still. Aber es wurde immer lauter, deshalb blieb ich stehen. Noha bemerkte dies, blieb auch stehen und sah mich verwundert an.
“Hörst du das?“ flüsterte ich ihm zu.
Er blieb kurz still.
“Gott, ist das ein Mensch?“ er weitete seine Augen und kam auf mich zu um wieder meine Hand zu nehmen.
“Wir müssen nachsehen, was wenn da jemand hilfe braucht!?“
Ich flehte ihn schon regelrecht an. Ich wusste das es eine 50/50 chance ist. Ob Mensch oder Monster. Aber wenn es ein Mensch sein sollte, könnten wir ein Leben retten.Das Geräusch entpuppte sich zu einem immer lauter werdendem weinen. Wir folgten dem Geräusch und kamen an einer kleinen Holztür an. Auf der Türklinke war etwas Blut.
“Willst du wirklich...?“ fragte er besorgt.
“Ja...“
Ich öffnete die Tür. Der Raum war finster. Ich suchte an der seite nach einem Lichtschalter. Als ich ihn fand, drückte ich ihn und konnte meinen Augen wieder mal nicht trauen.In der mitte des Raumes war ein Himmelbett. Es hatte weinrote vorhänge. Ich sah Noha verwirrt an, er sah mich mit dem selben Blick an. Unwissend was auf mich zu kam, ging ich auf das Bett zu und zog vorsichtig einen der Vorhänge zur seite.
Da war ein Mann, gefesselt auf allen vieren. Er konnte sich also nicht bewegen und stand wie ein Tier in einem Käfig da. Dazu war der Mann nackt. Er hatte eine Augenbinde über seinen Augen und irgendwas in seinen Ohren. Ich sah ihn mir genauer an und konnte sehen, das aus seinem Mund Blut kam, auf seinem rücken hatte er irgendwelche blutenden wunden und sein Hintern war stark am Bluten.
“Noha... d-das..“ Ich konnte den Satz nicht zuende bringen. Es war zu schrecklich. Er schloss die Tür hinter sich und kam zum Bett. Als er diesen Mann sah, stockte ihm vor schreck der Atem.
Er nahm ihm plötzlich rasch die Augenbinde ab und zog diese Dinger aus seinen Ohren. Der Mann fing sofort an zu schreien doch Noha hielt ihm schnell den Mund zu.
“Sei leise! Wir werden sonst noch gehört! Wir wollen dich retten...!“ flüsterte er ihm zu. Dann drehte der Typ seinen kopf zu uns. Ihm fehlte die Zunge und die Augen!Kurz nachdem wir sein verstümmeltes Gesicht sehen konnten, hörten wir jemanden draußen bedrohlich rufen. Noha zog mich schnell unters Bett und hielt mir den Mund zu.
Da ging auch schon die Tür auf.Ich sah unter der Bettkante, dass jemand den Raum betrat. Er hatte an jedem fuß nur drei Zehen. Er kam auf das Bett zu und stand nun daneben. Ganz nah neben mir... ich fing an panisch zu schwitzen. Noha hielt noch fester meine Hand.
Dieser Jemand redete leise.
“Du kleiner wichser. Wichser, wichser, wichser. Du hast die Binde abgemacht. Du wichser. Du wichser!“ Er fing irgendwann an zu schreien.
“Das wirst du bereuen!“
Er stieg dann auf das Bett. Den Schrei von dem Mann der auf dem Bett gefesselt war, konnte man lautstark erkennen. Das Bett fing an zu quietschen und ein leises stöhnen konnte man hören. Dieser Typ... er vergewaltigt doch nicht ernsthaft den Mann auf dem Bett...Das Bett ruckelte immer mehr und das stöhnen wurde neben dem schreien auch immer lauter. Es krachte auf einmal und mir entfloh ein »autsch« . Mir fiel ein zerbrochenes Lattenrost auf den Kopf.
Das Bett hörte auf zu ruckeln und auch das stöhnen war nicht mehr zu hören. Noha sah mich ernst an. Sein Blick war starr.
Ich sah wieder auf die andere seite. Diese Füße standen wieder vor mir. Und die Hände kamen dazu. Dann war da ein halbverbranntes Gesicht und zog mich heftig an meinen Haaren hervor.
[...]
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Outlast. ~my way~
Horrorvorab möchte ich erst mal anmerken, dass ich das Spiel selber schon gespielt habe und somit auch manche räume und charaktere einbauen werde, wer es nicht kennt, hat seine Phantasie :) Ich versuche aber trotzdem das spiel etwas zu umgehen und eher wa...