Wieso ich? Intro
„Die Sticks werden immer schwerer, die Crash immer lauter, hier und da mal ein schiefer Ton von den Blasinstrumenten, der Blick des Dirigenten, mehr und mehr auf mich gerichtet, einen Einsatz nach dem anderen zeigend. »Nur noch ein bisschen durchhalten Jarret, nur noch 12 Takte...« Ich sehe meine Kameraden, die angestrengt in ihre Noten gucken. »Mein Handgelenk tut weh. Es ist vorbei... Das war das letzte Stück.« Meine Mitschüler applaudieren tosend laut, als ob ich gerade das Konzert meines Lebens gegeben hätte, trotzdem frage ich mich: »habe ich gut gespielt? Aber in meinem Kopf klingeln schon die Alarmglocken.«" Der Dirigent stellte noch die Solisten vor:„Großen Applaus für Jar-... Was zum-..."
Ein hölzernes Aufprallgeräusch meiner Sticks, so gut wie kein Schmerz beim eigenen Aufprall, besorgte Blicke meiner Freunde. Danach sah ich nur noch Schwarz und hörte nichts mehr...Jahr 2017
„Spiele ich zu laut? Werde ich schneller? Wie ist mein Timing? Halte ich meine Sticks fest genug? Was, wenn sie aus meiner Hand fallen? Etc. All das sind wichtige Dinge, wenn ich mein Instrument spiele."
Flashback
Klassenraum der 2A, Jahr 2009
„Heey Blödi! Heeeey Träumst du schon wieder? Keine Antwort? Das wird dir noch leidtuen, wegen du mich ignoriert!" Sagte ein Klassenkamerad. Daraufhin schlug er mich ins Gesicht. Daraufhin schlug ich ihn zurück und wir prügelten uns noch im Klassenraum. Fast alle Klassenkameraden waren gegen mich, abgesehen von den Fischen. Ich rannte zu den Toilletten und schloss mich ein und weinte. Ich weinte bitterlich, weiter und weiter. In meinem Kopf flog nur eine Frage und anderes wirres Zeug rum: »Wieso ich? Wieso ausgerechnet ich?"
Flashback Ende
Back in 2017„Richtig, ich hatte damals keine Freunde. Niemand, außer den Fischen, die jetzt in meiner Klasse sind, wissen ungefähr wie ich ticke. Ich stach immer aus der Menge raus. Manchmal war ich der Klassenstreber, manchmal der Träumer wenn ich dieses Fach nicht mochte, aber auch eine tickende Bombe, die aus Trauer und Wut hochgeht. Meine komische Vorliebe, die meisten Automarken auswendig zu kennen und weitere Dinge machten mich zu einem leichten Ziel zum hänseln. Keiner meiner jetzigen Freunde kennt meine Vergangenheit.
Aber Vergangenheit ist Vergangenheit. Ich öffnete mich meiner Klasse erst letztes Schuljahr in der 8. Klasse und gewann dadurch vereinzelt Freundschaften. Jetzt, hier in der 9. Klasse, hänge ich nur noch mit den jetzigen 8-Klässlern rum, da die wirklich korrekt sind. Mein Jahrgang hat so oder so den 2.Schlechtesten Ruf auf dieser Privatschule. Meine Situation ist eigentlich so wie ein Fisch (Ein Fisch ist für mich die allgemeine Bezeichnung für Neut-rum/-ales) es gleicht sich eben alles aus... Der Stressfaktor neben den Klassenarbeiten, ist mein Hobby, das Schlagzeug spielen. Ich bin in Fünf Bands das Rythmische Rückgrat und habe dementsprechend eine große Verantwortung und hohe Anforderungen.
Korrigiere, es ist nur ein Stressfaktor, wenn Auftritte, Proben und Klassenarbeiten sehr nah aneinander liegen, oder sogar sich sogar kreuzen. Wenn in der Band, das Proben Spaß macht, ist es eher eine Entlastung und eine Zeit, um meinen Kopf freizubekommen. Mehr habe ich heute aber auch nicht zu sagen. Ich habe mich jetzt genau genug vorgestellt. Oh, das wichtigste vergessen... (Räusper) Ich bin Jarret, 15 Jahre alt und besuche eine Katholische Privatschule. So. Schluss für heute. Bis zum nächsten mal..."
DU LIEST GERADE
Wieso ich?
Teen FictionJarret ist ein eigentlich durchschnittlicher Schüler mit manchen Stärken und Schwächen. Er mag es, abgeschieden von seiner gehassten Klasse zu sein. Es gibt Dinge, die ihn von seiner Klasse und vom typischen Schulstress ablenken können. Doch auch di...