1

19 4 1
                                    

Ich wache auf, es scheint ein sehr grelles Licht auf mich herab. Müsste wohl schon Nachmittag sein. Ein kurzer Blick aus dem Fenster lässt mich an meinen Gedanken zweifeln. Das grelle Licht verbrennt mir fast die Augen. Ich schliesse sofort die Vorhänge, um mich vor diesem Licht zu schützen. Was war das? Ein strenger Geruch dringt durch die Fenster. Es riecht sehr nach Gift in meinem Zimmer. Meine Haut fängt an zu pochen und schwellt rot an. Die Luft färbt sich leicht grün. Ich renne mit schmerzen aus dem Zimmer und gehe schnellstmöglich in den Keller. Im Keller öffne ich eine Luke und schliesse mich dort ein. Zum Glück hatte ich mir einen kleinen Bunker vor drei Jahren zugelegt. Hier unten habe ich Nahrung und Wasser für ein Jahr gelagert.
Erst jetzt beginnt die Warnsirene zu klingen. Vielleicht schon zu spät. Die Töne weisen auf eine Atomkatastrophe auf.
Jetzt sitze ich schon fünf Stunden in diesem Bunker und höre immernoch die Sirene. Ein Schluck Wasser hindert mich vor dem Einschlafen. Ich wage einen kurzen Blick in den Spiegel, um nicht allzu verschlafen auszusehen. Meine schwarzen Haare sind verstrubbelt, meine grünen Augen sind, durch das Gift, rot und meine linke Wange hat eine starke Verbrennung.
Insgesamt verbrachte ich in diesem Bunker drei Wochen. Nach dem dritten Tag wurde die Sirene beendet, sie hatten wohl keinen Strom mehr. Ich traute mich noch nicht heraus. Wäre alles gut gelofen, hätte mich jemand gesucht. Nach drei Wochen will ich aus diesem kleinem Raum raus. Langsam öffne ich die Luke und nehme einen tiefen Atemzug. Die Luft ist sauber. Der Strom funktioniert tatsächlich nicht mehr, bemerke ich als ich den Lichtschalter im Keller anschalten möchte. Draussen ist es dunkel, womöglich Mitternacht. Die Strassen sind leer geräumt und in den Häuser brennt kein Licht, bei niemandem.
Ich öffne die Türe und schaue umher. In ein paar Häusern wurde eingebrochen. Die Scherben liegen am Boden. Weit und breit sind keine Menschen zu sehen. Ich laufe die Strasse entlang, als ich jemanden am Boden sehe. Er hat Verbrennungen am ganzen Körper und sieht nicht ansprechbar aus. Ich versuche mit ein paar leichten Ohrfeigen ihn aufzuwecken.
Anstatt aufzuwachen, packt mich die Leiche und zieht mich zu sich. Er versucht mich zu beissen. Ich drücke mich weg von ihm und schlage seinen Kopf ausversehen auf einen Stein auf.
Plötzlich lässt er mich los und ich falle zurück. Er bewegt sich nicht mehr. Habe ich ihn getötet?
Mein schneller Gang verrät mir, dass ich lieber schnell von hier weg sollte. Hinter einem grünen Haus kommt eine ganze Menschenmenge hervor. Sie haben alle am ganzen Körper Verbrennungen und sehen auch nicht ansprechbar aus. Schnell renne ich zurück zu meinem Haus und schliesse die Türe hinter mir ab.
Meine Hände greifen meinen Rucksack, der hinter dem Schuhschrank war. Ich renne zurück zum Bunker und packe die restlichen Vorräte ein. Als ich die Treppen vom Keller hoch möchte, kommt mir die Menschenmenge entgegen. Sie haben die Haustüre aufgebrochen.
Ich stolpere rückwärts die Treppen hinunter und verstecke mich im Bunker. Die Untoten klopfen gegen die Luke, aber schaffen es nicht, sie zu öffnen. Sechs Stunden versuchten sie einzutreten, aber sie schafften es nicht. Irgendwann verloren sie dann die Interesse und liefen im Zimmer herum. Einer von denen begibt sich dann die Treppen hoch. Wie eine Herde folgen die anderen ihm.
Das war meine Chance von hier zu verschwinden, also packte ich alles und wartete bis alle aus dem Haus sind. Ein paar Minuten noch und dann kann ich raus hier, dachte ich mir. Ich wartete und ging dann aus dem Haus. Vor meinem Haus war ein halb Toter. Er wurde zerfleischt, womöglich von der Herde. Was sind das für Monster?

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Jun 20, 2017 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Hungrige BisseWhere stories live. Discover now