• Kapitel 2 •

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PoV Jungkook

Langsam wachte ich auf. Ich konnte spüren, das ich auf etwas Weichem lag, aber als ich meine Augen aufschlug, sah ich nichts. Nach kurzer Zeit konnte ich grobe Umrisse meiner Umgebung wahrnehmen. Das Licht war schummrig

Ich befand mich in einem kleinen Raum und ich lag, wie ich vermutet hatte, auf einem Bett. Wie war ich hier her gekommen?

Das Letzte an das ich mich erinnern konnte, war, dass ich auf der Flucht war und mir die Kraft ausging. Ich wollte nur eine kurze Pause machen, aber nachdem ich mich hingesetzt hatte, konnte ich nicht mehr aufstehen. Die letzten Stunden waren zu viel für mich gewesen.

Als ich wieder daran dachte warum ich auf der Flucht war, brach ich ihn Tränen aus. Es war mir mittlerweile egal ob mich womöglich Zombies hören könnten und mich dann auch töteten. Ich hatte doch schon alles verloren, warum sollte ich überhaupt noch weiter leben wollen? Die Flucht war doch vor vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen, warum habe ich es überhaupt probiert?

Ich wurde aus meiner Trauer gerissen als ich plötzlich eine Stimme hörte: "Schnell kommt alle her! Er ist aufgewacht." Darauf folgten schnelle Schritte und wenige Sekunden später sah ich mehrere Personen in sicherem Abstand zu mir stehen.
Ich sah sie erschrocken an und sprang schnell auf. Da ich keine Waffe bei mir hatte, ging ich nicht zum Angriff über, sondern stellte mich kampfbereit hin. Ich sah die Fremden an und sie mich.

Nach ein paar Augenblicken räusperte sich jemand und sagte an mich gerichtet: "Hey beruhig dich. Alles ist gut, wir tun dir nichts." Er trat einen Schritt vor, damit ich sein Gesicht besser erkennen konnte. Ich sah auf seine Hände, er hatte keine sichtbaren Waffen bei sich. Aber man weiß heute nicht mehr, wem man trauen kann und wem nicht.

"Wir sind eine Gruppe von 6 Leuten. Wir leben hier und haben dich gestern Morgen halb erfroren an einer Felswand in der Nähe gefunden. Da du weder Gepäck noch Waffen bei dir hattest und schon stark unterkühlt warst, haben wir dich mitgenommen. Es kommt nicht oft vor das wir hier andere Menschen treffen, es gibt schließlich keinen Grund in diese verlassene Gegend zu kommen."
Es klang einleuchtend was mir der Fremde erzählte. Wollten sie mich töten, hätten sie es sofort getan. Warum also haben sie mich stattdessen aufgenommen, mir ein Bett gegeben und gewartet bis ich aufwachte? Niemand tut etwas, ohne einen Nutzen für sich daraus zu ziehen.

"Warum habt ihr mich nicht sterben lassen? Es wäre für alle einfacher gewesen." Ich sah dem Typ mit den breiten Schultern in die Augen.

"So sind wir nicht. Es mussten schon genug Menschen sterben, warum sollten wir jemand unnötig umbringen der keine Gefahr für unsere Gruppe darstellt? Damit wir aber einschätzen können, ob du nicht doch gefährlich bist, wollen wir deine Geschichte hören.
Sind wir uns sicher, dass du keine Gefahr darstellst, bekommst du im Gegenzug von uns Proviant für eine Woche. Damit kommst du draußen weiter. Dann lassen wir dich wieder gehen."

Das Angebot klang nicht schlecht, aber sollte ich ihnen wirklich erzählen was passiert ist? Selbst wenn ich wieder frei bin, wohin sollte ich dann? Ziellos umherirren bis mich die nächste Gruppe findet und mich dann umbringt?

Ich sah sie unschlüssig an. Aber auf der anderen Seite, was hatte ich noch zu verlieren? Mehr als mein wertloses Leben nicht, also konnte ich ihnen auch meine Geschichte erzählen.

"Okay, ich werde es euch erzählen. Kann ich davor aber bitte noch etwas zu essen haben? Ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern wann ich zuletzt etwas gegessen habe."

Der Typ mit den breiten Schultern drehte sich zu den anderen um und murmelte etwas unverständliches. Kurz darauf drehte er sich wieder zu mir um. "Einverstanden, du bekommst etwas zu Essen, aber davor muss ich dich untersuchen. Wir müssen sicher sein, dass du keine Kratzer oder Bisswunden hast.
Das werde ich machen, mein Name ist übrigens Jin. Zwei andere werden noch als Wache dabei stehen. Okay?"

Die Vorsicht und Überwachung konnte ich ihnen nicht verübeln. Ich bin in der letzten Zeit auch etwas paranoid geworden.
Es war mir zwar unangenehm, konnte aber nichts anderes machen als zuzustimmen. Also nickte ich als Zeichen, dass ich damit einverstanden war.

Als ob es ein unsichtbares Zeichen gab, gingen plötzlich alle aus dem Raum. Nur einer blieb einsam am Eingang stehen. Da ich nichts besseres zu tun hatte, setzte ich mich wieder auf das Bett und sah in die Richtung von dem Typ. Viel erkennen konnte ich in dem Licht nicht.

Nach ein paar Minuten kam Jin wieder, gefolgt von einem anderen, etwas größerem Typ.
"Okay, um das schnell vorbei zu bringen, zieh dich bitte aus. Deine Unterwäsche kannst du vorerst noch anbehalten." Mit einem mulmigen Gefühlt zog ich mich langsam vor den drei Fremden aus. Jin trat näher an mich ran, aus Reflex ging ich einen Schritt zurück und stieß gegen die kalte Wand.

"Hey ganz ruhig. Ich will dich nur mit der Taschenlampe ableuchten, anfassen werde ich dich nicht wenn du nicht willst.", sprach er ruhig mit mir. Durch seine Worte konnte ich mich etwas beruhigen. Er leuchtete mich an und kontrollierte meinen ganzen Körper nach Wunden. Nachdem ich auch kurz meine Unterwäsche ausziehen musste und er wieder keine Verletzung fand, durfte ich mich endlich wieder anziehen. Es war schon seltsam sich vor Fremden komplett auszuziehen, aber der Gedanke an etwas zu Essen war stärker als die Scham.

"Gut, dann bekommst du gleich das Essen. Wenn du fertig bist erzählst du uns dann alles.
Danach entscheiden wir, wie es für dich weiter gehen wird.", gab mir Jin bescheid. Er und die extra Wache gingen wieder aus dem Raum, zurück blieben wieder ich und der Kleine am Eingang.

"Lass es dir schmecken.", sagte Jin, als er mit einem Teller auf mich zukam und ihn mir in die Hand drückte. "Danke", nuschelte ich, während ich schon gierig den ersten Bissen in Mund hatte. Auf dem Teller war Mais, wahrscheinlich aus einer Konserve, und eine Scheibe Dosenbrot. War zwar nicht umbedingt die beste Kombination, aber das war mir in diesem Moment egal. Hauptsache dieser unerträgliche Hunger wurde gestillt. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie hungrig ich eigentlich war.

Nachdem ich mein Essen in Rekordzeit gegessen hatte, war mir schon nach kurzer Zeit langweilig. Das dauerte aber nicht allzu lange an, denn schon kam wieder die ganze Gruppe in das Zimmer. Sie stellten sich verteilt im Raum auf.
"Also jetzt zu deinem Teil von unserem Deal. Erzähl uns was davor passiert ist. Und keine Lügengeschichten. Damit wir uns aber nicht ganz so fremd sind, stelle ich mich mal vor. Mein Name ist J-Hope und ich bin der Leader der Gruppe."
Die anderen sagten nacheinander auch ihre Namen.

Ich werde also gleich Yoongi, Jimin, Taehyung, Namjoon, Jin und J-Hope alles erzählen. "Okay gut. Mein Name ist Jungkook und das ist meine Geschichte..."

The survivors {BTS FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt