Kapitel 1 - Wird es das Ende sein oder der Anfang?

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Ich kämpfte mich immer weiter durch den Schlamm, der nach wenigen Meter endlich nachließ. Warmer Wind zog an mir vorbei, trug den Gestank von Rauch und verbranntem Fleisch mit sich und hätte mir beinahe erneut die Kapuze vom Kopf geweht. Mit jedem Schritt spürte ich die Hitze der Brände stärker als beim letzten, sie brannte sich in meine Haut, wie die heißeste Sommersonne und trieb Rauch und Funken mit sich. Die rauchlastige Luft trieb in meine Augen und brachte sie zum Tränen. Verschwommen sah ich, wie eine Frau mit einem Baby im Arm an mir vorbeilief, hastig aus dem brennenden Dorf floh. Sie rief mir panisch hinterher:
"Was macht ein Mädchen wie du hier? Du solltest lieber weglaufen. Das ist ein zu gefährlicher Ort für ein Mädchen!"
Ich sah ihr mit einem verunsicherten Blick hinterher. Mir war bewusst, dass es hier gefährlich war, aber um mein Ziel zu erreichen, musste ich weiter, immer und immer weiter, egal wohin mich dieser Weg noch führen würde- und wenn es direkt in die Hölle war.
Ich beschloss zu Laufen, da das Feuer immer größer wurde, sich trotz des Regens immer weiter ausbreitete. Auch der Rauch wurde immer dichter und setzte sich in meinen Lungen fest. Ein Husten schüttelte meinen Körper, doch ich weigerte mich, umzukehren, immerhin war ich bereits so weit gekommen. Ich konnte nur hoffen, dass ich nicht zu spät kam.
Was ich vor hatte?
Sicherlich würde man denken, ich sei gekommen, um die Heldin zu spielen und die Dorfbewohner zu retten, vielleicht sogar das Feuer zu löschen, doch das war nicht der Fall. Dennoch war es beängstigend und schockierend, was hier passierte. Aber wie sollte ich helfen können, wenn ich meine Magie selber nicht gut beherrschte?

Nein, ich hatte ein anderes Ziel; und zwar hatte ich mich schon lange damit beschäftigt, der dunklen Gilde Tartaros beizutreten. Ich hatte mich immer weiter informiert. Vorfälle, die mit Tartaros zu tun hatten, die Anzahl ihrer Mitglieder und die Magien, die sie nutzten, all das hatte ich herausgefunden. Auch bei Zeugen hatte ich nachgefragt, wo sich die Messen aufhielten und schließlich hatte ich gehört, dass die Dämonen wieder beschworen wurden und vor kurzem sogar, wo sie als nächstes zuschlagen würden.
Und an diesem Ort war ich jetzt, doch ich war ein wenig zu spät, denn der Anschlag hatte schon begonnen.

Wieso wollte ich eigentlich so dringend Tartarus beitreten?
Ich interessiere mich schon seit einiger Zeit für Dämonen und habe viel über sie gelesen. Außerdem wollte ich schon seitdem ich denken kann eine starke Magie erlernen, mein Kindheitstraum sozusagen. Also dachte ich darüber nach, eines Tages vielleicht die Devilslayermagie zu erlernen. Auch wenn ich bis jetzt noch nicht mal die "gewöhnliche" Feuermagie großartig beherrschte, hatte ich Hoffnung und übte. Mein Gedanke war, dass es in einer Gilde einfacher war, Magie zu erlernen, immerhin hatte man noch andere erfahrenere Magier, die einem helfen konnten.
Klar, war Tartaros eine dunkle Gilde und es hatte mich sehr viele Nerven gekostet mit einer Ausrede an meinem Eltern vorbeizukommen.

Mein Herz schlug bei dem Gedanken, Mitglieder von Tartaros zu treffen, schneller. Ich schaute mich in vielen rauchverschleierten Gassen um, hielt nach anderen Menschen, oder noch besser Dämonen, Ausschau. . Doch sehen tat ich niemanden, also lief ich weiter, bis ich aufeinmal von einer anderen Person auf den Boden geschmissen wurde, sodass mir auch meine Kapuze vom Kopf rutschte. Die Gestalt, die auf meinen Rücken saß, hielt meine Arme fest und drückte sie ziemlich dolle. Ich konnte mich kein Stück bewegen, da diese Person viel mehr Kraft hatte als ich und mich sehr zu Boden drückte. Ich kniff die Augen für eine kurze Zeit zusammen und atmete etwas schwerer, als üblich, achtete jedoch darauf, nicht zu viel von dem giftigen Rauch einzuatmen, während ich etwas Schlamm ausspuckte.
Ich konnte nicht ganz genau erkennen, wer mich am Boden festpinnte, da ich meinen Kopf nicht drehen konnte.
"Na, Na, Na, welches Mädchen treibt sich denn hier noch rum? Und dann noch mit einem Umhang? Sehr verdächtig", raunte die Person mir mit einer rauen Stimme ins Ohr. Ich konnte seinen heißen Atem über die Muschel streichen spüren und mit lief ein kalter Schauer über den Rücken, als mir meine ungünstige Situation bewusst wurde. Ich wettete drauf, dass er spöttisch am grinsen war, konnte da Grinsen förmlich in seiner Stimme hören. Ich fand keine passende Antwort, denn ich wollte noch nicht den Grund erwähnen, aus dem ich hier war, also fuhr er fort, als er merkte, dass ich nicht antworten würde:
"So zierlich wie du bist... Da macht es sicherlich Spaß meinen Fluch an dir auszuprobieren."
Er lachte, ein dreckiges Lachen, das sich wie ein "Kuahahaha" anhörte und mir einen weiteren Schauer über den Rücken jagte. Ich zitterte am ganzen Körper und wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Aus dem Wort "Fluch" hatte ich geschlossen, dass er ein Mitglied von Tartaros war, doch wie sollte ich ihn fragen, ob ich seiner Gilde beitreten durfte? Eine einfache Vorstellung und die anschließende Platzierung des Gildensymbols würden bei einer dunklen Gilde wohl kaum ausreichen. Doch bevor er seinen Fluch bei mir anwenden würde, dachte ich mir, ich sollte es versuchen. Mehr als umbringen konnte er mich wohl kaum und das würde er auch tun, wenn ich nun einfach ruhig blieb. Also war das meine einzige Chance.
"Das klingt jetzt sicherlich verrückt, so etwas von einem Menschen zu hören, aber ich bin extra hierher gekommen, um euch zu finden... d-denn ich würde gerne in eurer Gilde behilflich sein", hustete ich ein wenig durch den Rauch der Hausbrände. Ein Teil meines Gehirns realisierte, dass auch der Mann- oder eher Dämon- hinter mir nach Rauch roch. Weshalb ich vermutete, dass er für die Brände verantworlich gewesen war.
Er sagte erstmal nichts, jedoch verfiel er wieder in ein lautes Gelächter:
"Wieso sollte ein Mensch in diese Gilde wollen? Sicherlich, um uns zu verraten! Und als Soldat oder Mitglied bist du sicherlich nicht geeignet genug. Kyouka könnte gerne den Test machen, aber dann wirst du sterben, wenn du nicht geeignet bist....Obwoh,l du würdest so oder so sterben und ich bin mir sicher, dass Kyoukas Weg dich zu töten ein wenig amüsanter wäre. Überlege dir lieber, ob du ernsthaft beitreten willst. Der Tod ist um einiges schöner, als alles was Kyouka tun könnte, glaub mir."
Was sollte ich bloß sagen?!
"Ich werde euch beweisen, dass ich keine Spionin bin. Meinetwegen könnt ihr mich auch so gut überwachen, wie es geht. Mir würde auch erstmal eine Position als einfache Assistentin reichen. Ich beherrsche meine Magie noch nicht so gut und würde mich gerne als Assistentin bereitstellen. Natürlich werde ich auch weiterhin meine Magie üben und verbessern. Denn schließlich macht einen Übung zum Meister, wie man es oft sagt. Also trainiere ich weiter, auch wenn ich noch nicht fähig bin. Auch wenn ich es immer noch nicht wert bin, könnte ihr mich ja immer noch töten", platzte es aus mir heraus, erst panisch und schnell, doch meine Worte wurden nach einer Weile ruhiger, auch wenn ich immer noch das Gefühl hatte, zusammenhangloses Zeug zu labern.
Es herrschte mal wieder Stille. Alles, was ich hörte, war das Adrenalin, das in meinen Ohren rauschte und meine rasselnde Atmung. Seine dagegen war so ruhig und gleichmäßig. Im Hintergrund war auch noch das Knacken des Feuers zu vernehmen, doch ich war so sehr auf ihn und mich konzentriert, dass ich es kaum realisierte.
Würde er mir eine Chance geben, oder würde ich hier und heute sterben?
"Du scheinst Potential zu haben... Wir brauchen auch noch Leute in Tartaros und freiwillig würde, außer dir, keiner kommen...", er ließ meine Hände los, als er dies sagte und ging von mir runter, "Aber wenn ich bemerke, dass du irgendwas hinterhältiges vorhast, dann wirst nicht nur du ein qualvolles Ende finden! Du hast sicherlich noch Eltern, Verwandte und Freunde. Das versichere ich dir!!!" Er grinste er kurz, dann fügte er noch hinzu: "Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass du Kyoukas kleine Prüfung überlebst- und nicht wahnsinnig geworden bist vor Schmerzen."
Meine Arme hatten sicherlich nun Abdrücke von seinem starken Griff. Langsam rappelte ich mich auf und konnte ihn nun ansehen. Tatsächlich, meine Vermutung, die ich schon hatte, stimmte. Es war Jackal, derjenige, der den Bombenfluch besaß. Ich spürte, wie nervös ich war.
Von ihm hatte ich auch schon viel gehört- beziehungsweise gelesen.
Um ehrlich zu sein, war er vom Aussehen mein Favorit von den Dämonen. Doch jetzt stand er höchstpersönlich vor mir, was den vor Verachtung geradezu funkelnden Augen einen Glanz verlieh, die die Bilder in ihren Büchern einfach nicht einfangen konnten
Er zeigte auf mir mit einem misstrauischen und bösen Blick. Seine Augen funkelten gelb und diese konnten auch einschüchternd wirken.

I can't drown my Demons [Jackal X OC] *Re-make*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt