Als meine Finger sanft ihr Gesicht berührten spürte ich wie sie erstarrte. Es war Angst. Tief in ihrem inneren wusste sie was in der Dunkelheit auf die Menschen lauerte, dass ich darin lauerte. Wäre sie klug, so würde sie ihrem Gefühl vertrauen und weglaufen, verschwinden und mich hungrig zurück lassen. Allerdings fasste sie erneut vertrauen, als sie meine Stimme erkannte. Ihre Schultern sackten erneut nach unten, als ich ihren Namen aussprach. Ich spürte die Hitze, die ihr Gesicht ausstrahlte. Sie war immer noch nervös, doch sie hatte keine Angst vor mir. Noch sah sie in mir keine Bedrohung. Langsam hob ich meine Hände von ihren Augen.
„Nicolas! Du hast mich erschreckt." Ganz schaffte es ihre Stimme nicht auf einer konstanten Tonhöhe zu verweilen. Sie drehte sich herum und sah mich an. Ihre grünen Augen suchten meinen Blick und begannen zu leuchten. Wunderschöne Augen. Es wäre wahrlich eine Schande diese Augen jetzt schon erlöschen zu lassen. Für die Kleine musste ich mir einfach Zeit nehmen.
„Tut mir leid. Ich konnte einfach nicht wiederstehen. Verzeih mir bitte." Ich begann zu lächeln und beobachtete aufmerksam wie sie ihren Mund missmutig verzog. Mein kleiner Scherz schien ihr nicht recht zu gefallen. Bestärkt wurde meine Vermutung von dem lieblosen Schlag gegen meine Schulter, den sie austeilte. Ihre weichen Wangen liefen rosa an, so dass die natürlichen Sommersprossen auf ihrer Haut mit jeder verstreichenden Sekunde scheinbar verschwanden.
„Also warst du die ganze Zeit schon da? Und dennoch lotst du mich hinaus in die Kälte!" Böse funkelten ihre Augen mich an, dennoch fuhr sie nervös mit ihrer schmalen Zungenspitze über ihre weichen, schmalen, mattrosa Lippen. Durch den Druck, den sie mit ihrer Zunge ausübte begann mehr Blut in ihre Lippen zu fließen. Ihre natürliche Farbe erschien satter. Ich konnte nicht anders, als sie anzustarren und mich zu fragen, ob es wohl zu früh war, um sie nun schon zu küssen.
„Ich wollte bloß in Ruhe Hallo sagen." Mein Lächeln brach nicht ab. Ich wollte noch nicht nachgeben, doch ich konnte mir einfach nicht verbieten sie ein bisschen zu reizen. So neigte ich mich nach vorne, näher an die Kleine heran und hauchte ihr einen Kuss auf die eine heiße Wange. Ich hörte, wie sie beinahe geschockt Luft einsog und ihr Wange zu zittern begann. Sie schien sich zu bemühen keine falsche Bewegung zu machen, als wollte sie nicht, dass der Moment nicht abriss. Es war nur eine kurze Berührung, bei der ich es vorerst auch belassen wollte. Für diesen Abend allerdings hatte ich noch weitaus mehr geplant.
„Hallo." Drückte Viktoria zwischen ihren Lippen hervor, als ich sie erneut ansah. Ihre Augen glitzerten und ich sah, wie sie auf ihre Unterlippe bis. Gerne hätte ich sie einfach an mich gezogen und mit mir genommen, doch vorerst musste ich leider mitspielen. Es war ein scheinbar ewig andauerndes Vorspiel. Fürchterlich ermüdend.
„Verkneif es dir beim nächsten Mal aber." Nuschelte sie der Begrüßung hinterher. Ich begann zu lachen und legte einen Arm bewusst um ihre Schulter. Sie beobachtete meine Bewegungen genau, ließ es allerdings dennoch mit sich machen. Zugegebener weiße war ich überrascht. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie sich nun noch zumindest etwas zieren würde. So standen wir dann da, in der Kälte.
„Es tut mir wirklich leid. Sei mir nicht böse." Ich wagte mich noch weiter vor und flüsterte die Worte in ihr Ohr. Sie zuckte kurz zusammen, als mein Atem über ihr bereits kaltes Ohr strich. Darauf hob sie ihre Hand und legte sie an meine Brust. Ihre Finger krallten sich an meiner Jacke fest.
„Du benimmst dich wie ein Kind." Ich sah sie lächeln, als sie ihren Körper unter meinen Arm hervor zog. Da war die erwartete Reaktion. Dieses kleine freche Ding war äußerst stur und dennoch gegenüber Männern, oder besser potentiellen Sexualpartnern, äußerst unsicher. Allerdings war es genau, dass was sie für mich unter anderem so interessant machte.
„Nun komm! Alle warten drinnen schon auf dich. Meine Freunde können es kaum erwarten dich kennenzulernen." Sie hatte sich zwar unter meinen Arm heraus gewunden, doch eine Hand krallte sich immer noch an meiner Brust fest. Als sie dann nach vorne Schritt, musste ich ihr ungewollt folgen. Sie schien genau das beabsichtigt zu haben, so folgte ich nun Victoria wie ein Hund in die Bar. Ich stieg die eine Stufe hinauf und dann über die Schwelle. Es war noch relativ früh und dennoch war die Bar bereits gut gefüllt. Menschen saßen an den Tischen und sammelten sich an der Bar um zu ordern. Bis auf das Mobiliar unterschied sich die Atmosphäre nicht von anderen Bars, in denen ich bereits jagen gegangen war. Das einzige was das durchaus vertraute Gefühl trübte war einerseits Victoria, der ich knapp folgte und ihre Freundinnen, welche mich bereits anscheinend Sehnsüchtig erwarteten. Meine Freude hielt mich in grenzen. Ich hätte auch nicht zugestimmt, wenn es nicht notwendig gewesen wäre um Victoria zu bekommen. Es war ein gewisses Sicherheitsrisiko, denn so konnte man mich nach ihren Ableben leicht mit ihr in Verbindung bringen. Ich musste mir dann ein ausgezeichnetes Alibi besorgen. Vorerst allerdings durfte keine der jungen Damen etwas vermuten. Ich brauchte nicht noch mehr Faktoren, die meine Aufgabe unnötig komplizierter gestalteten.
Victoria blieb stehen und ich schaffte es gerade so nicht in sie hinein zu laufen.
„Ich muss dich noch schnell warnen. Meine Freundinnen haben schon etwas getrunken und sind ziemlich beschwingt. Eventuell kommen sie also mit sehr... besonderen Fragen. Nimm dass nur bitte nicht persönlich." Etwas besorgt sah Victoria mich an. Ich lächelte bloß und nickte.
„Keine Sorge ich bin Mental bereits auf so etwas vorbereitet." Ein seichtes Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen, dann liefen wir weiter. Ihre Hand hatte mich immer noch nicht frei gegeben. Es waren nur noch wenige Schritte, die uns von dem Tisch trennten um den sich ihre Freunde versammelt hatten. Trotz ihrer hohen Schuhe schien man unser heran treten erst relativ spät zu bemerken. Doch als man uns bemerkte hoben sich, beinahe zum gänzlich selben Zeitpunkt die Blicke der Damen.
DU LIEST GERADE
Sexist
HorrorWie jeder Mann liebe ich die Frauen und das Spiel. Ohne sie kann ich nicht, doch wenn beides zulange andauert muss es irgendwann zu Ende gehen. Eine letzte Nacht allerdings lass ich mir allerdings stets nicht nehmen. Das letzte Mal diese wunderschön...