Dream your little dream

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Aileena p.o.v.:

Ich stehe in der Küche der Apes und mache mir ein Sandwich. Jan hat gesagt, ich solle hier bleiben, für eine Weile.

Das silberne Messer, mitdem ich gerade das Toast quer in zwei dreiecke schneide, glänzt.

Hungrig lege ich es bei Seite und schiebe mir den ersten Bissen in den Mund. Das Hühnchenfleisch zergeht auf meiner Zunge.

Genüsslich schließe ich die Augen.

"DU!", reißt mich eine laute Stimme aus meinen Gedanken. Erschrocken öffne ich meine Augen wieder und sehe in das Gesicht eines wütenden Jans.

"Jan!? Was ist denn lo-" "WAS LOS IST? DU! DU BIST SCHULD! AN ALLEM! NUR WEGEN DUR LIEGT SIE IM KOMA!", schreit er mich an.

Mein Sandwich fällt mir aus meinen zittrigen Händen. Es klatscht beinahe lautlos auf dem Boden auf.

"A-aber Jan du hast doch gesagt, dass-" "ABER DU WEISST GENAU, DASS ICH ES SO NICHT MEINTE! NATÜRLICH BIST DU DRAN SCHULD! ICH HAB ES VERSUCHT MIR AUS ZU REDEN, ABER ES GING NICHT!", unterbricht er mich schon wieder.

Wortlos sehe ich ihn an. Da, da ist sie. Die erste Träne, die sich den Weg aus meinem Auge bahnt und mit der nächsten ein Wettrennen veranstaltet.

"DU SCHLAMPE!", so, das wars jetzt! Mein Damm bricht und ich falle dem sonst so liebenswürdigen Jan vor die Füße.

Aber er hat ja recht. Ich bin Schuld. Nur ich.

"SIEH MICH AN BITCH!", schreit er. Zitternd hebe ich den Kopf.

Jan funkelt mich böse an.

Ungläubig betrachte ich seine Hand, die langsam zum Messer wandert, mit dem ich eben noch mein Sanwich in zwei Hälften geteilt habe.

"J-jan, was-" "STIRB DU HURE!", schreit er und rammt mir das Messer mit voller wucht in die Brust.

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"HHHH!", ich schrecke hoch. Zitternd betatsche ich mein Gesicht.

Es war nur ein Traum, ein dummer, böser Traum.

Ich liege im Bett von Jan, der friedlich neben mir liegt und schläft.

Ich kann das nicht! Ich kann es einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, dass Jan seine Schwester vielleicht wegen mir verliert.

Eine Träne kullert über meine Wange.

Schnell wische ich sie weg und stehe auf.

Meine Füße tragen mich auf dem kalten Parkettboden bis in die Küche.

Der Mond scheint klischeehaft auf den Küchenboden.

Der Nachthimmel ist klar und wird von den Sternen erleuchtet.

Eine perfekte Nacht zum sterben...

Mit ruhigen Händen gleiten meine Finger über den Rand der Küchentheke. Sie wandern etwas runter und ziehen sanft an einem Schubladengriff.

Die dazugehörige Schublade öffnet sich und legt mir den Blick auf das Innere frei.

Glänzendes Geschirr. Es lächelt mich förmlich an. Die Messer wollen, dass ich mit ihnen spiele.

Langsam ziehe ich ein großes, scharfes Messer aus der Schublade und betrachte es monoton im Mondschein.

Sanft lege ich es an meine Kehle. Lächeld drücke ich zu und ziehe es dann einmal quer über meinen Hals.

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"OH MEIN GOTT!", ich setze mich in meinem Bett auf und stütze mein Gesicht in beiden Händen ab.

Familie, Freunde & die Liebe | a.cWo Geschichten leben. Entdecke jetzt