Tipps für Autoren: Verdammt gute Monster für Deine Story

Tipps für Horrorautoren: Monster-Archetypen

Die Funktion des Monsters in Geschichten ist immer dieselbe. Es bedroht den Helden mit dem Tod oder (schlimmer!) zieht ihn in den Wahnsinn hinab. Man könnte also sagen: Es gibt nur ein einziges Monster. Aber es manifestiert sich in unendlich vielen Gestalten.

Archetypen in Horrorgeschichten

Drehbuchlegende und Schreibcoach Blake Snyder kennt fünf Erscheinungsweisen des Monsters. Leider fallen seine Definitionen sehr knapp aus. Trotzdem bieten die Kategorien einen guten Überblick über mögliche Antagonisten in Horrorgeschichten.

Echte Monster

Echte Monster sind Wesen aus Fleisch und Blut. Allerdings begegnen wir ihnen selten auf der Straße. Eher entspringen sie der Mythologie, der Urzeit, den unendlichen Weiten des Weltraums oder einfach der Fantasie des Autors.

Häusliche Monster

„Häuslich" ist hier wie in „Häusliche Gewalt" zu verstehen. Diese Monster bedrohen eine mehr oder weniger heile Familienwelt.

Serienmonster

Unter die Kategorie "Serienmonster" fallen in erster Linie natürlich Serienkiller - seien es Einzeltäter oder Gruppen. Sie treiben ihr Unwesen vor allem im Splatter-Genre.

Übernatürliche Monster

Diese Monster gehen über das menschlich Verstehbare hinaus. Sie stammen aus einer jenseitigen Sphäre der Dämonen und verfluchten Seelen.

Nihilistische Monster

Diese Kategorie ist am schwierigsten zu fassen. Vielleicht meint Snyder mit "nihilistisch", dass das Monster nicht-gesellschaftskonforme Werte vertritt. Damit gefährdet es nicht nur das Leben des Protagonisten, sondern fordert auch unsere Weltsicht heraus.

Half-Man - Der gezeichnete Mentor

Neben dem Monster nennt Snyder eine weitere wichtige Figur in Horrorgeschichten: den Halbmann („Half Man"). Anders als der Held ist der Half-Man dem Monster bereits begegnet. Dabei hat er häufig Verletzungen oder Traumata davongetragen, die ihm ein Körperteil oder einen Teil seiner Seele geraubt haben. Darum „Half Man".

Der Halbmann verfügt über Informationen aus erster Hand über die Gefahr, die dem Helden droht. Seine Funktion ist es, dem Helden und Leser etwas über die Natur des Monsters zu enthüllen. Aus archetypischer Sicht ist er ein „Flawed Mentor".

In den meisten Geschichten stirbt der Halbmann, laut der Schreiben-nach-Zahlen-Technik von Snyder übrigens ziemlich genau auf Seite 75 eines Drehbuchs. Seite 75 entspricht in den gängigen Plotmustern der „Dunklen Nacht der Seele" - der schlimmsten Wendung gegen Ende des 2. Akts, wenn für den Helden alles verloren scheint.

Monster-Archetypen für Deine Story

- In welche Kategorie passt Dein Monster?

- Kannst Du es eindeutig zuordnen?

- Wer hat Informationen über das Monster,kann dessen Gefährlichkeit bezeugen undInsider-Wissen preisgeben?

- Wann und wie wurde die Figur vom Monster traumatisiert bzw. „halbiert"?

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