More than just friends... Part 1

Entscheidung

Lilly POV

Schon als ich die Toilette betrat hörte ich verdächtige Geräusche aus einer der Kabinen. Angewidert schaute ich in den Spiegel. So was musste doch echt nicht sein. Hatten die denn kein Zuhause? Ich erstarrte, als ich meinen Namen hörte. Es klang wie Shannon. Aber das konnte doch nicht sein. Ich war seit geraumer Zeit hier und hatte ihn noch nicht gesehen. 
Solche Clubs besuchte er eigentlich nicht mehr. Seitdem die drei so erfolgreich waren, zogen sie es vor eher aus Privatpartys zu gehen, oder blieben gleich zu Hause. 
Die Kabinentür flog auf und meine Ex-Arbeitskollegin kam grinsend raus. Sie beachtete mich gar nicht, sondern richtete nur ihr Kleid richtig und verschwand nach draußen.
Perplex starrte ich ihr hinter her und im nächsten Moment stand Shannon vor mir. Dieser schloss gerade noch einen Reißverschluss der Jeans und starrte mich dann an. Sofort schossen mir die Tränen in die Augen. 

"Lil... ich... es ist..." stammelte er und kam auf mich zu. Energisch hob ich die Hand und hielt ihn so auf Abstand. Dann wischte ich mit schnell die Tränen von der Wange. 

"Du bist wirklich das Letzte...." schrie ich ihn an, stieß ihn beiseite und rannte nach draußen. Ich verließ wie vom Teufel besessen den Club und rannte die Straße entlang. Erst als ich um die nächste Ecke bog wurde ich langsamer. Ich ließ mich an einer Hausmauer nach unten auf den Boden sinken und fing hemmungslos an zu weinen. 
Unser erstes Zusammentreffen nachdem wir miteinander geschlafen hatten und dann gleich so. Ich war nun wirklich eine von vielen auf seiner langen Liste. Und dabei war es noch keine zwölf Stunden her als wir... Ich konnte des Gedanken nicht zu Ende führen. 
Shannon schien es wirklich nötig zu haben. Aber war erwartete ich eigentlich von ihm? Er konnte doch tun und lassen was er wollte. Shannon war mein bester Freund. War er das noch? 
Ich war so mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt, dass ich das Klingeln meines Handys erst gar nicht wahrnahm.

"Was?" blaffte ich den Anrufer an. Ich hätte mir ja denken können, dass es nur Shannon sein konnte, der mich anrief, aber soweit dachte ich in dem Moment nicht.

"Lilly! Verdammt, wo bist du?" schrie Shannon mich auch schon an. Ich rollte mit den Augen. 

"Nicht mehr im Club." motzte ich zurück. Ich wusste nicht, was ihn das anginge. Sollte er doch zu Kendra gehen. Diese Tuss konnte ich sowieso noch nie leiden und jetzt schon mal gar nicht mehr. 

"Das weiß ich. Fuck. Sag mir wo du bist. Ich hol dich ab." schrie Shannon noch immer. Ich konnte hören, dass er auch nicht mehr im Club war. Keine Musik war zu hören. Nur einige Stimmen. 

"Scher dich zum Teufel." brüllte ich ihn an und legte auf. Wütend steckte ich mein Handy in die Tasche, stand auf und ging wieder in Richtung Straße. 

Shannon POV

Lilly! Nein! Bitte nicht. Wo bist du? Es ist nicht so, wie du denkst! - mir schossen sämtlich Gedanken durch den Kopf, als ich mich durch den mittlerweile fast übervollen Club schob und sie suchte.  Ich musste mit ihr reden. Gerade nachdem wir beide Sex hatten und danach nicht mehr miteinander gesprochen hatten. Das war wirklich die beschissenste Situation in der wir uns wieder sehen konnten.
Seit wann ging sie in solche Clubs? Das war doch gar nicht ihre Musik. Mit wem war sie hier? Mit Taylor? Den Typ vom Radio. Den konnte ich sowieso nicht leiden. 
Ich irrte weiter herum und konnte sie nicht finden. Als ich auf die Straße trat, zückte ich mein Handy und wählte ihr Nummer. Es klingelte und klingelte. Gerade als ich wieder auflegen wollte, blaffte mich Lilly mit einem "Was?" an. Wäre die Situation nicht so verworren, hätte ich bestimmt gelacht, aber ich konnte nicht anders. Ich schrie sie an. Voller Sorge um sie, um uns. 

"Lilly! Verdammt, wo bist du?"

"Nicht mehr im Club." motzte sie mich an. Verübeln konnte ich es ihr sicher nicht. Sie war verletzt, wütend, sauer, ach was weiß ich, noch alles. Auch das war abzusehen. Ich wollte nur noch wissen, wo sie ist. Ich musste sie in den Arm nehmen, sie halten, mich entschuldigen, ihr sagen, dass alles okay war.