Kapitel 52

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Aarons Sicht:
Aaron hörte ihren Herzschlag und achtete darauf ihn weiter unter Kontrolle zu halten. Wie gern hätte er ihr jedes Kleidungsstück vom Leib gerissen, doch er zwang sich, behutsam mit ihr umzugehen und nicht zu überstürzen. Behutsam fuhr er mit seiner Zunge, über die winzigen Einstiche an ihrem Hals. Er spürte, wie das Gewebe wieder zusammenwuchs und musste lächeln. Jahrelange Übung hatten ihn gelehrt, wie er von ihr trinken konnte, ohne sie zu töten.
   Veras Blut pulsierte in seinen Adern und vernebelten seine Sinne. Ihre Leidenschaft nahm Besitz von ihm und ließ ihn alle guten Vorsätze vergessen. Er hatte seine Kontrolle vollkommen verloren und riss ihr die restliche Kleidung vom Körper.
Gierig strich er ihr über den Körper und verlor sich in seiner Leidenschaft.

Veras Sicht:
Sie lagen gemeinsam unter einer Wolldecke, Vera hatte sich fest an ihn gekuschelt. Ihr Herz hämmerte immer noch gegen die Brust. Zärtlich strich sie über seinen  nackten Körper und sah zu ihm auf. Ein liebevolles Lächeln lag auf seinen Lippen.
   ''Geht es dir gut?'' fragte er und streichelte weiter ihren Rücken. Zustimmend nickte sie. Mir geht es fantastisch.
   ''Ich liebe dich'' murmelte sie und schloss die Augen. Sie konnte seine Berührungen noch immer auf ihrem Körper spüren und erschauderte. ''Ist dir kalt?'' fragte er. ''Nein'' lächelte sie. Mir ist heiß, hätte sie am liebsten gesagt, aber sie schwieg glücklich.
   ''Woran denkst du?'' fragte er leise. ''An dich'' antwortete sie wahrheitsgemäß. ''Aber ich bin doch hier'' grinste er. ''Na und'' entgegnete sie und presste sich enger an ihn. Ihre Körper passten perfekt zueinander und ihr fiel es leicht, sich in seinen Armen zu verlieren.
   ''Bist du müde?'' fragte er und strich ihr übers Haar. ''Ein wenig'' murmelte sie. Nach so einem Erlebnis...dachte sie lächelnd. ''Du musst nicht wach bleiben'' meinte er und drückte sie sanft von sich, sodass er sie ansehen konnte. Seine Augen schimmerten schwarz und lagen liebevoll auf ihr. Sie strich ihm das Haar aus dem Gesicht. ''Ich will aber nicht.'' Er beugte sich zu ihr und küsste sie zärtlich.
   ''Ich kann dich auch wieder anziehen'' grinste er, ''auch wenn du mir so besser gefällst.'' Grinsend stieß sie ihn von sich. Sie ließ sich in seinen Armen fallen und die Müdigkeit übermannte sie.

Aaron:

Aaron schmeckte noch immer Veras Blut. Es war anders, als das normale Blut. Irgendwie magisch...
   Seelenruhig schlief sie in seinem Arm und er musste lächeln. Schon lange war er nicht mehr so glücklich gewesen. Behutsam entzog er ihr seinen Arm und zog sich an. Ohne sie zu wecken, zog er ihr ein Shirt und eine Hose an. Schließlich wollte er nicht, dass jemand anders sie so sah. Nur er wollte diesen Anblick genießen.
   Er hob Vera vorsichtig hoch und trug sie in ihr Bett. Sie schmiegte sich sofort an ihn und ein glückliches Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Er legte sich zu ihr und strich ihr zärtlich übers Gesicht.
   Plötzlich unterbrach Veras Handy die Stille. Aaron streckte sich nach dem Handy. >Alles gut bei dir?< Kevin, dachte Aaron grimmig. >Sie schläft< antwortete er. Er wollte das Handy beiseite legen, als es wieder summte. >Ok, ich bin in einer Stunde zurück. Die Spur war eine Sackgasse.<
   Super..,dachte Aaron und schmiss das Handy
auf Luises Bett.
   In einer Stunde würde das Chaos seinen Lauf nehmen und die Ruhe wäre dahin. Also schloss er die Augen und genoss die Ruhe.
   Vera drehte sich und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Unter geschlossenen Augen grinste er. Er mochte es, wenn sie seine Nähe suchte, selbst wenn sie schlief. Er küsste ihre Stirn und drückte sie an sich.
   Plötzlich vernahm er eine Stimme aus dem Untergeschoss und sprang auf. Blitzschnell sauste er nach unten und sah Kevin in der Küche stehen.
   ''Wolltest du nicht später kommen?'' fragte Aaron und sah auf die Uhr. ''Ich habe vor 40 Minuten, das letzte Mal mit dir geschrieben'' sagte Kevin lässig und machte sich ein Sandwich. ''Übrigens war diese Spur ein Reinfall'' bemerkte Kevin und biss in sein Brot. Gemeinsam liefen sie ins Wohnzimmer und ließen sich auf der Couch nieder. ''Wirklich? Absolut nichts?'' hakte Aaron nach. ''Das hab ich doch gesagt'' murmelte Kevin zwischen zwei Bissen.
   ''Und wo sind die Anderen?'' ''Pia wollte Kräuter besorgen und die Anderen sind jagen'' erklärte Kevin. Angespannt nickte Aaron.
   ''Du hast keinen Stress gemacht, oder?'' fragte Kevin und Aaron musterte ihn verwirrt. Worauf will Kevin hinaus? ''Ich meine Vera'' erklärte Kevin und verschlang den letzten Bissen. Aaron verstand, worauf er hinaus wollte. Er spielte darauf an, dass Vera SEHR schwache Gefühle für Kevin hegte. ''Nein, wieso sollte ich? Schließlich bin  ich ihr Freund und nicht du'' sagte Aaron bissig. ''Ich weiß'' räumte Kevin ein und schaltete den Fernseher ein.
   ''Es ist nur so..'' begann Kevin und wippte nervös mit den Füßen. ''Ich gönn dir das Alles, aber es ist schwer gegen Gefühle zu kämpfen.'' ''Das weiß ich zu gut'' sagte Aaron bitter und starrte den Bildschirm an. Er hasste solche Unterhaltungen. ''Ich werde nichts tun, was sie nicht will'' sagte Kevin und Aaron nickte. 
   Es wurde still und sie hingen ihren Gedanken nach.
   Aaron hörte in Gedanken ihr Lachen und sah ihre strahlenden Augen. Ihr Geruch, ihr weiches Haar und ihr Körper, waren so deutlich bewusst, dass er glaubte, sie  stehe neben ihm.
   Abrupt wurde die Tür aufgerissen und die Mädels kamen laut gackernd herein.
Pias Taschen waren randvoll, überall guckten Kräuter hervor. Lea und Luise wirkten gestärkt und ausgelassen. Luise sprang auf Aaron zu und warf sich auf ihn, ''du siehst erfrischt aus'' bemerkte sie. Konnte man wirklich sehen, dass er Blut getrunken hatte? Aber es waren doch nur wenige Tropfen. ''Nein, er sieht stärker aus'' bemerkte Lea  und legte den Kopf schief. Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte alles gestanden, doch er tat es nicht. Er wusste, dass Veras Blut anders war, mächtiger, stärker und irgendwie magisch, aber das es ihn selbst beeinflusste wäre ihm nie in den Sinn gekommen.
   Kevin war wie versteinert und starrte ihn entsetzt an. Aaron musste sich ein Grinsen verkneifen und zuckte die Schultern.
   ''Ich fange morgen an, sie zu unterrichten'' sagte Kevin gefühllos und verließ den Raum.

Vom Engel geküsst Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt