"Vielen Danke." sagte Niila, als ich den Teller vor ihm abstellte.
"Äähm. Kindchen, der Herr braucht auch noch eine Tasse. Wie soll er sonst seinen Kaffee trinken? Und Besteck." scheuchte mich Nancy auch schon wieder aus dem Esszimmer.
"Natürlich, sofort."
Wie konnte ich das nur vergessen? Natürlich braucht man Besteck zum Essen und eine Tasse zum Trinken.
Schnell griff ich die fehlenden Dinge und lief zurück, um diese abzugeben.
"Das Essen kommt sofort." erklärte ich und verschwand wieder.
Ich nahm den Brotkorb aus dem Schrank und legte dort die frischen Brötchen rein. Diesen stellte ich neben die Kaffeekanne und den Brotaufstrich auf das Tablett.
Mit dem Tablett in den Händen lief ich wieder zurück und verteilte die Dinge auf dem Tisch.
"Und so ist der Rest? Da fehlt noch was." bemerkte Bianca.
"Verzeihung, aber das hat nicht mehr auf das Tablett gepasst. Ich laufe gleich nochmal los." entschuldigte mich und holte noch das Rührei und den Speck und stellte auch diese beiden Teller in die Mitte des Tisches.
"Lasst es euch schmecken." sagte ich noch, bevor ich wieder in die Küche wollte.
"Isst du nicht mit?" fagte Niila.
Traurig schüttelte ich den Kopf. Seit mein Vater von uns ging, durfte ich nicht mehr mit am Esstisch sitzen. Für gewöhnlich nahm ich nur die Reste meiner Stieffamilie mit in mein Baumhaus.
"Aber wieso denn nicht?" fragte er wieder.
Als ich mich undrehte, packte seine Hand mein Handgelenk, was mich daran hinderte zu gehen.
"Entschuldige mich bitte. Ich muss dann mal." sagte ich und entriss mich seinem Griff.
Ich lief in die Küche, um zwar alleine zu sein, aber trotzdem noch in der Nähe, falls den Hexen noch etwas fehlte."Wo ist denn die Toilette?" hörte ich Niila fragen.
"Den Flur runter. Die letzte Tür auf der rechten Seite." antwortete Olivia.
Es folgte dieses Geräusch, wenn der Stuhl über den Boden schliff. Anschließend Schritte.
Als diese sich eigentlich wieder entfernen sollten, wurden sie aber lauter. Schließlich öffnete sich die Türe zur Küche.
"Spinnst du? Geh, bevor sie dich hier sehen." zischte ich.
"Wieso? Sie können dich doch nicht so behandeln." antwortete er.
"Doch das können sie. Das ist die Voraussetzung, damit ich hier weiter wohnen darf. Ich bin ihre Cinderella."
"Seit wann geht das so?" erkundigte sich Niila.
Ich wandt nur den Blick ab, damit er die Tränen in meinen Augen nicht sah.
"Geh zurück. Die Zwillinge vermissen dich sicherlich schon." sprach ich unter Tränen.
Statt zu gehen, spürte ich, wie er seine Hand auf meine Schulter legte. Vorsichtig drehte er mich um.
"Aber ich kann Cinderella doch nicht einfach alleine lassen, wenn sie traurig ist." sagte er und zog mich an sich.
Erleichtert lehnte ich mich an seine Schulter.
"Fünf Jahre." flüsterte ich.
"Mmh?"
"Seit fünf Jahren geht das so." erklärte ich.
Ich war erleichtert darüber, dass er nichts weiter sagte. Wir standen einfach nur da. Bis Niila anfing zu lachen.
"Was ist los?" verlangte ich zu wissen.
Immer noch lachend fragte er "Wieso hast du denn Mehl in den Haaren?"
"Ach, ich habe heute mal eine Mehldusche genommen." scherzte ich.
Dies brachte ihn nur mehr zum Lachen. Auch ich musste jetzt schmunzeln.
"Danke." sagte ich ihm
Verwundert fragte er "Wofür?"
"Außer meiner besten Freundin ist niemand so nett zu mir."
"Aber wieso denn nicht? Du bist doch auch nett. Niemand hat es verdient so behandelt zu werden. Besonders du nicht." antwortete Niila."Niiiiilaaaa! Wo bist du denn?" kreischte Bianca.
"Ich sagte doch, sie vermissen dich." bestätigte ich selber meine Aussage von vorhin.
"Kann ich dich wieder allein lassen?" fragte der Sänger besorgt.
"Geh schon, sonst schleift sie dich noch hinter sich her." lachte ich.
Niila kam einen weiteren Schritt näher und legte seine Hand wieder auf meine Schulter.
Als ich mich gerade wieder an ihn lehnen wollte, wurde die Küchentür aufgerissen.
"Wieso redest du mit ihr?" zischte Bianca.
"Er hat sich nur in der Tür geirrt und wollte wissen, wie er zurück ins Esszimmer kommt." antwortete ich schnell.
Als Bestätigung nickte Niila. Augenrollend schob ich ihn durch die Türe wieder in den Flur.
"Rede nicht mit ihr. Sie hat die Aufmerksamkeit nicht verdient." klärte sie ihn auf.
"Aber wieso denn nicht? Sie scheint ganz nett zu sein."
"Das ist nur Fassade. Sie will dich auf ihre Seite ziehen, um uns fertig zu machen. Das hat sie schonmal versucht. Nur diesmal wird sie es nicht schaffen." log meine Stiefschwester.
Dieses hinterhältige Biest.
"Das glaube ich nicht." widersprach Niila.
"Der erste Eindruck täuscht."
Niilas Antwort darauf konnte ich nicht mehr hören, denn die Türe zum Esszimmer wurde in diesem Moment geschlossen.
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just another Cinderella-Story
ФанфикNach dem Tod ihres Vaters muss die 18 jährige Melody mit ihrer Stieffamilie auskommen. Dort wird sie behandelt wie ein Dienstmädchen. Sie will einfach nur weg, doch weiß nicht wohin. Ihre verbliebenen, leiblichen Verwandten, die sie kennt, wollen...