Prolog

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Prolog

Hat das hier alles noch einen Sinn? Diese Frage stellte ich mir früher so oft. Früher als ich noch auf dem falschen Weg war. Heute bin ich 26 Jahre alt, bin seit einem Jahr aus der Psychatrie entlassen, in der ich fast sechs Jahre saß, davor war drei Jahre im Entzug, war in Jugendhaft, nahm Drogen, nicht nur weiche sondern harte wie Heroin. Ich wurde kriminell. Ich hatte keinen Rückhalt in meiner Familie. Und immer diese Selbstmordgedanken im Hinterkopf.  Aus meinem Leben möchte ich euch nun berichten.
Begonnen hat alles als ich acht Jahre alt war und meine Mutter starb. Mein Vater begann zu trinken, immer mehr und stieg schließlich auf härtere Drogen um. Um mich und meine damals fünfjährige Schwester Enya kümmerte er sich gar nicht mehr. Wir waren ihm total egal nur noch seine Drogen waren wichtig. Fast genau zwei Jahre nachdem unsere Mutter gestorben war, starb auch unser Vater. Ich landete mit meiner Schwester im Heim. Enya war ein süßes Mädchen mit blonden Locken und blauen Kulleraugen. So fand sie schnell Adoptiveltern.  Aber die wollten uns nicht beide. Niemand wollte mich. Ich war groß hatte Muskeln und kurze Haare und sah eher aus wie ein Junge also kein Wunder dass mich niemand wollte. So wurden wir für sechzehn lange Jahre getrennt. Sechzehn lange Jahre in denen es für mich immer weiter bergab ging bis zum tiefsten Punkt meines Lebens.

Die Trennung

Es war ein schöner Samstag als meine schlimmsten Befürchtungen wahr wurden. Es kam ein Paar beide schick angezogen und pingelig und wahrscheinlich sehr reich.wir Kinder mussten uns wie immer wenn ein Interessent für ein Kind kam in einer Reihe aufstellen und wurden abgelaufen. Meine Schwester musste mit vier anderen Mädchen für die engere Auswahl vortreten.In diesem Moment pochte mein Herz als wäre ich zehn Kilometer gerannt. Zehn Minuten später brach meine Welt zusammen. Sie hatten Enya gewählt und wollten mich nicht mitnehmen. Nun blieben mir und meiner Schwester noch ein paar Tage an denen wir etwas unternehmen konnten, denn der Kontakt zum Waisenhaus war für Ehemalige Waisen verboten. Sie könnten ja zurückkommen hieß es immer zu uns. An diesen letzten Tagen unternahmen wir viele Dinge. Wir gingen schwimmen, lachten und hatten Spaß zusammen. Doch viel zu schnell kam der Tag an dem es hieß Abschied nehmen. Es war der erste September 1995. Dieses Datum hatte sich in mein Hirn eingebrannt. Tränen flossen zum Abschied. Wir hielten uns ganz fest aber sie zerrten sie von mir fort. Das letzte was ich von ihr hörte war: " ich werde dich immer lieben". Diese Worte gingen mir noch viele Jahre im Kopf herum. Ich aß nichtsmehr und wurde traurig. Ich wurde zickig,  legte mich mit allen und jedem an. Schließlich kam ich in ein Heim für Schwererziehbare.

Music saves my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt