magische Berührung

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Bella

Als ich morgens aufwachte schossen mir zwei Gesichter gleichzeitig in den Sinn. Finn und Leon. Wie konnten sie überhaupt beste Freunde sein ? Sie hätten nämlich nicht unterschiedlicher sein können. Finn, der Macho schlecht hin, der arrogant und selbverliebt ist. Leon, der Ruhigere, der sympathisch und lieb wirkt. Vielleicht passte ja hier das Sprichwort "Gegensätze ziehen sich an".

Ich würde heute mit Leon ein Eis essen gehen. Ob das ein Date war ? Bei der Idee daran, dass es eins sein könnte,  bekam ich ein warmes Gefühl in der Bauchgegend,es kribbelte leicht und ich war aufgeregt. Fühlte sich so Verliebtsein an ? Nein, das erschien mir zu solide. Verliebtsein hatte ich mir immer als etwas Außergewöhnliches und Magisches vorgestellt und diese Gefühle, die mich beim Gedanken an Leon umschlichen, kannte ich von vor Auftritten und Ähnlichem.

Widerwillig zog ich meine Bettdecke weg und stand auf. Gleich würde ich wieder in die 4a gehen und ich musste einfach lächeln als ich an die kleinen Jungs und Mädchen dachte, die sich gestern, doch als relativ pflegeleicht herausstellten. Aber andererseits war da noch Finn. Der in der Tür neben mir sein würde und die 4b bei ihrem Unterricht begleiten würde.  Ihm zu begegnen, war nicht gerade mein Ziel, doch das würde unvermeitbar sein.

Nach dem Fertig machen und frühstücken, hatte ich den Vorsatz aufgestellt 'Nate zu ignorieren. ' . Dieser arrogante Idiot, sollte mir nicht mein heißersehntes Praktikum vermiesen !

Doch das stellte sich leider als einfacher geplant wie ausgeführt heraus. Als ich an der Grundschule ankam und gerade die Treppe zur 4a hochgehen wollte, kam mir eine gestresste Frau Kenzey mit Finn im Schlepptau entgegen. Als sie mich sah erhellte ihr Gesicht sich schlagartig: "Ma Bella, gut das ich dich treffe ! Du musst mir helfen ! Unsere Sportlehrerin Frau Minz ist heute früh plötzlich erkrankt und ich hab mich verplant und keine Vertretung mehr übrig. Kannst du mit Finn heute den Sportunterricht leiten ? Ich trau dir das hundertprozentig zu und ich möchte Finn, wo wir beide wissen, dass er nicht der Zuverlässigste ist, nicht mit den Kleinen allein lassen. Also was sagst du? Machst dus ? Sag bitte 'ja' ! Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun soll." Frau Kenzey hatte einen flehenden Blick aufgesetzt. Natürlich ehrte es mich sehr, dass sie mir das zu traute, aber andererseits ein ganzer ellenlanger Tag gemeinsam mit Macho Finn ? Würde ich den aushalten ? Hatte ich überhaupt eine Wahl ? Wie komisch würde das denn kommen, wenn ich verneinen würde ?

Also schluckte ich einmal schwer und nickte, während ich zustimmte : " Sehr gern, es ehrt mich sehr, dass sie mir das schon zu trauen." Von Finn kam nur ein nicht zustimmendes Murren und dann schubste uns Frau Kenzey- wie schon am gestrigen Tag- in die Richtung, die wir zur Sporrhalle einschlugen mussten.

Finn ging neben mir und sagte kein Wort. Was war mit dem Jungen nur los ? Sonst würgte er mir doch jede freie Minute irgendeinen Spruch rein.

Aber auch gut, dann gehen wir halt schweigend zur Sporthalle.

Kurz bevor wir die Sporthalle erreichen, kommen schon die Kinder uns entgegengerannt. Ich versuche Ruhe zu schaffen, doch gewinne nicht sofort den von mir erwünschten Respekt der Kinder. Plötzlich brüllt Finn die Kleinen etwas barsch an : "Jetzt hört gefälligst Frau Sevilla zu ! Die gibt sich die größte Mühe für euch und wisst ihr was ?". Die Kinder schüttelten eingeschüchtert den Kopf. "Dieses Mädel da ! Das ist wundervoll ! Die geborene Lehrerin und wenn ihr mal darüber nachdenkt, wisst ihr auch, dass ihr sie trotz, dass sie nur eine Praktikantin ist, am liebsten als Lehrerin behalten würdet. ", beendete Finn seine Rede. Ich kann ihn nur anstarren , was ist heute nur mit ihm los ? Erst redet er kaum und dann nimmt er mich in Schutz ? Und moment mal hat er mich eben 'wundervoll' genannt ? Bei diesem Gedanken röteten sich meine Wangen ein wenig und ich schüttelte leicht den Kopf um dieses warme Gefühl,  was sich durch meinen gesamten Körper zog abzuschütteln.

Dann wies ich die Kinder an sich umziehen zu gehen und dann zurück zu uns in die Halle zu kommen. Dank Finns Rede eben taten sie das auch. Ich hatte Angst,  dass sie später keinen Respekt vor mir haben würden,  wenn ich mal selbst Lehrerin bin. Dann gibt es nämlich keinen Finn mehr, der sie zurecht weist. Ich wollte keine Lehrerin werden, der ihre Schüler auf der Nase rumtanzten, doch diesen Gedanken konnte ich kaum mehr verfolgen da Finn mich auf unser nächstes Problem hinwies " Eh es gibt nur eine Umkleide für den Lehrer oder die Lehrerin. Ist ja normal nur einer.", murmelte er mal wieder schulterzuckend. Prompt war der alte Finn wieder da und er lächelte verschmitzt als ich einwilligte, dass es ja kein Problem wäre,  wenn wir uns gemeinsam umziehen würden, immerhin würde ich ja nur mein Shirt kurz wechseln und ein BH war für mich genauso wie ein Bikinioberteil, so würde er mich doch auch im Schwimmbad sehen ? Was sollte also so dramatisch daran sein ?

Finn zog sich vor mir sein Shirt zuerst aus. Natürlich starrte ich ein wenig, aber würde das nicht jedes Mädchen ? Vorallem wenn der Typ vor ihr so einen hammer Oberkörper hat ? "Mund zu du sabberst!", ertönte Finns raue Stimme und ich zischte ein "Arsch", in seine Richtung.  So stark hatte ich nun auch nicht gestarrt. Er übertrieb mal wieder maßlos."Nana Frau Lehrerin sie wollen doch ein Vorbild sein !",ermahnte Finn mich. Na toll da haben wir unseren Arsch und Macho Finn wieder ! Applaus für die Rückkehr des ungenießbaren Machos ! Gar nicht mehr auf die Anwesenheit Finns achtend, zog ich also mein Shirt aus. Plötzlich spürte ich wie Finn von hinten über meinen BH-Träger strich:"Wow , B ?", pfeiffte er anerkennend. "Dir geht's immer nur darum was ?",fauchte ich und drehte mich weg, seine Fingerspitzen, die eben noch meinen BH-Träger berührten, rutschten dabei ungewollt über meine nackte Haut, plötzlich durchfuhr mich eine Art elektrischer Schlag, alles um Finn und mich knisterte und wir beide leuchteten wie zwei Sterne.  Als dann seine Finger von meiner Haut entfernt waren, war alles wieder beim Alten, als sei vorher nichts passiert. Was war das bitte gerade ? Mein Herz raste und mein Kopf hämmerte wie wild.

"H-ha-hast du das auch gesehen ?", stotterte ich Finn an. Dieser nickte nur sichtlich verwundert.

so ich denke, damit ist das Rätsel,  wieso die Geschichte "Eine Berührung, die alles verändern kann" heißt :)

und es wurde glaube ich auch klar, dass es eine leichte Fantasystory wird. :D ich hoffe doch, ihr mögt Fantasie ?

was hat es wohl mit der Berührung auf sich und wieso ist diese Reaktion nicht schon bei vorherigen Berührungen von Finn und Bella aufgetreten ?

naja auf jeden Fall vielen lieben Dank fürs Lesen ♡, Kommentieren und Voten!

Eine Berührung, die alles verändern kann!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt