Kapitel 5

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Katharina POV:

Ich hab' mich jetzt entschieden. Ich will mit Obi nach Coruscant, um die Ausbildung anzufangen. Aber ich hab Angst, dass ich die Ausbildung nicht beginnen darf, weil ich zu alt bin oder dass ich sie nicht schaffe, weil ich zu schwach bin. Ich werde meine Freunde und Familie so vermissen.

Deswegen habe ich mich gestern mit meiner ganzen Klasse getroffen. Als Vorwand haben meine Eltern ein Klassentreffen organisiert. Keine Ahnung wie die das so schnell hin bekommen haben aber es war wirklich schön. Wir haben eine kleine Bowlingbahn gemietet, da die Eltern einer Freundin von mir den Besitzer kennen. Draußen gab es einen kleinen Garten, in dem wir gegrillt haben. Zuerst haben wir Kinder ein bisschen Bowling gespielt und haben danach draußen im Garten gegessen. Nach dem Essen haben wir auf der Anlage Fußball gespielt und Fotos als Erinnerung gemacht. Ich habe ihnen nämlich erzählt dass ich umziehen werde, damit sie sich nicht wundern warum ich auf einmal nicht mehr da bin. Ich werde sie so schrecklich vermissen. Meine Hobbys werde ich dann auch nicht weiter machen können. Ein bisschen vom Cheerleading wird mir vielleicht noch nützlich sein, aber Schwimmen? Ich denke eher nicht.

Meine Familie werde ich wohl am meisten vermissen. Vielleicht kann ich ja irgendwann zurück kommen wenn ich älter bin. Naja, heute ist mein letzter Tag auf der Erde. Schon irgendwie verrückt. Ich werde bald sehr lange nicht mehr auf meinem Heimatplaneten sein, sondern in einer ganz anderen Galaxie, Welten von meinem zu Hause entfernt. Und da kamen sie wieder: die Tränen. Ich musste schon wieder anfangen zu weinen. Ich weinte ohne Unterlass und lies die Tränen einfach fließen. Die letzte Nacht hatte ich durchgeweint, bis ich irgendwann einschlief.

Ich habe Angst. Angst davor was auf mich zu kommen wird, Angst davor einen Fehler zu machen, Angst davor zu schwach zu sein. Aber am meisten habe ich Angst davor alles hinter mir zu lassen. Mein ganzes vorheriges Leben sollte ich einfach so weg schmeißen. Da kamen schon wieder die Selbstzweifel in mir hoch.

Vielleicht sollte ich doch nicht gehen. Vielleicht ist das gar nichts für mich. Ich könnte weiter mein unbeschwertes Leben leben, ein Kind sein. Ich könnte einfach ein ganz normales Leben haben. Es wäre so schön.

Aber nein! Nein, ich werde das machen. Ich werde jetzt nicht kneifen, wie ich es schon so oft getan habe. Diesmal nicht. Das ist eine einmalige Chance in meinem Leben, die ich nicht noch einmal ergreifen kann. Auch wenn es schwierig wird. Und das wird es.

Der nächste Tag

Heute also. Heute ist es so weit. Ich war schon früh aufgestanden, vor den anderen, um draußen nochmal ein bisschen rum zulaufen und mich quasi von allem zu verabschieden.

Da es Sommer war, war es schon etwas wärmer. Als ich draußen war kam mir ein angenehmer, frischer Wind entgegen. Man wie ich das vermissen werde. Ich atmete einmal tief die frische Landluft ein. Vor mir sah ich eine Katze über die Straße huschen. Meine werde ich auch tierisch vermissen. Sie lebt schon länger als ich lebe und begleitet mich schon mein ganzes Leben lang.

Ich ging durch den Ort, vorbei an der Bäckerei, dem Eiscafe, meiner Schule und dem Feld auf dem ich ein paar Wochen vorher noch mit Julia und Beni gespielt habe. So früh morgens war noch niemand hier. Ich genoss die Stille und beobachtete den Sonnenaufgang. Ich stand einfach nur da und dachte nach, bis die Stille leider von einem Traktor unterbrochen wurde, der nun aufs Feld fuhr. Ich machte mich schnell vom Acker und lief zurück nach Hause. Eigentlich redete ich manchmal noch mit den Bauern, wenn ich sie traf, aber heute hatte ich keine Zeit zum Reden.

Zu Hause angekommen schliefen alle noch. Gut so. Sie sollten nichts von meinem morgendlichen Spaziergang mitbekommen. Ich legte mich nochmal zurück ins Bett und tat so als ob ich schlief, als plötzlich meine Katze auf mein Bett sprang. ,,Leo! Man ich werd dich so vermissen!", fing ich an mit ihm zu reden und umarmte ihn dabei. Als ob er wüsste dass heute etwas passieren wird, schmiegte er sich an mich und schaute mich mit großen Augen an. ,,Keine Sorge, ich komme irgendwann wieder.", versuchte ich ihn zu beruhigen.

I am a Youngling?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt