Kennst du schon unsere Freunde Jack, Jim und Johnny?

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Nachdem wir auch endlich einen Platz gefunden hatten, nahmen wir unsere Getränke vom Tresen und setzten uns an einen Tisch. Mittlerweile war die Stimmung wieder fröhlich und gelöst, nicht wie einige Stunden zuvor. "Danke Jungs. Das ist wirklich lieb von euch, dass ihr mich und Lexi einladet!" Dilara blickte die Beiden freudig an und ich stimmte ihr mit einem Nicken zu, bevor ich einen weitern Schluck meines Getränkes nahm. "Das ist doch das mindeste, was wir tun können, nachdem wir euch so lange haben warten lassen oder Finn?" Niall blickte seinen besten Freund an, der ihm auch zustimmte "Ja, auf jeden Fall. Ich hoffe wir verlieren uns jetzt nicht aus den Augen, denn der Tag war wirklich lustig und ich würde das gerne mal wiederholen.... Also natürlich nur, wenn ihr das auch wollt."  Finn's Wangen färbten sich mal wieder rot. Gott sah das niedlich aus. "Ja klar, wenn ihr wollt können wir nächstes Wochenende wieder gemeinsam etwas unternehmen. Ich habe bis jetzt noch nichts vor. Nur unter der Woche ist es immer stressig mit Arbeiten, oder?"  fragend blickte ich in die Runde.

 

"Oh stimmt, wir müssen ja morgen wieder arbeiten. Ich könnte jetzt noch Stunden hier verbringen. Fahren wir dann nach unserem Getränk Lexi? Dann haben wir auch wenigstens noch etwas Schlaf." Dilara drehte sich zu mir und ich bejahte ihre Frage. Auch ich hätte noch länger hier sitzen können. Komisch, wie schnell man manche Menschen doch in sein Herz schließen kann. "Wartet noch kurz, wir wollten uns noch zwei drei Runden holen, biiiiitte?!"  Niall blickte uns mit großen Augen und vorgeschobener Unterlippe an. Dilara seufzte tief "In Ordnung, aber nicht länger als eine Stunde..."

 

Nach dieser Stunde war es wirklich Zeit zu gehen. Ich hatte mich sehr zurück gehalten und nur einen zweiten Drink bestellt, meine drei Begleiter hingegen hatten richtig zugeschlagen. Sie hatten unzählige Runden an Spirituosen bestellt und währenddessen auch einige Longdrinks gekippt. Dementsprechend waren sie jetzt auch angeshakert. Nachdem wir bezahlt hatten, stolperten Finn, Dilara und Niall aus der Bar heraus, währenddessen sie ein paar Gäste anrepelten. Da ich hinter ihnen her ging, entschuldigte ich mich bei diesen für die Unachtsamkeit der Drei. Zum Glück waren die New Yorker immer sehr freundlich und zuvorkommend, somit gab es auch keinen Ärgern.

Die Jungs und Dilara kamen auf dem Bürgersteig zum stehen und brachen urplötzlich in schallendes Gelächter aus. "Soooouuu wo gehen wir jetsch hin?"  Man merkte Niall an, dass er Alkohol im Blut hatte. Er war voller Tatendrang, also noch mehr als sonst. Er wirkte unheimlich überdreht und sprang wie ein Flummi als auf und ab. Auch Finn hatte ein schiefes Lächeln aufgesetzt, während er ausrief "PAAARTY! Ich will feiern! Mädels, ihr kommt mit!" Genervt stöhnte ich auf. Ich wollte einfach nur noch ins Bett, aber das sahen die Drei anders. Mit all meiner Überzeugungskraft versuchte ich wenigstens Dilara davon zu überzeugen mit mir zu gehen. "Ach Lexi, jetzt komm schon! Nur ein bisschen feiern, sei nicht so ein Spielverderber!"  Finn legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich an seine breite, muskolöse Brust. Ich öffnete meinen Mund, um zu protestieren, als mir Dilara ins Wort fiel. "Au ja! Komm schon Lexi, bitte bitte bitte bitte! Das wird so lustig!"  Ich verdrehte meine Augen. "Ihr wisst schon, dass ihr morgen euren ersten Tag habt Jungs? Außerdem müssen wir morgen auch arbeiten." Jetzt waren Niall, Finn und Dilara es, welche ihre Augen verdrehten. "Oooookay, aber nur eine Stunde. Ich will ins Bett, was ihr dann macht ist dann nicht mein Problem."  Ein einstimiges Murren kam von allen zurück. Verdammt, jetzt hatte ich mich doch breitschlagen lassen.

Wir suchten gemeinsam den nächstbesten Club und stellten uns in die Schlange zwischen Anzugträgern und Frauen in Mörder-Highheels und viel zu kurzen Miniröcken. Nachdem ich mir die Menge um uns herum angeschaut hatte, hatte ich wirklich große Hoffnung gleich vom Türsteher abgewiesen zu werden, da wir absolut icht so aufgestylt waren. Allerdings war das Glück heute nicht auf meiner Seite und der Türsteher winkte uns mit einem wirklich freundlichen Lächeln an ihm vorbei. Wir kamen durch einen dunklen Gang und öffneten die Eisentür zum Innenbereich. Sofort dröhnten uns tiefe, wummernte Bässe entgegen. Auch die Nebelmaschine wurde an diesem Abend wirklich häufig genutzt, denn die Luft war so vernebelt, dass man kaum noch die eigene Hand vor Augen sehen konnte. Eine große Hand ergriff mein Handgelenk und führte mich hinter sich zur Bar, die ich aber erst später erkennen konnte. 

Nachdem wir angekommen waren, drehte sich die Person zu der die Hand gehört zu mir. "Was willst du trinken Liebes? Ich geb was aus!"  An der Stimme erkannte ich, dass es wohl Niall sein musste, der vor mir stand. Ohne weiter auf seine Frage einzugehen fragte ich "Wo sind die anderen? Haben wir sie jetzt schon verloren?" "Keine Ahnung, sie wollten auch zur Bar kommen." Es war keine normale Unterhaltung, denn obwohl wir zueinander gebäugt waren, schrien wir uns gegeseitig in die Ohren, damit wir überhaupt  etwas von dem Anderen verstehen konnten. "Na gut! Dann bestell mir einen Gin Tonic! Danke!" Niall wendete sich zum Barkeeper und gestikulierte wild, um ihm klar zu machen, was er wollte. Ich bezeifelte, dass dieser es verstand. Währendessen blickte ich mich um und versuchte durch den Nebel etwas zu erkennen. Verschwommen konnte ich die tanzende Masse wahrnehmen, die ihre verschwitzen Körper zu  den wummernden Bässen bewegten. Auch versuchte ich die Masse nach Dilara und Finn abzuscannen, doch ich konnte rein gar nichts erkennen. 

Ich wurde an meiner Schulter angetippt und sowie ich mich umdrehte, drückte Niall mir mein Getränk in die Hand. Ich nickte ihm zu und lächelte ihn an. Er lehnte sich zurück und stütze sich mit angewinkelten Armen an der Bar ab. Ich tat es ihm gleich und lehnte mich ebenfalls mit dem Rücken an die Theke. Nach einer kurzen Zeit hatten wir beide unsere Getränke geleert. Grade als ich auch mein Getränk dem Barkeeper zugeschoben hatten, wendete Niall sich mir zu. "Wollen wir auf die Tanzfläche?"  Da ich keine Lust mehr hatte an der Bar zu stehen, willigte ich ein. Er ging vor und umfasste mein Handgelenk, damit wir uns nicht auch noch verloren. Wir quetschten uns durch die Massen und standen schlussendlich auf der Tanzfläche und begannen uns zum Takt zu bewegen.

Nach ein paar Minuten zog Niall mich zu sich heran und schmiegte sich an meinen Körper. Die Situation war mir unangenehm, aber ich wusste auch dass Niall schon einen gewissen Pegel erreicht hatte. Ich belies es dabei. Nach unzähligen Liedern, beschlossen wir wieder an den Rand zu gehen. Dort angekommen fanden wir Finn, welcher mich zuerst erblickte. Aus seinem Blick, den er mir zuwarf wurde ich nicht schlau. Schon wieder seine Stimmungsschwankungen. Dafür hatte ich heute absolut keinen Nerv mehr, aus diesem Grund beschloss ich, nach Hause zu gehen. Was die anderen machten, war mir herzlich egal. Ich beugte mich vor zu Niall und Finn, welche nun nebeneinander standen und diskutierten. "Jungs, wisst ihr wo Dilara ist? Ich werde jetzt nach Hause gehen! Ich wünsche euch noch viel Spaß!"

Niall öffnete seinen Mund, allerdings bekam er, bevor er zu Wort kommen konnte, einen Stoß in die Rippen. "Ich komme mit dir raus! Wer weiß, was für Typen hier rum laufen." warf Finn ein. Ich nickte ihm zu, erstens hatte ich keine Lust mehr auf Diskussionen und zweitens war ich totmüde und wollte nichts sehnlicher als in mein Bett. Gemeinsam bahnten wir uns einen Weg zum Ausgang. Als wir letztendlich in die kühle New Yorker Nachtluft traten, atmete ich zuerst einmal tief ein und aus. "Wollen wir uns ein Taxi rufen?" Finn blickte mich fragend an. "Ich dachte du wolltest nur mit raus gehen, ich schaffe es auch alleine nach Hause!"  Schwach lächelte ich ihn an. Etwas bedrückt nickte er. "Aber ich kann dir gerne meine Handynummer geben, dann können wir uns nächstes Wochenende noch einmal gemeinsam treffen? Ach und sagst du Dilara, dass ich nach Hause bin?"  Seine Miene erhellte sich und er zückte augenblicklich sein Smartphone, um es mir zu reichen. Als ich meine Nummer eingespeichert hatte, winkte ich ihm zu und hielt die Hand in die Luft, um ein Taxi zu erhalten. Nach einer zwanzigminütigen Fahrt, kam ich total kaputt in meinem Wohnheim an und lies mich ins Bett fallen und fiel ich in einen tiefen Schlaf.

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