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Mels Magen grummelt. Genervt legt sie eine Hand auf ihren Bauch, als könne sie so das Geräusch leiser stellen.

Doch ein hungriger Magen lässt sich nicht leise stellen, im Gegenteil. Er wird lauter.

Ich darf heute nichts mehr essen.

Auch die Gedanken in Mels Kopf nehmen an Lautstärke zu. Sie hat schon genug gegessen und gleich gibt es auch noch Abendessen, da kann sie nicht aufs Essen verzichten.

Ihre Eltern werden schon immer ganz wütend, wenn sie behauptet, sie hätte keinen Hunger.

Ich habe schon gegessen oder Mir ist irgendwie schlecht sind da schon bessere Ausreden.

Doch jedes Mal kann sie das auch nicht sagen, sonst schöpfen ihre Eltern Verdacht. Sie streiten eh schon mehr, seit Mel angefangen hat, weniger zu essen.

Ach, hätte ich doch nicht gefrühstückt.

Ihre anfängliche Begeisterung, ohne Frühstück in die Schule zu gehen, hatte sich rasch gelegt. Ihre Eltern hatten es ihr nicht erlaubt, morgens ohne etwas zu essen das Haus zu verlassen.

Also ist Mel dazu übergegangen, einfach die Hälfte von dem zu essen, was sie eigentlich isst.

Ein richtiger Geniestreich, findet sie.

Zwar tut ihr seitdem öfter der Bauch weh und es ist auch gar nicht so leicht, mit dem Essen aufzuhören, wenn noch die Hälfte vor einem auf dem Teller liegt, doch das hält Mel nicht ab.

Ich muss das schaffen, sagt sie sich immer wieder.

Ich muss einfach!

Ihr Vater meinte letztens zu ihr, sie hätte abgenommen. Beinahe hatte sie gelacht. Hatte er etwas auf den Augen?
Noch war sie nicht dünn, kein bisschen.

Noch nicht, Papa. Aber bald.

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