Der Spiegel und die Waage sind Mels beste Freunde geworden.
Sie bestimmen, wie der Tag verläuft, so einfach gestrickt ist ihr Leben mittlerweile.
Auch wenn der Spiegel sie verrückt machen will, da sie einfach nicht dünner zu werden scheint, obwohl die Zahl auf der Waage zeitgleich weniger wird.
Wie kann es nur sein, dass sie immer noch nicht dünner aussieht, obwohl sie doch anscheinend immer weniger wiegt?
Weitermachen, weitermachen. Noch weniger essen.
Ihr Kopf kennt wie jedes Mal die Lösung. Doch wie soll sie noch weniger essen, wenn sie schon gar nichts mehr isst?
Mels Mahlzeit besteht nur noch aus drei Teelöffeln Joghurt und einem halben Apfel, den sie sich über den Tag aufteilt. Und wenn sie den isst, kommt er ihr schon zu viel vor.
Mehr Sport.
Also quält Mel sich durch die Fitnessübungen, eigentlich hat sie keine Kraft mehr. Doch für einen schönen Körper tut sie nach wie vor alles.
Ihr Vater weiß sich nicht mehr zu helfen, aus der anfänglichen Sorge wird Wut. Er droht damit, sie in eine Klinik zu schicken.
Klinik? So dünn bin ich doch gar nicht.
Mel findet, ihr Vater übertreibt und sagt ihm das auch. Dann solle sie jetzt etwas essen, lautet seine Antwort.
Doch Mel kann nicht. Nicht heute! Sie hatte schon einen ganzen statt einen halben Apfel, mehr geht wirklich nicht.
Das machen ihr Kopf und ihr Herz nicht mit.
Also stürmt sie in ihr Zimmer und schließt sich ein. Er könne sie nicht zwingen zu essen, sie habe keinen Hunger, brüllt sie durch die Tür.
Ich soll in eine Klinik? Dabei bin ich doch immer noch nicht dünn! Wieso nur sieht er das nicht?
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Parallelwelt
Ficción GeneralMel findet sich zu dick. Der BMI-Rechner und ihr Arzt behaupten zwar, sie sei normalgewichtig, doch ihre Freundinnen sind viel dünner als sie und das bereitet ihr Kopfweh. Eines Tages entdeckt sie bei ihrem Vater im Bücherregal, an dem sie so oft vo...