Kapitel 1

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"Nein... da habe ich Doppelschicht, am Samstag und am Sonntag Frühschicht... Ich melde mich später" Ich seufze und lege auf. Nun ist es schon einen Monat her, dass ich meinen besten Freund gesehen habe.

Woher ich Jan Meyer kenne?

Den Jan Meyer von Apecrime?

Eigentlich eine ziemlich komische Geschichte. 

Vor ungefähr vier Jahren hatte ich einen Minijob im Starbucks in Karlsruhe, meiner Heimatstadt. Jan und Cengiz waren Gäste und ich bediente sie. Wir führten ein nettes Gespräch und Jan fragte mich, wo man hier gut feiern gehen kann, worauf ich Abends mit den Jungs feiern war. Seitdem haben wir uns immer und immer wieder getroffen und unsere Freundschaft wurde immer stärker.

Letzten Endes sahen wir uns jedes Wochenende, jedes mal wenn einer Frei hatte, besuchten wir den anderen. Doch mittlerweile bin ich fast 24 Jahre alt und bin zur Erkenntnis gekommen, dass es auch Zeit für mich wurde, Erwachsen zu werden.

Da ich keinen Ausbildungsplatz in Köln gefunden habe, habe ich sie eben in meiner Heimatstadt angefangen.

Die Jungs waren von der Idee nicht so begeistert, da wir seit knapp zwei Jahren den Plan hatten, zusammenzuziehen.

Die Jungs hatten mir auch Vorgeschlagen, einen Youtubechannel zu eröffnen und somit mein Geld zu verdienen, aber ich denke, das ist nichts für mich. Dafür bin ich viel zu schüchtern.

Zwar war ich in dem einen oder anderen Video zu sehen, hätte aber niemals den Mut dazu, einen eigenen Kanal zu eröffnen in dem es um mich ging. Auf welchem ich im Mittelpunkt stand.

Das war definitiv nicht meine Welt.

Allerdings sind die einzigen Freunde die ich habe in Köln.

Als ich mit der Schule fertig war, brach der Kontakt zu den anderen nach und nach ab.

Andere Interessen, neue Freunde und so.

Da ich sonst sowieso eher der Alleingänger war und lieber alleine bin, habe ich auch kein Problem damit. 

Denkt nicht falsch von mir, wenn ich bei den Jungs bin, dann bin ich auch anders. Dann bin ich ein komplett anderer Mensch.

Mein Handy klingelt erneut.

"Ja?"

"Aber nächste Woche zu deinem Geburtstag kommst du schon nach Köln, oder? Nicht das wir etwas geplant hätten, aber..."

Ich lache. "Natürlich komme ich zu meinem Geburtstag nach Köln, das haben wir ja vor Ewigkeiten Abgemacht"

Ich setze mich auf den Tresen und fahre fort.

"Wer hält mir denn sonst die Haare zurück, wenn ich Kotzen muss weil ich mal wieder viel zu viel getrunken habe?"

Ich vernehme ein lachen vom anderen Ende des Hörers.

Es war die meines besten Freundes. Immer wenn ich sie höre, kann ich nicht anders als mitzulachen.

"Alles klar, ich freue mich, wir telefonieren morgen sowieso wieder und Julia?"

"Ja?"

"Wir haben dich lieb, bis morgen!"

"Spinner."

Mit einem fetten Grinsen im Gesicht lege ich auf. Wie nach jedem Anruf habe ich sofort gute Laune.

Ich schaue auf die Uhr. Genau jetzt muss ich los zur Spätschicht.

Es ist zwar ziemlich anstrengend, macht jedoch total Spaß.

"Der heiße Typ, der einen Unfall hatte ist vorhin aus dem Koma aufgewacht, und der alte Mann, der gestern mit einem Herzinfarkt zu uns kam, ist verstorben" berichtet mir meine Kollegin, während ich mich mit einem Kaffee in der Hand zurücklehne.

Ich atme hörbar aus.

"Alles okay bei dir?"

"Ja. Jaein. Nein." ich schaue auf den Boden und muss die ganze Zeit an Jan denken.

"Seitdem ich hier arbeite, sehe ich meine Freunde nur noch total selten... Ich bin nicht mehr so Glücklich wie damals, das merke ich... Eineinhalb Jahre geht das schon und ich weiß nicht, ob ich das so durchziehen kann" gestehe ich mir ein.

"Du hast nur noch eineinhalb Jahre vor dir, hör jetzt bloß nicht auf!" Droht sie mir und setzt sich an den Tisch. 

Ich zucke mit den Schultern und stelle meine Tasse weg.

Die Zeit ging rum wie nichts. Ich verteilte Medikamente, richtete Spritzen, maß den Blutdruck und den Zucker der Patienten und in Null Komma nichts war es sechs Uhr.

Nachdem ich geduscht habe, lege ich mich in mein Bett.

Ich öffne Whatsapp und scrolle durch die Chats.

'Gute Nacht, Dsche'

Keine zwei Minuten später erhalte ich eine Antwort. Typisch Youtuber.

'Wie war die Spätschicht? Ich werde jetzt auch schlafen gehen, haste Bock zusammen am Telefon einzupennen?'

Sofort wähle ich die Nummer und wir reden noch ein bisschen, bis ich plötzlich seine beruhigende, gleichmäßige Atmung hören kann. Binnen Sekunden schlafe auch ich ein.

So gegen 14:00 Uhr erwache ich aus meinem Tiefschlaf.

Ich vermisse es, in seinen Armen einzuschlafen, dieses gegenseitige necken und Pranken, die Partys und ach, einfach alles. Ich freue mich so sehr, die Jungs nach so einer langen Zeit endlich mal wieder zu sehen.

Und na klar weiß ich, dass die Jungs irgendetwas Planen. Ich kenne meine Jungs. Und Sarah und Regina.

Seitdem ich Regina kenne, bin ich total Sport-motiviert und ernähre mich viel gesünder.

Deswegen ging ich gleich Joggen.

Mittlerweile bin ich schon ziemlich stolz zu sehen, welche Fortschritte ich mache und wie ich meinem Traumkörper immer ein kleines Stückchen näher komme.

Die Woche zog sich wie Kaugummi, doch endlich war es so weit. Ich verstaue meinen Koffer in meinem Auto und steige mit einem breiten Grinsen in mein Auto, starte den Motor und fahre los. 

Endlich.




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Hey! Comeback mit neuer Fanfiction!

Wie geht's euch? Ich hoffe doch gut.

Ich habe mich heute an einer Wiener-Würstchen Verpackung geschnitten :(

Bis denne meine Friends ;)

I need someone to be withWo Geschichten leben. Entdecke jetzt