*Samu*
Der Abend gestern war sehr schön, mit blöden Sprüchen weil ich Vater werde, habe ich gerechnet. Ich weiss ja, dass die Jungs es nicht wirklich ernst meinen. Mein Engel ist nach Mitternacht, schon fast im Stehen eingeschlafen. Wir sind deshalb ziemlich bald nach Hause gefahren, schon im Taxi sind Karina die Augen zugefallen. Deshalb trug ich sie hoch in unser Bett, wo sie sich in die Decke kuschelte und weiter schlief. Nachdem ich mich bettfertig gemacht hatte, bin ich dann auch schnell eingeschlafen.
Jetzt liege ich neben meinem selig schlummernden Engel. Was das neue Jahr wohl für uns bereit hält, ich hoffe, es wird nicht so turbulent wie das Letzte. Ja wir hatten sehr schöne Zeiten, aber auch die schlimmste in meinem Leben. Was mir ebenfalls ein wenig Kopfzerbrechen macht, dass ich nicht alles planen kann. Ich denke unser Krümelchen hält sich sicher nicht an unsere Planung. Und ich hoffe dass die Tour nicht zu anstrengend für Karina wird. Da muss ich ihr vertrauen, dass sie ihren Körper gut kennt und wenn nötig die Notbremse zieht. Sicher werde ich und auch die Jungs ein wachsames Auge auf sie haben.
Diese kommende Woche werden wir unsere Zweisamkeit voll auskosten. Denn ab nächster Woche gehen die Proben für die Tour los. Wir machen an einem Tag, noch etwas mit Riku und Stephanie. Dann ist noch der Termin mit Aki und den Jungs. Wir müssen die Termine besprechen, dieses Jahr sind wir sehr spät dran, aber das macht nichts. Nach einer Stunde sind wir mit der Besprechung fertig, es sind alle froh dieses Jahr etwas kürzer treten zu können. Und ich bin glücklich, weil ich weiss, dass ich gegen Ende der Schwangerschaft, hier in Helsinki im Studio arbeiten kann.
Unsere gemeinsame freie Zeit ist zu ende, aber ich freue mich wieder Musik machen zu können. Mit einem Auto fahren wir zur Halle, wo die provisorische Bühne steht. Sie ist nicht ganz so hoch, eigentlich fast ebenerdig. Das hat einen praktischen, aber auch einen anderen Grund und der bin ich, weil ich ja gerne einmal von der Bühne stürze. Immer wieder werde ich deshalb von den Jungs aufgezogen, mittlerweile finde ich es ja selber lustig. Wir gehen auf die Bühne zu, noch bevor jemand etwas sagen kann, rede ich „Ihr könnt euch die blöden Sprüche sparen Jungs. Und falls es euch nicht aufgefallen ist, letztes und vorletztes Jahr bin ich kein einziges Mal von der Bühne geflogen.“
Ich ernte dafür Applaus, muss über diese Kindsköpfe lachen. Jetzt kann es endlich losgehen und wir spielen die Songs durch. Bei manchen müssen wir Änderungen vornehmen, aber die meisten passen live perfekt. Meinen Engel lasse ich kaum aus den Augen, was ich lassen sollte, sonst stolpere ich sogar von dieser niedrigen Bühne runter. Das würde ich ewig zu hören bekommen, diese Genugtuung möchte ich ihnen nicht geben. Karina hält sich an die Anweisungen der Ärztin, sie macht wirklich nur, was gut für sie ist. Zwischendurch legt sie Pausen ein, wenn sie zu müde wird. So kann ich mich voll und ganz auf meine Arbeit konzentrieren.
Die Tage vergehen schnell, meinem Engel geht es gut. Sie ist sogar nicht mehr so müde wie am Anfang der Schwangerschaft. Wenn man es nicht weiss, merkt man ihr nicht an, dass sie schwanger ist. Ich bin sehr gespannt, wann bei ihr das Bäuchlein zu sehen sein wird. Freue mich schon diesen immer schön einzureiben, wie es die Frauenärztin geraten hat. Die Abende verbringen wir meistens kuschelnd, die Nähe zu Karina ist wie eine berauschende Droge für mich, bin süchtig nach ihr.
Gegen Ende Januar haben wir einen weiteren Kontrolltermin bei Dr. Virtanen. Wenn unser Krümelchen richtig liegt, können wir heute sehen, ob es ein Junge oder ein Mädchen werden wird. Ich bin leicht nervös, als wir das Wartezimmer betreten. Wieder sehen mich die Frauen alle an, die ein oder andere ist am Schmunzeln. Zum Glück müssen wir nicht lange warten und werden ins Zimmer gebeten. Zuerst werden die Herztöne unseres Babys abgehört, wie sich das anhört. Es schlägt ganz schnell und ich muss mich beherrschen, weil die Tränen bereits in meinen Augen stehen.
Was macht dieses kleine Wesen nur aus mir, ich habe das Gefühl, dass ich immer emotionaler werde. Meinem Engel scheint es gleich zu gehen, sie hat auch verdächtig glänzende Augen. Frau Virtanen fährt gekonnt über den Bauch „Es sieht gut aus, ihr Baby entwickelt sich so, wie es sollte. Dann wollen wir mal sehen was es gibt. Möchten sie es wissen?“
Mein Engel und ich nicken gemeinsam, schauen gebannt auf den Bildschirm. Da kann sogar ich als Laie erkennen, was es wird. Ich schaue Karina an und sie lächelt mir zu, auch sie hat es gesehen. Es wäre sowieso egal was es wird, Hauptsache gesund. Aber das es jetzt das ist, was ich mir eher gewünscht habe, lässt mich noch mehr strahlen.
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You're an angel not asking who I'am
FanfictionSamu erblickt wundervolle grünbraune Augen, wird es das Schicksal gut mit ihm meinen und sie wieder sehen...