Bis bald

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Milan saß auf dem Beifahrersitz. Ich bemerkt wie er seinen Kiefer angespannt hatte und wütend nach vorne blickte.
 "Wirst du jetzt die ganze Zeit so neben mir sitzen?", fuhr ich ihn wütend an. Er musterte mich von der Seite an.
 "Hat dich nicht zu interessieren."  Genervt ließ ich seine Antwort auf mir sitzen und versuchte mich auf die Straße zu konzentrieren. Was übertreibt er jetzt? Auch wenn ich versuchte mich zu konzentrieren, übernahm eher die Wut meine Gedanken.
"Fahr langsamer, Leonora! Wir sind hier nicht auf einem Marathon", schrie er mich von der Seite an. Meine Geduld war echt am Ende. Wären wir nicht hier auf der Autobahn, würde ich ihn auffordern zu laufen. Wenn er schon alles bemängeln muss, dann kann er gleich gehen.
"Was übertreibt du jetzt so? Hauptsache gehst du hier und da  raus, obwohl du weißt das ich es auch nicht will. Aber wenn ich mal mit den Mädels feiern will machst du direkt so einen Aufstand."
"Ich bin ein Junge, dass ist was anderes. Du hast einen Freund was willst du feiern? Damit dich irgendwelche Typen anmachen können? Denkst du das ich zulasse, dass meine Freundin mit Jungs ist?", antwortete er in einem lauten Ton.
"Das interessiert mich nicht. Ist mir doch egal ob Junge oder nicht. Da sind genau so Mädchen,  die dich anschauen, wenn du weg gehst,"  brüllte ich ihn an und gab noch mehr Gas.
"BREMS!!", schrie Milan auf einmal neben mir, dass selbst ich mich erschrak. Er zog das Lenkrad mit Gewalt zur Seite. Reflexartig drückte ich die Bremse durch. Die Autoreifen quietschten laut auf. Doch es war bereits zu spät.
"Milan!", schrie ich verzweifelt und fing immer stärker an zu weinen.  Mit einem lauten Knall fuhren wir auf die Leitplanke zu. Das Auto überschlug sich mehrmals. Ich konnte nicht hinsehen und drückte somit meine Augen fest zusammen. Die Autoscheibe zerplatzte und die Scheiben zersprangen uns entgegen. Durch den letzten Aufprall knallte ich mit dem Kopf an die Tür, wodurch  mir schwarz vor Augen wurde. Durch die hohe Geschwindigkeit sind wir gegen die Leitplanke geknallt und anschließend durch den Berg, der sich neben der Straße befand, mehrmals überschlagen, bis wir schlussendlich zum stehen kamen.   Wimmernd sah ich kurz rüber. Sein Kopf war voller Blut. Was hatte ich getan? Ich versuchte mit meiner Hand in zu rütteln, doch durch den Gurt hatte ich tiefe Schnittwunden, die mir ebenfalls meine komplette  Kraft entnahmen. Ich spürte wie meine Augen immer schwerer wurden, mein Sichtfeld wurde verschwommen bis ich schließlich in einen tiefen Schlaf landete. Ich wünschte ich wäre aus ihm nie wieder aufgewacht.

1 Jahr später:
Hätte ich besser aufgepasst, dann wärst du heute hier. Ich würde dich ansehen, dich umarmen und nie wieder los lassen. In deinen Augen habe ich unsere Zukunft gesehen. Du warst alles, was ich zum leben gebraucht habe.  Doch nun bist du weg und ich bin dafür verantwortlich. Wie gerne würde ich die Zeit zurück drehen und den Abend ändern. Dann wärst du noch da und ich hätte nicht die unerträglichen Schuldgefühle in mir.
Eine Träne hat sich aus meinem Auge gelöst und kullert über meine Wange herunter und viel auf dein Grabstein.
"Ich wünschte, ich hätte besser aufgepasst. Doch die Zeit kann man leider nicht zurück drehen. Du hast dich immer mit 'bis bald verabschiedet', denn ein Tschüss hat sich deiner Meinung nach immer so kalt angehört und nun bin ich an der Reihe.  Jetzt sage ich 'bis Bald'."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 11, 2017 ⏰

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