sweet dreams

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POV Yoongi

Ich wurde unter einem schweren Gewicht aus dem Schlaf gerissen, welches sich unsanft auf meinen zierlichen Körper drückte.

Widerwillig versuchte ich mich zu bewegen, was mir kläglich misslang, ebenso der Versuch das Gewicht von mir herunterzuschieben. Motivation, den Fremdkörper zu identifizieren, hatte ich nicht - allerdings sollte er nach Möglichkeit lebendig sein, sodass ich ihn später noch töten konnte.

Da fiel mir der mir bekannte Geruch auf, was mich dazu veranlasste, dennoch stutzig die Augen zu öffnen.

Unangenehmerweise bestätigte sich mein Verdacht - es war Hoseok, der auf meinem Körper ruhte und seelenruhig schlief.
Verstört betrachtete ich ihn von oben bis unten. Sein Kopf befand sich auf meiner Brust, wo ich spürte, dass ein wenig Sabber aus seinem Mund lief. Eine Hand krallte sich neben seinem Kopf in mein Shirt, die andere lag zufällig neben meinem Oberkörper. Auf meinem Oberschenkel spürte ich seine Hüfte, welche kurz davor war, zur Seite wieder herunterzurutschen. Eins seiner Beine war angewinkelt und seine Knie klemmten meine Beine zusammen. So wurde ich in eine ziemlich unangenehme Position gezwängt.

Ich fragte mich, was er in meinem Bett zu suchen hatte, als ich bemerkte, dass es nicht mal mein Bett war.

Meine Orientierung kam zurück; wir befanden uns in diesem reudigen Hotelzimmer, das an Schlafmöglichkeiten nur ein Doppelbett anzubieten hatte, welches Hobi und ich uns wohl oder übel teilen mussten.
Es war mir eigentlich egal gewesen, da wir sowieso hin und wieder nebeneinander schliefen, wir waren ja schließlich gut befreundet.
Dennoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass er mir so auf die Pelle rücken würde, also war ich mit der Situation dezent überfordert.
Sollte ich ihn wecken? Sollte ich versuchen aufzustehen? Sollte ich nichts tun und ihn schlafen lassen?
Verzweifelt sah ich mich um, als würde ich so eine Lösung für mein Platzproblem finden.

Da plumste Hobis Hüfte von meinem Bein in die Matratze. Schlaftrunken schmatzte er vor sich hin und rutschte ein wenig hoch, sodass er seinen Kopf auf meinen Oberarm legen konnte, das Gesicht zu meinem gerichtet. Der noch freie Arm umschlang meine Taille, während die untere Hand zu meinem Hintern wanderte. Seine Beine umschlossen mein zu ihm gerichtetes Bein.

Da diese Position noch unangenehmer für mich war, entschied ich mich dazu, mich zu ihm zu drehen.
Ich bekam zwar das Gefühl Hobis Gliedmaßen einzuquetschen, doch es war für mich um Einiges bequemer.
Der Positionswechsel brachte ihn jedoch dazu, die Beine komplett um meine Hüfte zu klemmen, sodass sich das Aufstehen für mich erledigt hatte. Es war mir kaum noch möglich mich zu bewegen ohne Hobi zu wecken. Er klammerte sich an mich wie ein Koalababy.

Mein Blick wanderte über meinen Körper. Was seine Hand an meinem Hintern suchte, hinterfragte ich gar nicht erst.
Er schlief, vielleicht hatte er nicht einmal gemerkt, wie nah er mir gekommen war. Und selbst wenn, vielleicht dachte er, ich wäre jemand anderes.

Plötzlich gewann Hobi meine ganze Aufmerksamkeit, als er aus heiterem Himmel anfing, mir ins Gesicht zu pusten.
Verwirrt sah ich ihn an, aber er schlief tatsächlich noch - und sah dabei verdammt niedlich aus. Über die Grimasse, die er beim Pusten machte, und seine Haare, die ein wenig mitflogen, konnte ich nur grinsen.
Und tatsächlich grinste er zurück und schaffte es damit noch tausendmal niedlicher auszusehen.

Eine Weile verweilte ich so und beobachte Hobi beim Schlafen. Die Frage, warum ich das tat, schlich in meinem Kopf herum, aber ich schaffte es, sie effektiv zu ignorieren. Im Moment empfand ich es als sehr angenehm, ihm so nah zu sein und ihn so ansehen zu können. Was das zu bedeuten hatte, sollte ich mich später fragen.

Nach einiger Zeit räkelte er sich ein wenig und fing dann an seine Lippen zu verformen. Erst dachte ich, er versuche etwas zu flüstern, doch ich begriff schnell, dass er gerade die Luft küsste. Belustigt beobachtete ich das Geschehen. Es sah wirklich zum Schreien aus, wie er mit seinen Lippen ins Leere traf.

Als er seinen imaginären Kuss beendete und ein »Yoongi-hyung« in die Stille flüsterte, hielt ich inne. Mein leises Lachen ging in ein verlegenes Grinsen über und ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Irgendwie gefiel mir der Gedanke, dass er wohl von mir träumte. Vor allem dass er mich wohl im Traum geküsst hatte, löste Glücksgefühle in mir aus. Er war einfach so verdammt knuffig, wenn er schlief. Ich würde seine leeren Küsse nur zu gerne erwidern.

Woher diese Gedanken meinerseits auf einmal kamen, wusste ich nicht. Mir gefiel es aber, meinen besten Freund in diesem komplett anderen Licht zu sehen.

Hobi streckte sich etwas, sodass er mein Ohr ein wenig besser erreichen konnte.
»Passt du heute auf die Kinder auf?«

Nun musste ich mich wirklich zurückhalten, nicht vor Entzücken loszuschreien. Sein Traum ging wohl übers Küssen hinaus - er malte sich eine gemeinsame Zukunft aus. Es störte mich nicht, im Gegenteil, es machte mich glücklich, dass er so dachte. Er machte mich glücklich. Seine Stimme klang verschlafen so rau und... perfekt. Perfekt war übrigens auch ein passender Begriff, um Hobis Aussehen zu beschreiben. Wie konnte mir seine Schönheit all die Jahre nie so intensiv auffallen wie jetzt? Es war schließlich nicht das erste Mal, dass wir kuschelten.

Als er zurückrutschte, um sich wieder an meinen Oberarm zu schmiegen, zog ich ihn ein Stück näher zu mir. Ich hob meine Hüfte ein wenig, sodass sein Arm nicht mehr unter dem Gewicht meines Körpers zusammengedrückt wurde. Da dieser nun ohne Nutzen zwischen uns lag, nahm ich seine Hand und verschränkte unsere Finger. Vorsichtig fing an mit meinem Daumen über seinen Handrücken zu streichen. Da er nur noch auf meinem Oberarm lag, konnte ich mit der anderen Hand seinen Kopf erreichen und kraulte sanft seine weichen Haare.

Es war so angenehm, hier zu liegen, Hobi beim Schlafen zuzusehen, seine Hand zu halten, einfach da zu sein. Ab und zu zuckte er ein wenig, aber wenn ich ihm ein paar Küsse auf den Kopf hauchte, entspannte er sich wieder. Es war als würde ich ihm so die Sorgen aus dem Traum verscheuchen können. Es machte mich glücklich, ihn glücklich zu machen.

Nach etwa einer halben Stunde rutschte er etwas hoch und löste seine Beine von meiner Hüfte. Er nahm den Arm von meiner Taille und schob ihn um meine Schulter. Seine Hand löste er von meiner, um mein Gesicht abzutasten. Ich wusste nicht, was auf mich zukam, ich wartete einfach ab und genoss seine Berührungen.

Hobi nuschelte etwas unverständliches, küsste meinen Mundwinkel, da er meine Lippen verfehlt hatte, und zog mich dann in eine feste und innige Umarmung.

Ich war überwältigt von den Gefühlen, die diese Geste in mir auslöste. Meine Wangen färbten sich knallrot und mein Puls ging rasend schnell. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lächeln. Eine Gänsehaut und ein Kribbeln umgaben mich. Es war, als würde mir auf einen Schlag klar, was dieser Junge mir bedeutete, wie wichtig er mir war. Nie wieder wollte ich dieses Gefühl verlieren, ich wollte mehr davon. Ich wollte Hobi. Ich wollte ihn richtig küssen und nie wieder loslassen.

Mir wurde wohlig warm und ein pures Glücksgefühl breitete sich in mir aus, als mir schlagartig bewusst wurde, was er da genuschelt hatte.
»Ich liebe dich, Yoongi.«

~

»Hyung?«
Hobi öffnete stark blinzelnd die Augen. Orientierungslos suchte er nach etwas, was seine Augen fokussieren könnten und blickte sich nervös um, bis er sich entschied, mir in die Augen zu sehen.
Ich musste darüber lächeln, dass es ihn nicht mal wirklich wunderte, wie nah wir uns waren.

»Hattest du einen schönen Traum?«
Die Röte schoss ihm ins Gesicht und sein Blick senkte sich kurz, nur um mich dann wieder anzusehen. Er setzte an, etwas zu sagen, schloss dann aber wieder den Mund und biss sich auf die Lippe.
Ich nahm seine Hand und lächelte nur.
»Du redest im Schlaf, Hobi.«

Mit diesen Worten färbten sich seine Wangen noch roter als sie sowieso schon waren. Sanft hauchte ich ihm einen Kuss auf die warme Stirn, bevor ich ihn liebevoll in eine Umarmung zog. Er ließ diese zu und schmiegte sich an mich, was mich zum Lächeln brachte. Ich drehte meinen Kopf etwas zu seinem Ohr, welches ich leicht küsste, und flüsterte ihm meine Antwort zu.

»Ich liebe dich auch.«



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hooly fuck
diese story hat einfach über 1k reads und bald 150 votes fml
im vergleich zu anderen autoren mag das nicht viel klingen, aber meine anderen storys haben teilweise nicht mal 100 reads, also ist das verdammt viel.
ich hätte wirklich nie gedacht, dass so viele leute sich für mein geschreibsel interessieren, das ist sooo krass i cant •-•
und vielenvielen dank für alle lieben kommentare, ich freue mich über jeden einzigen und versuche, auf alle zu antworten (bei denen es sinn ergibt)
gamsahamnidaa <3

sweet dreams // Yoonseok OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt