"Julietta! Komm runter, Oma Anna ist da!"
Ja.. Es war mal wieder mein Geburtstag. Mein 16ter. Wie jedes jahr konnte meine Mutter es einfach nicht lassen eine riesen Feier zu veranstalten. Aber ehrlich gesagt, macht mir das keinen Spaß mehr. Immer dieser Stress - Einladungen schreiben, sie verschicken, einkaufen, ein "Geburtstagsoutfit" kaufen, eine Friseurin organiesieren, die mir dann die Haare richten soll, und und und... Jedes Jahr auf's Neue.
Bei meiner kleinen Schwester wurde nie groß was veranstaltet. Ihre Freundinnen kommen und sie spielen draußen Pferd. Warum konnte das bei mir nicht auch einfach so ablaufen? Nagut, ich würde zwar nicht unbedingt Pferd spielen, aber einfach mal einen ganzen Tag mit meinen Freunden verbingen.. Ohne Familie.. Ohne Stress.. Ohne Aufwand.. "Julietta! Zum allerletzten Mal! Komm' runter! Deine Großmutter kann doch auch keine zehn Jahre auf dich warten!" Ich rollte mit den Augen und schlenderte die Treppen runter. Kaum kam ich bei der untersten Stufe an, überrumpelte mich auch schon meine Großmutter. "Hallöchen, mein Schwanenhälschen! Du ahnst ja gar nicht wie sehr dich deine Großmutter vermisst hat! Sag mal Schätzchen, bist du gewachsen?" "Nein Oma, ich bin immernoch genauso groß wie vor zwei Wochen", stöhnte ich gelangweilt,"Wo ist Opa?" "Äh.. Der ist.. im moment nicht da. Ist doch auch nicht wichtig", meinte sie und torkelte verdutzt in's Esszimmer.
Da ich keine anderen Wahl hatte, ging ich ihr hinterher. Ich hatte mich gerade auf einen Stuhl, der am Esstisch platziert war, gesetzt, als es wieder an der Haustür klingelte. "Komm mit Julie, ich will nicht allein hingehen", murmelte meine kleine Schwester Mary (eigentlich Marilyn) mir in mein Ohr und schaute mich flehend an. Ich lächelte und stand dann auf. Sie griff nach meiner Hand und wir gingen zusammen zur Tür. Diesmal war es meine andere Großmutter und ihr Mann, also mein Opa. "Hallo meine kleine Mary! Du bist ja noch genauso zuckersüß wie damals, als du noch ein kleines baby warst", sagte sie freudig zu meiner kleinen Schwester. Als ihr Blick zu mir schweifte, wurde ihre Mine sofort wieder ernst. Ich habe auch schon bei den letzten Malen gemerkt, dass sie was gegen mich und meine andere Großmutter hatte (mein anderer Opa war an den Festen sowieso immer etwas abseits der Restlichen). Warum auch immer. Mit einem immernoch finsteren Blick, drehte sie sich von mir weg und ging dann hochnäsig in das Esszimmer. Mein Großvater (Opa Henry) schaute mich beim Vorbeigehen mitleidig an und wisperte mir ein freundliches 'Hallo' zu. Ich stand immernoch mit meiner Schwester an der Tür, als sie mich dann gefühlten 3 Stunden angrinste. "Ach komm schon Julie, die ist doch immer so" "Ja..", gab ich anschließend nachdenklich, wenn nicht sogar etwas bedrückt zurück und schloss die Tür wieder.
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Das Leben kann auch anders sein
Teen FictionJulie feiert ihren 16 Geburtstag. Die ganze Familie war anwesend. Bis auf einen. Julie erfährt etwas, was sie eigentlich gar nicht wissen sollte und bringt ihr ganzes Leben durcheinander. Was war passiert? Und was war der Auslöser für das ganze Dur...