Kapitel 9

2.1K 73 0
                                    

Ich klingelte an der Praxis meiner Therapeutin. Es summte und ich ging durch die Tür.
Frau Berger saß in ihrem Büro und tippe etwas ein. Ich meldete mich an nahm im Wartezimmer Platz. Heute morgen hatte ich 48kg auf der Waage. Ich bin deprimiert weil es so langsam geht und ich ein paar 100g zugenommen habe. Aber ich hab keine Ahnung wie ich es ihr sagen soll, dass alles erarbeitete wieder zunichte gemacht wird?

"Hallo Lia wie geht es dir?" fragte mich Frau Berger und zeigte mit einer Geste , dass ich mich setzen kann.
Ich nahm Platz. Ich saß ich direkt gegenüber und wusste nicht was ich ihr antworten sollte.
" Ich glaube ganz okay." sagte ich. Sie hob eine Augenbraue hoch.
" Was habe ich dir über deine Maske gesagt? Du brauchst sie hier nicht. Kein gekünsteltes Lächeln brauchst du bei mir."
Ich seufzte. Also bleibt mir nichts anderes übrig. " Es ist so , Meine Kopfstimme ist momentan sehr stark und möchte...naja Sie wissen schon." antworte ich und spielte mit meiner Kette.
"Lia welche Strategien fallen dir ein , die du gegen sie verwenden kannst. Du hast doch schon einige kennengelernt." sagte sie. Tja nur leider hilft keiner dieser Methoden bei mir.
"Ich kann Ihnen nicht einmal sagen ob diese überhaupt noch was bringen." murmelte ich. Frau Berger seufzte.
"Lia du weißt ich bin sehr auf dich zugekommen was die Therapie angeht. Aber ich habe das Gefühl du willst nicht gesund werden. Ich habe auch mitbekommen,dass du wieder abgenommen hast. Der Waage kannst du vielleicht einen Streich spielen ,indem du jede Menge Wasser trinkst, aber meinen Augen entgeht das nicht. " sagte sie mit einem ernsten Tonfall.
Ich senkte den Kopf. Natürlich hatte sie mit all dem Recht. Aber die wirst mich nicht überzeugen können u gehen. Halte es in meinen Kopf. Mir stiegen Tränen in die Augen.
"Lia ist will dir überhaupt nichts böses, aber ich mache mir Sorgen um dich. Ich weiß dir fällt es schwer darüber zu sprechen , aber vielleicht tut es dir gut." sagte sie sanft. Ich schaute hoch und nickte. "Ich habe einfach keine Perspektive, dass ich jemals gesund werden würde. Ich hasse einfach meinen Körper. Ich...Ich möchte jemanden gefallen und ihn nicht an meine Schwester verlieren." sprudelte es aus mir heraus aus Reflex, weil ich von mir selbst überrascht war , hielt ich mir die Hand vor den Mund. Normalerweise hätte ich ihr das nicht gesagt, aber es bedrückte mich seit Tagen.
Sie lächelte. "Dieses Gefühl kann ich nachvollziehen, aber ich glaube , dass derjenige nicht möchte , dass du dich seinetwegen zu Tode hungerst."
"Ich weiß,aber ich weiß auch nicht..." Ich kannte Aidens Einstellung zu meinen Hungern und zum Schlanksein, trotzdem hat er mich nie aufgefordert mehr zu Essen. War dies Absicht die ich nicht kannte oder wollte er mich nicht unter Druck setzen?

Die Therapiestunde war mal wieder aufwühlend und hat mich jetzt noch mehr verunsichert. Wie sieht Aiden mich? Mag Aiden schlanke Frauen oder nicht ? Dazu kommt noch die üblichen Sorgen. Auf der anderen Straßenseite sah ich ein Fitnessstudio. Es war nicht sehr groß, Vielleicht sollte ich mich dort anmelden? Mein Plan die Pfunde purzeln zu lassen, Würde es effektiv unterstützen und ich würde nicht dabei erwischt werden.
Ich lächelte. Ich möchte Aiden gefallen. Und mit meiner Hilfe schaffst du es auch. Halte es in meinen Körper, was mich zusammenzucken lässt.
Ich holte meinen IPod heraus und hörte meine Lieblingslieder.
Zu Hause angekommen wusste ich, dass ich es schaffen werde. Dünn und Schön war mein Ziel. Und wahrscheinlich wird mich davon niemand abhalten können.

___________

Hey ihr :3
Sorry , dass es solange mal wieder gedauert hat aber ich stecke mitten im Umzug und die letzten Monate sind momentan sehr anstrengend. Naja aber ich hoffe euch gefällt meine Geschichte. :3

Liebe Grüße Rike 😄🐇

Perfect for you! [Geschichte einer Magersucht]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt