Kapitel 2

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Ich werde wach, als unten die Haustür zuschlägt, mein Vater fährt jetzt zur Arbeit. Sonst weckt er mich immer wenn er frühstückt und dann essen wir zusammen aber seit gestern war alles anders. Ich wollte gar nicht mehr mit ihm frühstücken und er anscheinend auch nicht mehr mit mir. Die blöden Zwillinge haben heute Nacht ständig geschrien und beim dritten oder vierten Mal hab ich mich so geärgert, dass ich einfach mitgeschrien habe. Mama kam wütend in mein Zimmer gestürmt und hat mich dafür bestraft, wie immer wenn sie sauer auf mich ist oder ich etwas tue was sie nicht will, bekam ich auch diese Mal eine Ohrfeige. Mit schlechter Laune gehe ich nach unten und nehme mir meine lieblings Cornflakes aus dem Schrank. Gerade als ich den Kühlschrank aufmache kommt Mama mit einem der Jungs in die Küche und beobachtet alles was ich tue. Währrend ich esse sitzt sie stumm vor mir und fängt plötzlich an zu reden "Lucy du weißt, dass wir dich unglaublich lieben oder?" ich nicke und hoffe, dass ich jetzt in Ruhe weiter essen kann aber falsch gedacht die mich angeblich liebende hört nicht aufzureden " Dein Vater und ich haben entschieden, dass wir dich morgen zu einer anderen Familie bringen, dort wird man sich um dich kümmern und deine Zukunft wird sicherer sein als hier. Nachdem Frühstück werden wir beide deine Sachen packen" mehr sagt sie zum Glück nicht, denn mir kommen wieder die Tränen. Ich war ein wenig froh hier wegzukommen, aber auch wenn ich es wo anders besser haben kann sind hier meine Eltern und mein Brüder.

Als ich in mein Zimmer komme stehen dort drei Umzugskisten. Mama sagt ich darf nicht mehr mitnehmen als in die Kistenpasst. Ich hole zuerst meine Lieblingskleider aus dem Schrank un rolle sie so klein es geht zusammen. Danach kommen die anderen Kleider zu meinem Glück ist die Kiste noch nicht ganz voll und ich kann meine Schuhe mitreinlegen. In die Nächste Kiste kam meine Bettwäsche, meine Bücher und meine Lieblingskissen. Mit Mühe, dass sie nicht aufreißt verschließe ich sie und überlege was ich in die letzte Kiste räumen soll. Ich hatte so viele Barbiesachen aber ich würde niemals alle in die Kistebekommen. Wenn ich das Haus hierlassenwürde dann würde alles passen aber ich liebe dieses Haus. Dann kommt mir die Idee ich stelle das Haus in die Box und stopfe die Kleider in die Wohnräume, die wichtigsten Barbies legte ich neben dran und schmiss die Möbel in einen Rucksack. Fehlen nur noch meine Kuscheltiere, einwenig Platz ist noch in der Kiste und einpaar Kuscheltiere bekomme ich dorthinein. Mein Zimmer war jetzt ziemlich leer, Nur ein paar Kisten hatten noch Inhalt, aber der ist sowieso unwichtig, was soll ich denn mit meinen Zeichnungen machen oder mit den vielen McDonalds und Kinder Überraschungsei Inhalten machen.

Mittlerweile war es schon nachmittag und mein Vater würde sicher gleich von der Arbeit kommen; das hieß es gibt gelich Essen. Mama ist also abgelenkt und ich kann mir meine Brüder ansehen. Leise schleiche ich mich in ihr Zimmer und stelle mich an deren Bett. Beide sind wach und sehen mich aus ihren großen blauen Augen an. Nach ein paar Minuten klettere ich zu ihnen ins Bett und erzähle ihnen wie ich als Baby war. Anders als sie hatte ich grüne Augen undviel hellere Haut, meine Haut ist immernoch sehr bleich.

Ich hab gar nicht gemerkt wie die Zeit verging, Mama stand in der Tür und lächelt in unsere Richtung. Sie sieht mich an und das Lächelnd verschwindet. Sie befiehlt mir hinauszugehen und unten etwas zu essen. Am Tisch ist es still. Keiner sagt etwas oder wagt es auch nur jemanden anzusehen. Ich stochere gerade in meinem Salat rum,als mein Vater anfängt zusprechen "Lucy nachdem Essen fahre ich dich zu deiner neuen Familie, zieh dir deinen Mantel und die Stiefel an, es ist dort kälter als hier" ich antworte ihm nicht und esse einfach zu ende. Dann zieh ich mich an und sitze in unserem Vorgarten. Unser Garten begann gerade wieder richtig Grün zu werden und an unserem Kirschbaum wuchsen schon kleine Blätter und wenige Blüten. Anfang  Mai, was in ein paar Wochen war, würde er voll mit Blüten und Blättern sein.

Mein Vater trägt meine Kisten hinaus und stellt sie ins Auto während ich zum letzten Mal auf den Kirschbaum klettere und mich von meinem Lieblingsplatz verabschiede. Hier hab ich oft gesessen und die Vögel beim Nestbau oder auf Nahrungssuche beobachtet. Gedankenverloren schlendere ich zur Beifahrerseite und setze mich hinten in meinen Kindersitz. Eigentlich waren alle Sachen, die ich eingepackt hatte schon im Auto aber trotzdem ging er nochmal hinein und kam mit einem Stapel Blättern und meinem Mäppchen zurück "Ich kann doch meiner Künstlerin ihr Material nicht nehmen. Er legt es zu mir nachhinten und steigt dann vorne rein. Ohne mich von ihnen verabschiedet zuhaben fahr ich weg.

Ich fahre in mein neues Leben.

My Mad FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt